Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
mindestens einmal in der Woche hier, immer an anderen Tagen. Sie haben gesagt, sie würden das Essen mögen, aber eigentlich waren sie nur hier, um ihre Tochter zu kontrollieren. Wissen Sie was? Ich habe sie nicht ein einziges Mal im Restaurant gesehen, nachdem sie verschwunden ist. So viel zu dem Essen.«
    »Erzählen Sie mir mehr über Kathys kompliziertes Leben, Abeja.«
    »Naja, manchmal mussten Freunde ihr helfen, sich zu verabreden. Ihre Eltern waren wirklich verrückt. Sie konnte nicht einmal telefonieren, geschweige denn, sich mit Jungs treffen. Sie hat sich nicht einmal ein Telefon ins Zimmer legen lassen, sondern lieber ihr Mobiltelefon benutzt, und sogar da haben ihre Eltern ihr die Telefonzeit vorgeschrieben. Kathy hat mir erzählt, dass sie ihre E-Mails kontrolliert haben.«
    »Wie haben ihre Freunde ihr geholfen?«
    Die junge Frau zuckte mit den Schultern. »Sie haben an Kathys Stelle mit den Jungs gesprochen, haben Zeit und Ort vereinbart und Kathy die Info in einer Art Geheimcode zukommen lassen … und sie hat sich dann eine Möglichkeit ausgedacht, um sich wegzuschleichen und sich mit den Kerlen zu treffen.«
    »Viele Kerle?«
    »Naja, wie ich schon sagte, sie zog gleichzeitig mit zwei oder drei Kerlen los, und sie waren immer älter, Vaterkomplex oder so. Bevor sie achtzehn geworden ist, haben sich die Kerle mit Kathy alle strafbar gemacht. Man mag gar nicht darüber nachdenken.«
    »Kennen Sie den Namen ihres letzten Verehrers?«
    »Nein, aber mit dem Burschen hatte sie wirklich viel Spaß.«
    »Alt oder jung?«
    »Ich glaube, das hat sie nie erzählt.«
    »Kennen Sie seinen Namen?«
    »Nur FB – wie in der Notiz.«
    Frustriert legte Sara die Stirn in Falten. »Fällt Ihnen irgendjemand mit diesen Initialen ein, vielleicht jemand aus dem Restaurant?«
    »Das würde Ihnen nicht helfen, weil sie nie die echten Namen benutzt hat. Sie hat sich verhalten wie James Bond. Kathy und die Person, die das Date für sie verabredet hat, haben immer einen Geheimnamen für den jeweiligen Typen benutzt.«
    Sara seufzte. »Ich will Ihnen wirklich nicht auf die Nerven fallen, Abeja, aber ich kann nicht verstehen, wie Sie eine Notiz über eine Person schreiben konnten, die Sie gar nicht kannten.«
    Die junge Frau zuckte gekünstelt mit den Schultern und wedelte mit der Kopie der Notiz. »Hey, die stammt von dem Tag, an dem sie verschwunden ist! Naja, eigentlich vom Tag davor. Ich habe das am Samstag geschrieben, und vermisst wurde sie erst am Sonntag.«
    »Verstanden«, sagte Sara. »Also, was ist am Samstag passiert?«
    »Janie, eine Freundin von Kathy, die ich auch ziemlich gut kenne, na ja, die kam her, um Kathy zu sehen, aber die hat die Mittagsschicht gehabt, weil sie am Abend diesen Job als Babysitter hatte. Jedenfalls hatten wir kaum geöffnet, als Janie schon da war, so um kurz nach elf. Sie hatte für Kathy ein Date für die Nacht vereinbart – das ist die ›0100‹ auf dem Zettel, ein Uhr morgens. ›Bei dir‹ bedeutet nicht, ›bei ihr‹ zu Hause, sondern an dem Ort, den sie sich vorher ausgesucht hat.«
    »War das immer derselbe Ort?«
    »Nein, Kathy hat die Orte immer gewechselt, Sie wissen schon, für den Fall, dass ihre Eltern ihr nachspionierten … aber sie haben nie etwas herausgefunden.«
    »Gab es denn einen Ort, den sie bevorzugt hat?«, fragte Sara.
    Abeja nickte. »Da ist dieser Lebensmittelladen draußen in Pahrump. Ich weiß, dass sie dort manchmal ihre Kerle getroffen hat. Da konnte sie ihren Wagen sicher abstellen und dann mit ihrem jeweiligen Freund in dessen Wagen weiterziehen.«
    Sara nickte. »Alles klar. Also, diese Janie ist am Samstag ziemlich früh hergekommen. Hat sie einen Nachnamen?«
    »Glover. Janie Glover. Sie arbeitet nicht im Habinero’s, sie wusste nur, dass sie Kathy hier antreffen konnte.«
    »Verstehe.«
    »Ja, also, Janie kommt vorbei, und Kathy ist noch nicht da. Janie muss wieder weg, ich weiß nicht wieso, und sie gibt mir die Botschaft, und ich schreibe sie in meinen Notizblock, um sie an Kathy weiterzureichen, sobald sie da ist.«
    »Was Sie getan haben.«
    »Was ich getan habe.«
    Ein großer, gut gebauter hispanischer Mann trat hinaus auf den Parkplatz, sah sich um und entdeckte Sara und die Kellnerin.
    »Oh, Mist.« Die junge Frau drückte die zweite Zigarette aus. »Das ist Pablo – mein Boss! Der macht mir bestimmt gleich die Hölle heiß.« Sie drückte Sara die Kopie in die Hand.
    Pablo, weißes, offenes Hemd, schwarze Hose, schwarzes Sportjackett,

Weitere Kostenlose Bücher