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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unterschrift auf der Besucherliste als offensichtliche Fälschung zu entlarven. Kommen Sie, Cath, sehen Sie genauer hin.«
    Catherine studierte die Unterschriften erneut. »Liegt es an den Schleifen?«
    »Was ist mit denen?«
    »Zu klein?«
    Jenny lächelte. »Gut, Cath. Sonst noch etwas?«
    »Da ist was … mit der Neigung?«
    »Bingo«, rief die Handschriftenexpertin. »Die Neigung auf der Besucherliste ist gezwungen – man kann sehen, dass der Schreiber normalerweise die umgekehrte Neigung macht. Die Druckpunkte sind an den falschen Stellen.«
    Catherine nickte. »Also ist ausgeschlossen, dass beide Unterschriften von derselben Person stammen?«
    »Teufel, ja, absolut.«
    Catherine lachte.
    Wieder fixierten Catherines Augen die Besucherliste. Wenn nicht Vivians Freundin Mabel Hinton sich eingetragen hatte, wer dann? Catherines Blick sah rechts neben der Unterschrift ein Feld für die Eintragung der Fahrzeugkennzeichen.
    »Jen – hat Vega dazu etwas gesagt?«
    Mit gerunzelter Stirn musterte Jenny die Spalte, auf die Catherine gerade gezeigt hatte. »Nein. Nein, es ging nur um die Unterschrift. Warum lächeln Sie?«
    »Wir hatten in diesem Fall nur wenige Spuren, da ist es schön, wenn man mal eine neue findet. Danke, Jen.«
    »Immer gern, Cath.«
    In ihrem Büro überprüfte Catherine die Nummer des Fahrzeugkennzeichens mithilfe der Datenbank der Zulassungsstelle und erhielt schnell ein Ergebnis. Sie schnappte sich den Ausdruck und keine zehn Minuten später hielt sie mit dem Tahoe vor dem heruntergekommenen Betonbunker der Valley Taxi Company. Dort wandte sie sich an den Leiter der Funkzentrale, einen kahlköpfigen Mann in den Sechzigern, dessen Brillengläser die Dicke von Flaschenböden hatten. In seinem Mundwinkel hing eine Zigarette, und auf seinem kurzärmeligen karierten Hemd waren Spuren seines Frühstücks zu sehen.
    »Brauchen Sie ein Taxi, Lady?«, fragte er.
    Catherine ließ außer ihrem Dienstausweis ein Lächeln aufblitzen und sagte: »Ja, aber ein ganz bestimmtes.«
    Als sie ihm die Sachlage erklärt hatte und ihm dann die Zulassungsnummer des Taxis gab, das eine gewisse Mabel Hinton am Morgen von Vivian Elliots Ermordung zum Sunny Day gefahren hatte, setzte sich der Mann an sein Funkgerät.
    Catherine wusste, dass sie von Rechts wegen eigentlich einen Detective hätte hinzuziehen müssen, doch um keine Zeit zu verlieren, ergriff sie selbst die Initiative.
    Keine zwei Minuten später hatte sie die Adresse eines Cafés am Boulder Highway, in dem der Fahrer Gus Clein gerade eine Pause machte und auf sie warten wollte.
    Catherine hielt vor dem Lokal, das im Stil der Fünfziger eingerichtet war, trat ein und nahm in einer Nische gegenüber einem fülligen Mann in mittleren Jahren Platz. Der Mann hatte grau meliertes Haar, plumpe Züge und den Mund voll mit Hamburgerfleisch. Er trug ein Wayne-Newton-T-Shirt – und so wie es aussah, bestimmt schon seit dessen erstem Auftritt in Vegas.
    »Besteht eine Chance, dass Sie sich an die Fahrt erinnern, um die es mir geht?«, fragte Catherine.
    Clein nickte und kaute weiter. »Ja, ich erinnere mich, weil das die einzige Fahrt war, die ich je zu diesem Pflegeheim gemacht habe … oder machen werde.«
    »Aber erinnern Sie sich auch noch an den Fahrgast?«
    Er hustete, nahm einen Schluck aus seinem Cola-Becher, in dem vermutlich der ganze Lake Mead Platz gefunden hätte, und sagte: »Klar. Alte Dame. Ich mache das schon eine ganze Weile, und ich bin einer der gesprächigeren Fahrer – die einzige Möglichkeit, nicht den Verstand zu verlieren. Und normalerweise gefällt das den älteren Fahrgästen. Die lieben jede Art von Aufmerksamkeit. Aber die? Sie war so still; ich dachte schon, sie wäre gestorben. Ich meine, ich habe dauernd versucht, mit ihr zu reden, aber sie hat nicht das geringste Interesse gezeigt.«
    »Wo haben Sie sie abgeholt?«
    Er nahm einen weiteren Bissen von seinem Monsterburger und kaute, während er überlegte. Gleich darauf spülte er den Bissen mit dem nächsten Schluck Cola hinunter. »Irgendwo in Spanish Hills.«
    Catherine fühlte einen Funken innerer Erregung erblühen. »Wo genau?«
    Clein wischte sich die Hände ab, griff das Klemmbrett, das neben ihm auf der Sitzbank gelegen hatte, und fing an, in den Seiten zu blättern. »Hier ist es«, sagte er dann endlich. »Rustic Ridge Drive.«
    Catherine hatte ihr Notizbuch längst in der Hand. »Haben Sie auch die Hausnummer?«
    »Klar«, sagte er und gab ihr die Nummer.
    Hal-lo! Rene

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