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Tödlicher Irrtum

Tödlicher Irrtum

Titel: Tödlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Teil der Unterhaltung gehört. Als Mrs Jackson von Clarks Drohungen berichtete, hielt ich es für besser, mich zurückzuziehen, um Mr und Mrs Jackson nicht durch meine Gegenwart an einer offenen Aussprache zu hindern.
    Ich ging in das kleine Zimmer nebenan, in dem ich gewöhnlich tippe. Nachdem Mrs Jackson die Bibliothek verlassen hatte, kam ich zurück.«
    »Also um sieben Minuten vor sieben… und dann, Miss Smith?«
    »Dann fragte ich Mr Jackson, ob er weiterarbeiten wolle, aber er hatte keine Lust mehr, nachdem er nun mal unterbrochen worden war. Da nichts weiter für mich zu tun war, räumte ich meine Sachen fort und ging.«
    »Um wie viel Uhr?«
    »Um fünf Minuten nach sieben.«
    »Sie gingen hinunter und kamen auf dem Weg zur Haustür an Mrs Jacksons Wohnzimmer vorbei?«
    »Ja.«
    »War die Tür zu ihrem Zimmer offen?«
    »Sie stand etwa dreißig Zentimeter offen.«
    »Sie sind nicht hineingegangen, um Mrs Jackson gute Nacht zu sagen?«
    »Nein.«
    »Taten Sie das im Allgemeinen nicht?«
    »Nein. Wozu sollte ich sie bei ihrer Arbeit stören?«
    »Wenn Sie hineingegangen wären, hätten Sie wahrscheinlich ihre Leiche entdeckt.«
    Gwenda zuckte die Achseln.
    »Schon möglich, obwohl wir alle damals annahmen, dass sie etwas später ums Leben gekommen sei. Clark hätte kaum Zeit gehabt – «
    Sie unterbrach sich.
    »Sie haben vergessen, dass Clark sie nicht ermordet hat – also hätte sie um diese Zeit bereits tot sein können.«
    »Das wäre möglich – ja.«
    »Sie verließen das Sonneneck und gingen sofort nach Hause, nicht wahr?«
    »Ja, und bei meiner Rückkunft sprach ich mit meiner Wirtin.«
    »Ist Ihnen auf dem Heimweg irgendjemand begegnet?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte Gwenda stirnrunzelnd. »Jedenfalls kann ich mich nicht mehr erinnern. Es war kalt und dunkel… und diese Straße ist eine Sackgasse. Ich glaube nicht, dass mir jemand begegnete, bis ich zum ›Roten Löwen‹ kam – dort hab ich ein paar Leute gesehen.«
    »Fuhren Autos?«
    Gwenda sah ihn erstaunt an.
    »Ja, ich erinnere mich an ein Auto, das dicht an mir vorüberfuhr – der Straßenschlamm spritzte hoch, und ich musste zu Hause meinen Rock säubern.«
    »Was für ein Auto?«
    »Keine Ahnung, es kam am Anfang unserer Straße an mir vorbei und kann vor jedem beliebigen Haus gehalten haben.«
    Huish wandte sich wieder an Leo.
    »Sie sagten, dass Sie es noch einmal läuten hörten, nachdem Ihre Frau Sie verlassen hatte?«
    »Ich glaube, ja, aber ich bin mir nicht ganz sicher.«
    »Um wie viel Uhr?«
    »Das weiß ich nicht mehr.«
    »Vermuten Sie, es könnte Ihr Sohn Clark sein?«
    »Ich dachte nicht weiter darüber nach, ich war wieder bei der Arbeit.«
    »Noch eine Frage, Mr Jackson: Wussten Sie damals, dass Ihr Sohn verheiratet war?«
    »Nein, davon hatte ich keine Ahnung.«
    »Hat es auch seine Mutter nicht gewusst?«
    »Ganz bestimmt nicht – das hätte sie mir sofort erzählt. Ich war ziemlich geschockt, als Miss Lindstrom an einem der nächsten Tage in mein Zimmer kam und sagte: ›Unten ist eine junge Frau, die behauptet, mit Clark verheiratet zu sein – das kann doch nicht stimmen!‹
    Sie war ganz außer sich, nicht wahr, Kirsty?«
    »Ich konnte es einfach nicht glauben«, erwiderte Kirsten. »Ich fragte sie zweimal, bevor ich zu Mr Jackson ging.«
    »Wie ich höre, waren Sie sehr gut zu der jungen Frau«, bemerkte Huish zu Leo.
    »Ich habe ihr natürlich geholfen. Inzwischen hat sie sich wieder verheiratet, ihr Mann scheint ein braver Bursche zu sein.«
    Huish nickte, dann wandte er sich an Hester.
    »Würden Sie mir jetzt noch einmal erzählen, was Sie an diesem Tag nach dem Tee taten, Miss Jackson?«
    »Das weiß ich nicht mehr«, antwortete Hester unfreundlich. »Inzwischen sind immerhin zwei Jahre vergangen!«
    »Wenn ich mich nicht irre, halfen Sie Miss Lindstrom beim Abwaschen des Teegeschirrs?«
    »Das stimmt, und dann ging sie hinauf in ihr Zimmer«, bestätigte Kirsten. »Weißt du nicht mehr, dass du am Abend ins Theater nach Drymouth wolltest, Hester?«
    Hester machte noch immer einen mürrischen, unfreundlichen Eindruck.
    »Es steht doch alles in Ihren Akten, warum stellen Sie uns wieder die gleichen Fragen?«, meinte sie vorwurfsvoll zu Huish.
    »Weil man nie wissen kann, wozu es gut ist. Um wie viel Uhr haben Sie das Haus verlassen, Miss Jackson?«
    »So gegen sieben.«
    »Hörten Sie etwas von der Auseinandersetzung zwischen Ihrer Mutter und Ihrem Bruder Clark?«
    »Nein, ich habe nichts gehört, ich war

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