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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bestellung rausbringen, Sherry.«
    »Kümmer dich erst um die Getränke, Abeja. Sofort.«
    Sara hatte endlich ein A gefunden – und irgendetwas an der hübschen, verhärteten Kellnerin brachte sie auf den Gedanken, dass dies genau das A war, nach dem sie gesucht hatte.
    Sara legte einen Zwanziger auf den Tisch, um für ihr halb verzehrtes Essen zu bezahlen. Dann hielt die Kriminalistin die Kellnerin auf, deren Namensschildchen sie als Shawna auswies, die jedoch, auch auf den Namen Abeja hörte.
    »Nur eine Minute«, sagte Sara und zeigte der jungen Frau diskret ihren Dienstausweis.
    Die hart glänzenden Augen gaben außer leichter Verärgerung nichts preis. »Ich habe gerade zu tun, aber ich habe in zwei Stunden Feierabend, wie wäre es dann?«
    »Ich habe schon zwanzig Minuten auf einen Tisch warten müssen«, gab Sara zurück. »Wir unterhalten uns jetzt, Abeja.«
    »Woher kennen Sie meinen Spitznamen?«
    »Mir entgeht wenig«, antwortete Sara zufrieden. »Gehen wir irgendwohin, wo wir unter uns sind … es sei denn, Sie ziehen es vor, in aller Öffentlichkeit über Kathy Dean zu sprechen.«
    Diese Worte zogen blitzartig eine Reaktion der dunklen Augen nach sich. »Darüber wollen Sie mit mir reden? Woher wissen Sie, dass Kathy Dean und ich Freundinnen waren?«
    »Ich wusste es nicht. Aber jetzt weiß ich es.«
    »Ich muss noch eine Getränkebestellung an den Tisch dort drüben bringen, in Ordnung? Danach können wir uns unterhalten.«
    Als die junge Frau zurückkam, deutete sie mit einem Nicken auf die Vordertür. Gemeinsam gingen sie an der Kellnerin vom Empfang vorbei zur Tür. Im Vorübergehen sagte Shawna knapp: »Fünf Minuten Rauchpause, Sher.«
    Erfreut war ihre Kollegin über diese Neuigkeit nicht, aber Shawna achtete nicht auf den finsteren Blick der Frau, als sie Sara in die zunehmende Dunkelheit hinausführte.
    Es war immer noch über dreißig Grad warm, aber wenigstens war etwas von dem Wind zu spüren, der von den Bergen kam. Die Kellnerin zog eine Packung Zigaretten aus der Schürzentasche, zündete sich eine an und bot Sara ebenfalls eine an. Diese lehnte jedoch ab.
    »Also«, sagte Sara, »Sie kannten Kathy Dean?«
    Sie standen gleich neben Saras Tahoe. Die Kellnerin lehnte sich an das Fahrzeug und sog an ihrer Zigarette. Als sie zu einer Antwort ansetzte, stieß sie eine Rauchwolke aus. »Alle kennen sie … na ja, kannten sie.«
    »So?«
    »Jeder weiß, dass sie tot ist.« Sie schluckte. Offenbar fiel es ihr nun schwer, die harte Fassade aufrechtzuerhalten. »Verdammt, es kam sogar im Fernsehen.«
    Die Medien hatten lediglich die Entdeckung der Leiche auf dem Friedhof gemeldet. Die Umstände einschließlich des Austauschs der Leichen waren geheim gehalten worden.
    »Dann hätte ich also jeden fragen können?«, sagte Sara. »Und jeder hätte mir gesagt, dass er Kathy kannte?«
    »Ja. Und?«
    »Und … warum, denken Sie, habe ich ausgerechnet Sie gefragt, Abeja?«
    Die Kellnerin lachte. »Ihnen entgeht wirklich nicht viel, was? Ja, Sie haben Recht. Kathy und ich, was soll ich sagen? Da draußen gibt es eine Menge Schlampen, vielleicht ist Ihnen das auch schon aufgefallen? Aber Kathy war richtig lieb.«
    »Dann können Sie mir vielleicht helfen. Ich suche nach einer Person, die mir sagen kann, wer Kathys Freunde waren.«
    »Habe ich Ihnen doch schon gesagt. Wir waren Freundinnen.«
    »Ich suche nach einem ganz bestimmten Freund.« Sara zog eine Fotokopie der Notiz aus ihrer Tasche und hielt sie der jungen Frau vor die Nase. »Haben Sie das geschrieben? Mit Ihrem Stift?«
    Die junge Frau nahm einen letzten Zug von ihrer Zigarette und drückte sie mit der Fußspitze am Boden aus, ehe sie Sara die Notiz abnahm und mit starrem Blick fixierte. Eine Träne hinterließ eine glänzende Spur auf der Wange der Kellnerin, und die Notiz zitterte in ihrer Hand.
    Mehr Tränen flossen. Abeja ließ den Kopf hängen, schlug die Hände vor das Gesicht und weinte ungehemmt. Sara reichte dem Mädchen ein Taschentuch. Abeja trocknete ihr Gesicht und verschmierte das Make-up um die Augen. Bald hatte sie sich wieder im Griff. »Ich habe das geschrieben, zufrieden? Ich war das.«
    »A für Abeja. Ist das nicht das spanische Wort für Biene?«
    »Das ist nur ein blöder Spitzname. Jeder nennt mich hier Abeja. Pablo, der Eigentümer des Ladens, hat ihn mir verpasst. Ich habe mein eigenes Tempo. Ich meine, die Sachen werden erledigt, aber ich lasse mich nicht hetzen. Der Spitzname ist eigentlich ein Scherzname – emsige

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