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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie.«
    Dann, während sich Nick und Sara dem Rest des Hauses widmeten – Nick im hinteren Bereich, Sara im vorderen – ging Grissom nach oben, wo er sich als Erstes das Badezimmer vornahm, das sich an Blacks Herrenzimmer anschloss.
    Das Badezimmer war eine moderne Nasszelle mit Spiegeln, viel Glas und einer mächtigen, von Glaswänden umschlossenen Dusche mit einer Duschsäule, deren Kopf aussah wie eine Waffe aus einem Science-Fiction-Film. Grissom brachte beinahe eine Stunde damit zu, Schubladen zu durchsuchen, Abflüsse zu kontrollieren und in den Spülkasten der Toilette zu schauen, stets in der Hoffnung, irgendwelche Beweise zu finden – aber vergeblich. Doch er hatte auch nicht erwartet, in dem Badezimmer fündig zu werden, und war darin mal wieder bestätigt worden – ein Gedanke, der wenig tröstlich war. Danach widmete er sich dem nicht minder opulenten Schlafzimmer.
    Der in Hellgrün eingerichtete Raum wurde von einem an der Wand montierten Plasmafernseher und einem Bett beherrscht, das etwa so groß war wie Grissoms erste Wohnung. Über einer großen Kommode zierten geschmackvolle Werke moderner Kunst die Wände. Das Fernsehgerät stand auf dem Phonoschrank, dessen Regalfächer mit verschiedenen Familienfotos bestückt waren. Außerdem registrierte Grissom noch zwei begehbare Kleiderschränke für »sie« und »ihn«, die zusammen größer waren als seine zweite Wohnung.
    Der Kriminalist verbrachte fast eine weitere Stunde damit, das Schlafzimmer zu durchsuchen, in dem sein Interesse vor allem den Kleiderschränken galt. Er durchsuchte die Taschen von Blacks Anzügen und Jacken, die Schubladen mit seiner Unterwäsche und den Socken und die Schuhkartons von Ehemann und Ehefrau. Aber er fand nichts.
    Grissom widmete sich den Kinderzimmern mit dem gleichen frustrierenden Ergebnis.
    Nick und Sara waren unten gerade fertig, als Grissom wieder zu ihnen stieß.
    »Was entdeckt?«, fragte er.
    Sara zuckte mit den Schultern. »Kathys Haare im Wohnzimmer, aber das war auch schon alles, was ich gefunden habe.«
    »Keine Waffe im Haus, soweit ich sehen konnte«, sagte Nick, »und wir haben alles durchsucht.«
    »Seid ihr bereit weiterzuziehen?«, fragte Grissom.
    »Ins Bestattungsinstitut?« Nick grinste. »Bereit schon, begierig nicht. Oh, und wir sollten auch den Wagen von Blacks Frau untersuchen.«
    Grissom nickte. »Mit dem ist sie sicher zum Hotel gefahren. Wir sollten also zunächst das Bestattungsinstitut in Angriff nehmen.«
    Draußen, wo Brass an der Ziegelmauer lehnte, während Black niedergeschlagen auf der kleinen Veranda vor dem Haus saß, bedachte Grissom den Detective mit einem knappen Kopfschütteln, als er mit seinen Mitarbeitern das Haus verließ.
    »Sie haben die Waffe nicht gefunden, was?«, höhnte Black. »Und wissen Sie, warum? Weil sie nicht hier ist. Ich habe Ihnen ja gesagt, dass ich das Mädchen nicht umgebracht habe.«
    »Wären Sie so nett, uns zum Bestattungsinstitut zu begleiten, Mr Black?«, fragte Brass.
    »Habe ich denn eine andere Wahl?«
    »Geben Sie uns die Schlüssel, oder sollen wir das Schloss aufbrechen?«
    Finsteren Blickes erhob sich der Bestatter. »Ich komme, ich komme …« Dann seufzte er schwer. »Ich, äh … ich habe keinen Wagen. Sie haben ihn beschlagnahmt, erinnern Sie sich?«
    »Wir würden uns freuen, Sie mitnehmen zu dürfen.«
    »Darauf wette ich.«
    So stiegen sie alle in den Tahoe, Nick am Steuer, Black auf dem Beifahrersitz, Brass, Grissom und Sara auf der Rückbank. Während der Fahrt zum Bestattungsinstitut versuchte Grissom, die Wogen zu glätten. Es war unübersehbar, dass sich der Bestatter Brass’ Unmut zugezogen hatte, und die Spannung zwischen den beiden Männern drohte, ihre Arbeit zu stören.
    »Ich weiß, dass Sie ohne uns glücklicher wären, Mr Black«, begann Grissom, »aber Sie sollten verstehen, dass Sie derzeit als Verdächtiger gelten, mit dem wir uns ernsthaft befassen müssen. Falls Sie unschuldig sind, wird ihre Mitarbeit uns helfen, Sie von dem Verdacht zu befreien.«
    Eine Weile sagte Black nichts. Dann seufzte er und nickte langsam. »Ich … ich muss mich für mein Benehmen entschuldigen. Bitte verstehen Sie … ich habe lange und hart gearbeitet, um Cassie glücklich zu machen und ihr die Möglichkeit zu geben, so zu leben, wie sie es für angebracht hält. Aber die Wahrheit ist, ich liebe meine Frau schon seit Jahren nicht mehr. Und ich bin nicht sicher, ob sie mich jemals geliebt hat.«
    Die Ermittler schwiegen. Die

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