Toedlicher Irrtum
gegenüber weiter so devot geben, wenn sie herausfindet, dass Sie es sich zur Gewohnheit gemacht haben, Ihren Babysitter erst nach einem langen Umweg zu Hause abzusetzen?«
»Das, was Sie hier andeuten, ist …«
»Was, würden Sie sagen, deuten die Fasern aus Ihrem Escalade auf den Knien von Kathys Jeans an?«
Die letzte Spur einer gesunden Gesichtfarbe verschwand, stattdessen wurde Black leichenblass.
Brass fuhr fort: »Natürlich mag es irgendeine ganz unverfängliche Ursache haben, dass Fasern vom Teppich Ihres Wagens sich auf ihren Knien wiederfinden. Aber wir untersuchen gerade die Bekleidung, die sie an diesem Abend getragen hat – und auf der könnten sich noch andere Beweise befinden. Erinnern Sie sich an Bill und Monica? Die Unterwäsche des Mädchens haben wir auch. Und dann ist da noch ein sehr betrübliches Beweisstück – der ungeborene Fötus, den Kathy Dean unter dem Herzen trug. Drei kleine Buchstaben, Mr Black: DNS.«
Der Bestatter starrte auf seinen Schoß.
Was in Brass’ Augen durchaus einen Sinn ergab, schließlich befand sich da der Ursprung all seiner Schuld.
»Die DNS-Untersuchung wird vermutlich nachweisen, dass nicht nur Sie eine Affäre mit Kathy hatten, aber Sie haben sie geschwängert«, erklärte Brass, »und damit hatten Sie ein Motiv. Vielleicht haben Sie die Gelegenheit einfach wahrgenommen.«
Black blickte auf und schüttelte mit flehentlichem Blick den Kopf. »Das habe ich nicht getan, das müssen Sie mir glauben.«
»Das fällt mir schwer, besonders, da Sie uns von Anfang an nur belogen haben.«
Ein Pochen an der Tür ließ Black zusammenfahren, aber Brass hatte bereits darauf gewartet.
»Kommen Sie rein«, sagte der Detective.
Nick betrat den Raum mit seinem Arbeitskoffer in der Hand.
»Das ist Nick Stokes vom CSI, Mr Black«, stellte Brass vor und winkte Nick zu, näher zu treten. »Nick, das ist Dustin Black.«
Misstrauisch beäugte Black den silbernen Koffer. »Wozu ist er hier?«
»Nick wird eine DNS-Probe von Ihnen nehmen.«
Der Bestatter schluckte und richtete sich in seinem Stuhl auf. »Was passiert, wenn ich die Mitarbeit verweigere? Was passiert, wenn ich erst mit meinem Anwalt sprechen will?«
Wieder mal zuckte Brass mit den Schultern. »Das Recht steht Ihnen zweifellos zu. Es gibt zwei Möglichkeiten für Sie, dieses Spiel zu spielen. Erstens: Sie reagieren empört und rufen Ihren Anwalt an, der Ihnen sagen wird, Sie sollen eine richterliche Anordnung verlangen, die wir auf jeden Fall erhalten werden, und dann bekommen wir unsere DNS-Probe so oder so. Damit aber haben Sie lediglich ein bisschen Zeit gewonnen – zu welchem Zweck auch immer – uns aber gleichzeitig in der Ausübung unserer Arbeit behindert, sodass wir uns fragen müssen, ob Sie etwas zu verbergen haben.«
Black schluckte schwer. Brass’ Worte waren eine bittere Medizin. »Diese DNS-Probe – die soll den Beweis für die von Ihnen behauptete Affäre einschließlich des … Babys … liefern. Aber das würde nicht gleichzeitig bedeuten, dass ich das arme Mädchen umgebracht habe.«
»Das würde es nicht, richtig. Und falls Sie es wirklich nicht getan haben, falls Sie uns Ihre Unschuld demonstrieren wollen, bleibt Ihnen noch die andere Möglichkeit: Akzeptieren Sie das Unausweichliche, und lassen Sie sich freiwillig einen Speichelabstrich abnehmen.«
Nick holte ein Plastikröhrchen, in dem ein Wattestäbchen lag, aus seinem Koffer und sagte: »Es wird nicht wehtun, Mr Black.«
Black, dessen Blick unentwegt zwischen Brass und Nick hin und her wanderte, dachte nur ein paar Sekunden über seine Möglichkeiten nach, ehe er fragte: »Was muss ich tun?«
Nick lächelte. »Öffnen Sie einfach den Mund, Sir. Sie müssen nicht einmal Ah sagen.«
Der Kriminalist brauchte nur eine Sekunde, um mit dem Wattestäbchen Speichel aus dem Mund des Bestatters zu entnehmen.
»Danke«, sagte Nick artig mit einem ungezwungenen Lächeln, in dem selbst Brass keine Spur von Sarkasmus entdecken konnte.
Und damit verschwand der Kriminalist.
Black wischte sich mit einer zitternden Hand über die Stirnglatze und fragte: »Muss Cassie von dieser Sache erfahren, Captain Brass?«
»Sie dürfte es wohl schon heute Abend erfahren.«
Wieder flackerte Panik in den Augen des Mannes auf. »Warum? Werden Sie ihr davon erzählen?«
»Wenn Sie kein dummer Mann sind, Mr Black, und ich halte Sie nicht für dumm, dann werden Sie ihr davon erzählen.«
»Werde ich?«
Brass nickte. »Wenn Sie herkommt, um Sie
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