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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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sie ihr deshalb klar, dass das Ganze auch reine Zeitverschwendung sein könnte und vielleicht gar nichts dabei rauskommt. Möglicherweise verbringt sie am Ende nur einige Wochen am Strand und lernt mit Ihnen zusammen malen.«
    »Mit mir? Oh, was für eine Freude«, erwiderte Jazz ohne jede Begeisterung.
    »Hatten Sie Gelegenheit, die Dateien von meinem Computer herunterzuladen?«, wollte Tom wissen.
    »Hab alles hier, L. T., bereit für Sie zur Durchsicht.«
    »Hören Sie, Jacquette, ich muss es noch einmal betonen. Ich möchte nicht, dass Sie das Gefühl haben, ich würde Sie anweisen –«
    »Das habe ich sehr wohl verstanden, Sir. Ich maile Ihnen dann meine Flugnummer sowie die Ankunftszeit, sobald ich beides kenne.« Damit legte Jazz auf.
    David räusperte sich. »Darf ich mich setzen?«
    Mallory schaute zu ihm hoch, Feindseligkeit flackerte in ihren hellbraunen Augen auf, und sie presste ihre zarten Lippen zusammen.
    Mit Nachnamen hieß sie Paoletti. Sie lebte mit ihrer Mutter in einem Haus am anderen Ende der Stadt. Es war nicht schwer gewesen, von den Kids, die unten am Stadtstrand abhingen, alles über sie zu erfahren.
    Alles! Sogar noch mehr, als er eigentlich hatte wissen wollen.
    Sie und ihre Mutter waren dafür bekannt, es für Geld oder Drogen mit einem zu treiben. Dabei sollten sie laut Berichten nicht wählerisch sein. Zwar akzeptierten sie keine Kreditkarten, aber eine Line Kokain reichte. In der Stadt hieß es, dafür bekäme man einen Blowjob wie von einer Professionellen. Und für einen etwas höheren Betrag kriegte man angeblich noch viel mehr. Hier in Baldwin’s Bridge konnte ein Mann sich seine Paoletti aussuchen – die jüngere oder die ältere. Und offenbar sah die Mutter auf genauso exotische, wenn auch billige Art schön aus wie ihre Tochter.
    David war zwar weit davon entfernt, der erfahrenste Mann der Welt zu sein, doch er wusste, dass Gerüchte, die einem derartig hübsch verpackt serviert wurden, wahrscheinlich nicht stimmten. Mallory und ihre Mutter …? – Höchst unwahrschein-
lich.
    Für David hörte es sich nach belanglosem Kleinstadttratsch an, den die Leute aus Missgunst in die Welt gesetzt hatten. Er glaubte jedenfalls kein einziges Wort davon.
    Also war er zurück zur Eisdiele gegangen, um herauszufinden, wann Mallory Feierabend machte, und die Geschäftsführerin hatte ihm mitgeteilt, dass diese an diesem Tag eine Extraschicht übernehmen würde. Sie musste bis acht arbeiten, doch im Moment befand sie sich in der Pause, um etwas zu Abend zu es-
sen.
    David hatte genau gewusst, wo er sie finden würde, und tatsächlich saß sie wieder unter dem Baum.
    »Gibst du denn nie auf?«, fragte Mallory ihn. »Reicht es dir nicht langsam, dass ich dir ständig sage, du sollst verdammt noch mal verschwinden?«
    Er setzte sich einen guten Meter entfernt von ihr in den Schatten und tat so, als würde er darüber nachdenken. »Nee.«
    Sie drehte sich demonstrativ von ihm weg und las weiter. Wieder hatte sie eines dieser traurig aussehenden, trockenen kleinen Erdnussbutter-Sandwiches dabei, das sie langsam vor sich hin mümmelte, während sie ganz in ihr Buch vertieft war.
    David konnte nicht anders, als die weiche Kontur ihrer Wange zu betrachten, ihre zierliche Nase, ihre ein klein bisschen exotisch geformten Augen, ihre perfekte Haut und ihre Lippen. Gott, Mallory Paolettis Mund war einfach perfekt.
    Und ihr Kinn auch. Sie reckte es störrisch vor, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass durch diese trotzige Pose ihr zarter, anmutiger Hals und der Nacken umso besser zur Geltung kamen. Sie hatte einen so langen, eleganten Hals, eine Schulterpartie, über die man ein Versepos hätte verfassen können und wirklich prächtige Brüste.
    Sie war seine Wirklichkeit gewordene »Nightshade«. Wobei sie
mit ihren Klamotten – weiten Cargohosen und einem Tanktop – eher Nightshades menschlichem Alter Ego Nicki Sheldon ähnelte.
    David zog seinen Rucksack auf den Schoß, machte den Reißverschluss auf und fischte seine Lektüre heraus – eine Ausgabe des gleichen Buchs, das Mallory gerade las. Er hatte es im Super Stop & Shop im Angebot ergattert.
    In einem Meter Entfernung setzte sich Mallory anders hin. Er schaute nicht hoch, doch er hörte, wie sie die leere Brotdose in die braune Papiertüte tat, diese zusammenfaltete und noch einmal das Gewicht verlagerte.
    Und dann sagte sie etwas. Zu ihm. Mit einem überaus skeptischen Tonfall. »Ach, komm. Du glaubst doch nicht etwa, dass ich dir

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