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Tödlicher Staub

Tödlicher Staub

Titel: Tödlicher Staub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Herstellung der Wasserstoffbombe, von Californium und Uranoxid U 305. Den gesamten ›Ameisentransport‹ hat Sendlinger organisiert. Über Österreich, die Schweiz, Frankreich und Spanien. Und er ist damals nach Paris gekommen, um mit den Botschaften der uns bekannten islamischen Staaten zu verhandeln. Er trat so seriös auf, daß er selbst Sie täuschen konnte.«
    »Kognak …«
    »Nummer vier, Ducoux.«
    »Und das alles hat Ihnen Natalja erzählt?«
    »Woher sollte ich es sonst wissen?«
    »Ich nehme das Schwein und den Saukerl von vorhin zurück. Ihre Liebe hatte Erfolg, und nur Erfolg zählt im Leben.«
    »Stop!« Fontana hob abwehrend die Hand. »Das klingt so, als habe ich Nataljas Liebe nur zur Beschaffung von Informationen ausgenutzt. Das stimmt nicht. Als ich sie kennenlernte, hatte ich keine Ahnung, wer sie ist. Wir lieben uns wirklich.«
    »Und Sie wollen sie mit nach Washington nehmen?«
    »So habe ich es mir gedacht – als Mrs. Fontana.«
    Ducoux erhob sich aus seinem Sessel und trank das vierte Glas Kognak. »Meine Gratulation, Fontana. Captain Fontana. Und da ich nicht nachtragend bin und Sie – genau betrachtet – auch mein Land gerettet haben, bin ich jetzt der erste, der Ihnen ein Hochzeitsgeschenk überreicht.«
    »Da bin ich gespannt.«
    »Das können Sie auch sein. Kommen Sie, wir machen eine kleine Spazierfahrt zum Hotel Crillon. Dort ist gestern Dr. Sendlinger abgestiegen.«
    »Ich glaube es nicht!« Fontana bezwang sich, Ducoux nicht zu umarmen. »Davon wird sich die russische Mafia nie wieder erholen!«
    »Sie sehen, auch ich habe Überraschungen zu bieten.« Ducoux lachte und griff nach seinem Hut, ein Panamahut – der Sommer war gekommen. »Wie hat Natalja es denn aufgenommen, daß Sie Captain der CIA sind?«
    »Völlig ruhig, sie ist nicht so leicht zu erschrecken …«
    Beim Frühstück ließ sich Dr. Sendlinger ungern stören.
    Wie immer, wenn er auf Reisen war, ließ er sich das Frühstück auf dem Zimmer servieren. Er saß gemütlich im Bademantel an dem Rolltisch, genoß den frischgepreßten Orangensaft und zwei Eier im Glas, las dabei die Zeitung und fühlte sich so richtig wohl. Frühstücken war bei ihm eine Zeremonie, die schönste Stunde des Tages – wenn er in das knackige Brötchen biß, überkam ihn eine Art Glücksgefühl. Er war dann weit entfernt von seinem Alltag, der von Klagen, Prozessen und Anschuldigungen bestimmt wurde, von Mandantentränen und Beschimpfungen. Das Frühstück war für ihn eine heilige Zeit.
    An diesem Morgen war er trotz knuspriger Croissants und frischer Eier mißgelaunt. Der Tag hatte mit einem Problem begonnen, das fatale Auswirkungen haben konnte. Waldhaas hatte ihn per Telefon geweckt und ihm erregt atmend mitgeteilt:
    »Sybin ist nicht im Hotel. Ich habe ihn angerufen. Keine Antwort. Rückfrage beim Portier: Der Schlüssel hängt noch am Brett. Er ist also bis jetzt nicht zurückgekommen.«
    Dr. Sendlinger schob die Beine aus dem Bett und gähnte laut. »Ja, ja, die Pariser Weiber. Sybin wird etwas erlebt haben, was er von Moskau her nicht kennt. Er wird schon noch auftauchen, bleich und hohlwangig.«
    Er lachte kurz auf und blickte auf die Uhr: kurz vor neun Uhr, für halb zehn war das Frühstück bestellt, also Beeilung. Duschen, rasieren, neues Hemd, ein paar Spritzer Eau de Toilette, aber vorher in aller Ruhe frühstücken.
    Waldhaas war mit Sendlingers Reaktion nicht zufrieden. Er machte sich Sorgen.
    »Sybin kann kein Wort Französisch! Er ist doch völlig aufgeschmissen, schon wenn er eine Speisekarte lesen will. Nicht mal mit einem Taxi kommt er zurecht. Mach mal einem Taxifahrer klar, daß du in ein Nachtlokal willst, wenn du nur russisch sprechen kannst! Und bei den Frauen …«
    »Da gibt es eine internationale Sprache … von Japan bis zum Urwald im Kongo. Zum Beispiel Daumen zwischen Zeige- und Mittelfinger, das versteht jeder.« Sendlinger stand auf und kratzte sich den Bauch. »Hast du schon gefrühstückt?«
    »Nein. Ich gehe gleich runter.«
    »Ich bleibe auf dem Zimmer. Wir sehen uns nachher in der Halle. Sagen wir um elf Uhr?«
    »Und wenn Sybin dann immer noch nicht im Hotel ist?«
    »Dann rufen wir die Polizei an und sagen: Ein Freund von uns ist gestern nacht auf einer Hure kleben geblieben. Was sollen wir tun?«
    Er lachte laut, fand diesen Witz gut und legte auf. Waldhaas kniff die Lippen zusammen. Er konnte mit Sybins Ausflug in das nächtliche Paris nicht so locker umgehen wie Sendlinger. Sein von der Stasi

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