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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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dort?«, fragte Catherine.
    Erneutes Schulterzucken. »Ich schätze, das ist schon ein paar Monate her.«
    »Seither nicht mehr?«, fragte Vega in scharfem Ton.
    Masters schüttelte den Kopf. »Augenblicklich habe ich dort keine Klienten. Warum?«
    »Wie kam es, dass Sie so viele Klienten im Sunny Day hatten?«, erkundigte sich Catherine.
    »Hey, die haben mich angerufen. Ein zufriedener Klient schleppt den nächsten an.«
    »Empfehlungen anderer Klienten?«
    »Meistens.«
    »Könnte vielleicht jemand von den Angestellten bei der Suche nach neuen Klienten geholfen haben?«
    »Ist das illegal?«
    »Wir sind nicht von der Anwaltskammer, Mr Masters. Kennen Sie eine Rene Fairmont?«
    »Sie arbeitet dort als Schwester, nicht wahr?«
    »Hat sie Klienten für Sie angeworben, Mr Masters?«, fragte Warrick.
    »Das nehme ich übel. Die haben mich angerufen, ich habe den Auftrag übernommen. Ende der Geschichte.«
    »All diese Bewohner des Sunny Day sind also unabhängig voneinander zu Ihnen gekommen?«, hakte Catherine nach.
    »Ja. Was dagegen?«
    »Haben Sie sich die Zeit genommen, diese Wohltätigkeitsorganisationen zu überprüfen, denen ihre Klienten ihren Besitz vermacht haben?«
    »Warum sollte ich?«
    Vega beugte sich vor und lächelte diabolisch. »Weil sie alle nicht existieren, Mr Masters.«
    »Nicht?«
    Der sonst so beherrschte Vega geriet in Rage. »Und soweit es mich betrifft, stecken Sie hinter dieser Sache. Sie bescheißen Ihre Klienten, prellen sie um ihr Geld! Und vielleicht ermorden Sie sie auch.«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Masters. »Ich bin Anwalt, und Sie stehen auf ziemlich wackeligem Boden, Detective. Wie dem auch sei, ich habe niemandem irgendwas gestohlen. Sehen Sie sich doch um! Sehe ich aus, als hätte ich meine Klienten ausgeplündert? Muss ich wohl, wenn ich so ein Luxusleben führen kann.«
    »Wir sollen uns umsehen?«, fragte Catherine und erhob sich. »Dann tun wir das auch.«
    Masters zuckte mit den Schultern. »Nur zu. Sehen Sie sich alles an. Ich erhebe keine Einwände. Ich habe nichts zu verbergen.«
    »Danke«, sagte Vega angespannt.
    »Aber schnell, denn ich will Feierabend machen, wenn Sie fertig sind. Haben Sie was dagegen, wenn ich mich ein bisschen entspanne?«
    Der Anwalt deutete auf die ungeöffnete Weinflasche auf seinem Schreibtisch.
    »Zum Wohl«, sagte Warrick und verdrehte die Augen.
    Masters entkorkte die Flasche Beaujolais und fragte den Detective, ob er auch ein Glas wolle. Er könne seinen Gästen nur Styroporbecher anbieten, aber …
    »Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, Mr Masters«, stichelte Warrick, »aber trinken Sie nicht üblicherweise Wein aus Schraubverschlussflaschen?«
    »Üblicherweise«, sagte er lächelnd, während der Wein gluckernd in das Wasserglas lief. »Aber das ist ein Geschenk von einem dankbaren Klienten. Nur zu, sehen Sie sich um, wie es Ihnen gefällt.«
    Während der nächsten halben Stunde, die ihr Gastgeber damit zubrachte, seine Benommenheit mit noch mehr Alkohol voranzutreiben, taten sie nichts anderes. Warrick und Catherine durchsuchten Masters Büro von oben bis unten. Als sie fertig waren, hatten sie immer noch nichts.
    Sie wollten gerade gehen, als der Anwalt sich erhob. Zuerst dachte Catherine, er wollte sich verabschieden, aber dann signalisierte die unübersehbare Panik in der Mimik des Mannes etwas ganz anderes – seine Augen waren riesig, sein Gesicht geisterhaft blass.
    »Kann … kann nicht atmen!«, keuchte er. Dann griff er sich an die Brust und wischte einige Gegenstände von seinem Schreibtisch, bevor er schwer zu Boden stürzte. »Oh Gott … kann nicht … kann nicht …«
    Dann lag er regungslos da, Augen und Mund weit aufgerissen.
    Warrick hastete zu dem gestürzten Anwalt und kauerte sich über ihn. »Ich glaube, er atmet nicht mehr!«
    Warrick versuchte es mit Herzmassage, erzielte aber keine Wirkung. Dann wollte er den Anwalt von Mund zu Mund beatmen, als Catherine sich am Schreibtisch über das letzte, das wirklich allerletzte Glas Wein des Mannes beugte und sagte: »Das würde ich nicht tun! Du könntest etwas von dem Gift abbekommen.«
    Warrick zuckte mit erschrockener Miene zurück, stand wieder auf und ging zu Catherine, die gerade die Nummer des Notrufs wählte. Als sie fertig war, sah sie Warrick und Vega an und konstatierte grimmig: »Ich hatte doch Recht. Das ist ein Tatort.«
    In Warricks Zügen spiegelte sich purer Unglaube. »Vergiftet?«
    Mit einem Nicken deutete sie auf die Weinflasche. »Es sei

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