Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
vermutlich dazu gedacht, sich optisch von seinen Angestellten abzusetzen, sah verärgert aus. Sein glattes schwarzes Haar war zurückgekämmt, und er trug einen kräftigen schwarzen Schnurrbart. Er mochte etwa vierzig sein.
    »Shawna«, sagte er, und Sara fiel auf, dass er nicht den neckischen Spitznamen benutzte, »das ist eine außerplanmäßige Pause, und Sherry sagt, sie dauert jetzt schon länger als eine ordentliche Pause! Wenn du und deine Freundin …«
    Sara trat vor und zeigte ihm ihren Dienstausweis. »CSI Las Vegas. Ich spreche gerade mit Shawna über das Verschwinden ihrer Angestellten, Kathy Dean.«
    Pablo erstarrte, und sein ärgerlicher Gesichtsausdruck wich einem melancholischen Mienenspiel. Er bekreuzigte sich. »Kathy – so ein nettes Mädchen. Wenn wir irgendetwas tun können, um Ihnen zu helfen …«
    »Ich will nur meine Neugier stillen«, sagte Sara. »Wie war Kathy so als Kellnerin?«
    Shawna nahm die Gelegenheit wahr, sich aus der Affäre zu ziehen, und hastete zurück ins Restaurant.
    Pablo schien den Tränen nahe zu sein. »Sie war die Beste. Klug, fleißig, nett …«
    Sofort fragte sich Sara, ob sie gerade mit einem Vertreter aus der Serie der älteren Kerle sprach, mit denen Kathy ihren Vaterkomplex ausgelebt hatte.
    »Kathy und die Kleine da«, sagte Pablo und deutete in die Richtung, in der Shawna verschwunden war, »das waren meine besten Mädchen. Detective Sidle …?«
    »Ich gehöre zum CSI. Was wollten Sie sagen?«
    »Werden Sie diese Bestie finden, die das getan hat?«
    Sara nickte. »Wir werden ihn finden. Und wir werden ihn wegsperren.«
    »Gut«, antwortete Pablo mit eisiger Stimme. »So viele schlechte Menschen dürfen sich über ein langes Leben freuen, und Azucar muss schon in so jungen Jahren sterben. Es gibt keine Gerechtigkeit auf Erden.«
    »Manchmal schon«, widersprach Sara und fragte den Manager, ob sie sich in seinem Büro weiter unterhalten könnten.
     
    Brass wartete, bis der junge Mitarbeiter vom Empfang, Jimmy Doyle, an die Bürotür seines Arbeitgebers gepocht hatte.
    »Ja?«, ertönte eine Stimme von innen.
    »Mr Black«, sagte der junge Mann und öffnete die Tür ein paar Zentimeter weit. »Dieser Detective ist wieder hier und möchte Sie sprechen …«
    Brass schob sich an Doyle vorbei und sagte: »Danke, mein Junge.« Dann machte er die Tür vor der Nase des verblüfften Jungen zu.
    Der Bestatter erhob sich hinter seinem großen ordentlichen Schreibtisch. Sein Gesicht war vor Zorn gerötet. »Captain Brass, ich betrachte das als reine Schikane!«
    Brass setzte sich ungefragt auf einen der Besucherstühle und schlug milde lächelnd ein Bein über das andere. »So könnte man das sehen, hätten Sie sich irgendwann die Mühe gemacht, uns im Verlauf der Ermittlungen einmal die Wahrheit zu sagen.«
    Der Bestatter stemmte die Hände auf den Schreibtisch. Er sah immer noch zornig aus, aber seine zitternde Stimme bewies, dass er Angst hatte. »In welchem Punkt soll ich Ihnen denn wohl die Unwahrheit erzählt haben!«
    »Dem Anschein nach in jedem.«
    »Ich habe mich wirklich bemüht, Sie in jeder Hinsicht zu unterstützen. Nennen Sie mir nur ein Beispiel, wann ich das nicht getan hätte …«
    »Beispielsweise«, fiel ihm Brass in freundlichem Ton ins Wort, »hätten wir da die zwei Stunden, die Sie gebraucht haben, um Kathy Dean in der Nacht ihres Verschwindens nach Hause zu bringen.«
    Black sackte auf seinem Stuhl in sich zusammen, und die Röte wich aus seinem Gesicht. »Wie kommen Sie darauf, dass ich Sie angelogen hätte?«
    »Ihre Frau hat uns darauf gebracht.«
    Panik flackerte in seinen Augen auf. »Cassie? Was hat sie Ihnen erzählt?«
    »Dass Sie mit ihr zusammen nach dem Film schon um kurz nach zehn nach Hause gekommen sind und Sie sofort wieder losgefahren sind, um Kathy nach Hause zu bringen.«
    Black gab ein abwehrendes Grunzen von sich. »Cassie ging es an diesem Abend nicht so gut. Vermutlich hat sie sich mit der Zeit geirrt. Es war eher Mitternacht.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Was Sie glauben, ist nicht von Bedeutung«, sagte er schulterzuckend. »Ich bin überzeugt, Cassie wird Ihnen höchstpersönlich erzählen, dass sie sich, als Sie zum ersten Mal mit ihr gesprochen haben, in der Zeit geirrt haben mag, weil sie krank war.«
    »Muss nett sein, eine so devote Frau zu haben.«
    Ein selbstgefälliger Zug offenbarte sich in der Mimik des Bestatters. »Das ist es allerdings.«
    Brass strahlte den Mann an. »Und Sie denken, sie wird sich Ihnen

Weitere Kostenlose Bücher