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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Lieferwagen ausstatten wollten.
    Dieser ganze Schwachsinn – sein ganzer Schwachsinn – ging richtig ins Geld.
    »Verdammt noch mal«, seufzte Tom, »wir sollten die gesamte Aktion jetzt einfach beenden.«
    Doch ehe Jazz antworten konnte, begann das Telefon zu klingeln.
    Jazz nahm ab und reichte ihm den Hörer. »Ihre Schwester ist dran.«
    Na, super … Das hatte gerade noch gefehlt. Angela und ihr Mist. Als liefe sein Tag ohnehin nicht schon schlecht genug. »Ja, Ang«, begrüßte er sie, »was ist los?«
    »Tommy, es geht um Mallory.« Die Stimme seiner Schwester zitterte.
    Abrupt richtete sich Tom auf seinem Stuhl auf. »Was ist passiert? Ist sie verletzt?«
    »Sie ist letzte Nacht nicht nach Hause gekommen.«
    Oh Scheiße! Das konnte er jetzt gar nicht gebrauchen. »Was denn, habt ihr zwei euch wieder gestritten?«
    »Nein, überhaupt nicht. Sie hat einen Zettel dagelassen, auf dem steht, dass sie bei einem Freund ist.«
    »Sie hat einen Zettel dagelassen.« Das war immerhin mehr, als Angie normalerweise tat, wenn sie verschwand. Tom schüttelte den Kopf. Sonst hatte er immer Mal am Telefon, die mit zittriger Stimme anrief und fragte, ob er Angela gesehen habe. »Was ist denn so schlimm daran?«
    »Das Schlimme ist, dass dieser sogenannte Freund David heißt. Das ist dieser College-Junge, mit dem sie sich in letzter Zeit so oft trifft. Der, der ihr die Kamera geliehen hat.«
    Welche Kamera? »David.« Tom erinnerte sich vage an ihn. »Dunkle Haare und Brille?«
    »Keine Ahnung, wie er aussieht. Glaubst du vielleicht, sie hat ihn mit nach Hause gebracht und mir vorgestellt? Ich weiß nicht mehr über ihn, als dass er männlich ist und in der Frühschicht als Kellner im Hotel arbeitet. Er wird sie schwängern, Tommy, und was machen wir dann?« Angela fing an zu schluchzen. »Ich wollte doch immer, dass mehr aus ihr wird, aber es ist so schwer, ein Kind allein großzuziehen, ohne einen Mann im Haus zu haben.«
    Herrje … Tom seufzte. »Nicht weinen, ja? Was soll ich tun?«
    »Wer ist das?«
    Tom konnte Mallory drinnen in der Wohnung hören.
    »Na, ich schätze, ich bin genau am richtigen Ort«, sagte er zu dem dürren Jungen, der mit weit aufgerissenen Augen vor ihm stand.
    Er musste David allerdings zugutehalten, dass er nur einen Moment lang sprachlos war. »Dein Onkel«, antwortete er Mallory und hielt Tom die Hand hin. »Wie geht es Ihnen, Sir?«
    Sir … Der Bursche sollte Tom auf jeden Fall besser mit Sir ansprechen. »Mir geht’s gut, aber Mallorys Mutter hat sich ein bisschen Sorgen um sie gemacht.«
    Mal kam zur Tür und zog sie ein Stück weiter auf. »Ich hab ihr doch einen Zettel dagelassen.« Sie trug eins von Davids Hemden mit Button-down-Kragen und vermutlich nicht viel darunter. Erst grinste sie Tom an und schenkte David dann ein strahlendes Lächeln.
    Der Junge war nicht ganz so entspannt. Er erwiderte Mallorys Lächeln zwar, blickte aber argwöhnisch zu Tom herüber. Dennoch fasste er ihren Arm, so als hielte er es nicht aus, neben ihr zu stehen, ohne sie zu berühren.
    »Dann bin ich wohl aufgeflogen«, sagte Mallory noch immer fröhlich. Wobei fröhlich und Mallory zwei Worte waren, von denen Tom niemals gedacht hätte, dass er sie jemals in einem Satz benutzen würde. »Ich habe bei David übernachtet. Bist
du gekommen, um mich an den Haaren nach Hause zu schleifen?«
    David trat einen Schritt zurück. »Vielleicht sollten wir uns lieber drinnen weiterunterhalten.«
    Als Tom die Wohnung betrat, stellte er fest, dass er den Jungen mochte. Obwohl er nicht erwartet hätte, dass Mallory sich mit dieser Sorte Mann einlassen würde. Er wäre eher von jemandem wie Sam Starrett ausgegangen, einem verrückten Biker-Typen. Oder vielleicht von einem dieser trübsinnigen, mit sich selbst beschäftigten, über und über gepiercten Dichter der Gegenkultur mit fettigen Haaren, die angeblich im Elend lebten, weil man für seine Kunst leiden musste, eigentlich aber bloß zu faul oder zu zugedröhnt waren, um den Abwasch zu machen.
    Davids Wohnung dagegen sah bemerkenswert sauber aus – vor allem wenn man bedachte, dass es sich bei ihm um einen jungen Mann Anfang zwanzig handelte, der allein lebte. Es war ein Ein-Zimmer-Apartment mit einer Küchennische und einem Tisch neben der Eingangstür, auf dem glänzende Farbfotos lagen. In einer anderen Ecke des Raums standen so etwas wie ein Zeichenbrett, eine Kamera auf einem Stativ und ein moderner Computer samt Scanner und Videokamera. Es sah nach einer

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