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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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»Sie sollten wissen, dass er in dieser Angelegenheit nicht hundertprozentig hinter mir steht, Jacquette.«
    »Es klingt auch verrückt, Sir.« Jazz stieß ein Lachen aus, das wie ein entferntes Donnergrollen klang.
    »Er steht genau genommen sogar überhaupt nicht hinter mir«, musste Tom zugeben.
    Doch sein XO schien sich davon nicht abhalten zu lassen. »Wann soll ich vor Ort sein?«
    »Jazz – offen gesagt, ganz ohne Scheiß, ich könnte mich in dieser Sache auch komplett irren. Gut möglich, dass ich den Bezug zur Realität verloren habe und wegen dieser gottverdammten Kopfverletzung Fantasie nicht mehr von der Wirklichkeit unterscheiden kann.«
    »Geben Sie mir einfach ein, zwei Tage, um etwas zu erledigen«, antwortete Jazz ihm. »Dann bin ich da. Ich werde auch den Rest der Einheit anrufen und sehen, wer Urlaub einreichen kann.«
    Jazz würde kommen, um ihn zu unterstützen. Seine Erleichterung war so groß, dass Tom sich hinsetzen musste. »Seien Sie ehrlich zu den Jungs«, wies er den XO an. »Wenn die anderen tatsächlich hier anrücken – wenn Sie es denn tun –, dann läuft das absolut inoffiziell, komplett verdeckt und vollkommen freiwillig ab. Außerdem müssen alle ihre freie Zeit dafür opfern – und ich weiß, dass ihr im Urlaub Besseres zu tun habt, also –«
    »Ich wollte Ihren Onkel Joe schon immer einmal kennenlernen. Ach, und gibt es nicht so eine berühmte Aquarellschule in Baldwin’s Bridge?«
    »Seit wann malen Sie denn?«, fragte Tom.
    »Ich werde in zwei, drei Tagen damit anfangen, L. T.«, teilte Jazz ihm unverwandt mit. »Es sei denn, Sie denken, die Chance, dass ich unter den ganzen weißen Urlaubern, die sich am Strand sonnen, nicht auffalle, ist größer.«
    »Guter Punkt.« Als Tom aufblickte, bemerkte er, dass Joe im Türrahmen stand. Er betrat den Raum, gab seinem Neffen ein Blatt Papier und ging dann wieder. Es standen einige Zeilen in Charles’ krakeliger, zittriger Handschrift darauf.
    »Oh mein Gott!«, entfuhr es Tom. »Der Sicherheitsplan für die Zeremonie zu Ehren der Kämpfenden Fünfundfünfzigsten sieht lediglich vor, dass die normale Polizeieinheit von Baldwin’s Bridge patrouilliert – also fünf Mann. Hinzu kommen zwei Aushilfspolizisten zur Überwachung der Menschenmenge.«
    »Wenn das so ist, werden wir ganz bestimmt Hilfe benötigen. Einen Augenblick.«
    Tom hörte Papier rascheln und wie Jazz fluchte.
    »WildCard ist aus dem Rennen, Sir«, berichtete der XO schließlich. »Er befindet sich auf einem Spezialeinsatz in Kalifornien. Special Chief Wolchonok unterzieht sich einer Knieoperation und O’Leary wird erst in ein paar Wochen wieder zurück sein. Er ist bei einem Scharfschützenwettbewerb in Saudi-Arabien.«
    »Verdammt! Ich werde einen Schützen von seinem Kaliber brauchen. Ich will nicht davon ausgehen, dass es um eine Autobombe geht, um dann doch feststellen zu müssen, es mit einem Mordanschlag zu tun zu haben.« Er schloss die Augen. Vorausgesetzt der Kaufmann war echt und Tom hatte es sich nicht nur eingebildet, diesen Mann gesehen zu haben, bei dem es sich vielleicht um den Terroristen handelte. »Ich möchte für den Fall der Fälle auch einen eigenen Scharfschützen schussbereit in Stellung haben.«
    »Das wird nicht einfach werden, Sir. Die besten Männer aller Streitkräfte nehmen an diesem Wettbewerb teil.«
    Die besten Männer …
    »Finden Sie heraus, ob Alyssa Locke auch dorthin gefahren ist«, ordnete Tom an. Frank O’Leary aus der Special-Operations-Einheit war nur der zweitbeste Präzisionsschütze in der US Navy. Lieutenant Junior Grade Locke hatte ihn jedes Mal, wenn sie gegeneinander angetreten waren, geschlagen. Wenn es darum ging, ein Zielobjekt auszuschalten, funktionierte sie wie ein Roboter.
    »Ich weiß ganz sicher, dass sie nicht dort ist«, erwiderte Jazz. »Sie dürfte nicht eingeladen worden sein. Nicht nach Saudi-Arabien. Eine Frau? Auf gar keinen Fall.«
    »Dann rufen Sie sie an.«
    Jazz zögerte einen Moment. »Sir, halten Sie das wirklich für … klug?«
    Locke bekannte ganz offen, dass sie danach strebte, in die SEAL -Ränge aufzusteigen, die bisher nur von Männern besetzt wurden. Sie belästigte Tom – und auch seinen XO – bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit damit. Dabei behauptete sie stets, sie wolle nur eine Chance bekommen, sich zu beweisen.
    »Sie ist ziemlich karriereorientiert«, meinte Tom. »Es könnte sein, dass sie keinen Urlaub nehmen will oder aber das Risiko nicht eingehen möchte. Machen

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