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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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elektrische Garagentor in Bewegung setzte, und ging um das Gebäude herum statt hindurch. An der vorderen Seite des Hauses stieß er auf Brass und Black. Der Bestatter sog nervös an seiner Zigarette.
    Grissom deutete mit dem Daumen hinter sich. »Da ist ein Werkzeugkasten, könnten Sie ihn für uns aufschließen?«
    »Der gehört Jimmy – er wartet die Fahrzeuge. Das gute Werkzeug hält er immer unter Verschluss«, sagte Black.
    »Haben Sie einen Schlüssel?«
    »Nein.«
    »Dann werde ich den Werkzeugkoffer gewaltsam öffnen müssen.«
    »Tun Sie, was Sie tun müssen«, murmelte der Bestatter in neutralem Ton.
    Grissom ging zu dem Tahoe, holte seinen Bolzenschneider, kehrte in die Garage zurück und knackte das Schloss des Werkzeugkoffers, in dem er exakt das fand, was Dustin Black angekündigt hatte – Werkzeug, gutes Werkzeug.
    Dann durchsuchte Grissom die Kartons auf der Werkbank. Einige enthielten Kleidungsstücke, andere Chemikalien, aber der Karton in der Mitte enthielt etliche 250g-Packungen mit kosmetischem Material und, ganz am Boden, noch etwas anderes …
    »Waffe!«, rief Grissom über seine Schulter.
    Binnen Sekunden standen seine Mitarbeiter neben ihm.
    Nick schoss ein Foto, und Sara hielt Grissom einen Beweismittelbeutel hin, als dieser die .22er Smith & Wesson Automatik vorsichtig herausnahm und in den Beutel fallen ließ.
    »Sollen wir weitersuchen?«, fragte Nick.
    »Vorerst nicht«, sagte Grissom. »Wir kommen wieder. Aber nicht sofort.«
    Sie packten ihre Sachen zusammen, schlossen das Garagentor und gingen zurück zu Brass und Black, die vor dem Gebäude warteten.
    »Mr Black«, begann Grissom, »Sie sollten abschließen. Und Sie sollten Vorkehrungen treffen – Sie werden eine Weile nicht mehr herkommen können.«
    Der Bestatter ließ seine Zigarette fallen. Panik schlug sich in seinen Zügen nieder. »Was? Sie haben doch nichts gefunden? Sie konnten doch gar nichts finden. Da war nichts zu …«
    Grissom hielt ihm den Beweismittelbeutel unter die Nase, und Nick richtete die Taschenlampe auf die darin liegende Pistole. Das Metall reflektierte das Licht, als wolle es Black zuzwinkern.
    Als Brass Dustin Black die Miranda-Rechte vorlas, hielten sich die Kriminalisten ein wenig abseits. Während der Bestatter das Institut abschloss, weinte er. Brass legte ihm die Handschellen an und führte ihn zu dem Tahoe.
    »Ich habe es nicht getan«, wiederholte er immer wieder. »Das ist nicht meine Waffe. Ich habe das Ding noch nie zuvor gesehen!«
    »Das Lied höre ich nicht zum ersten Mal«, kommentierte Brass und verfrachtete ihn auf die Rückbank.
    Nick musterte seinen Vorgesetzten. »Gris – du glaubst ihm doch nicht, oder?«
    »Ich glaube niemandem, Nick. Ich glaube an Beweise, und ich bin habgierig.«
    »Was meinst du damit?«
    »Um es mit Oliver Twist zu sagen: Ich möchte noch etwas mehr.«
    Und damit stiegen die drei Kriminalisten zu dem Detective und dem Verdächtigen in den Tahoe.

10
     
    Der kleinste Arbeitsraum des CSI, das Handschriftenlabor, maß etwa drei Meter sechzig mal vier Meter fünfzig. Darin stand ein langer Tisch mit einer Kunststoffplatte, die von unten beleuchtet wurde. Jenny Northam, einstmals selbstständige Dienstleisterin und nun Vollzeitangestellte des Departments, rollte auf ihrem Bürostuhl schwungvoll von der Arbeit weg, um sich den Materialien aus dem Fall Vivian Elliot anzunehmen, die auf der anderen Seite des Tisches auf sie warteten.
    Catherine Willow trat einen Schritt weiter in den Raum, fühlte sich aber bei dem Gedanken Jenny möglicherweise in die Quere zu geraten, gar nicht wohl.
    »Vega sagt, seiner Meinung nach stimmen die Schriftproben überein«, fing Catherine an.
    »Dafür bin ich hier eingestellt und bekomme die mittelprächtige Kohle, Cath«, gab Jenny zurück. »Keine verdammte Übereinstimmung.«
    Seit sie zu den städtischen Gehaltsempfängern zählte, hatte Jenny ihr Hafenarbeitervokabular bezähmt, aber manchmal konnte sie sich einfach nicht beherrschen. Sie hielt Mabel Hintons Unterschriftsmuster in der einen, die Liste aus dem Sunny Day in der anderen Hand, sodass Catherine beide sehen und sich eine Meinung bilden konnte.
    Die Kriminalistin schüttelte den Kopf. »Ich sehe keinen Unterschied.«
    »Eine Wachstraube und eine echte Traube sehen sich auch ziemlich ähnlich, wissen Sie? Jemand hat versucht, Mabels Unterschrift nachzuahmen, aber wenn es auf den ersten Blick auch ganz prima aussehen mag, muss man nur näher hinsehen, um die

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