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Tödlicher Steilhang

Tödlicher Steilhang

Titel: Tödlicher Steilhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Grote
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seiner Ankunft ereignet hatte und was er darüber dachte, selten von Zwischenfragen unterbrochen.
    »Also, mit deiner Alten hat alles angefangen«, meinte Keule. »Dann sollte man ihrem Beschäler vom Tennisplatz mal den schönen Schläger ein wenig verbiegen. Bandagiert spielt es sich nicht sonderlich gut.«
    »Das ist abgehakt«, meinte Georg und war selbst über seine Worte erstaunt und darüber, dass er sie ohne Groll aussprach. »Wenn eine Frau fremdgeht, dann weiß sie, was sietut. Reisende soll man nicht aufhalten. Es hilft, wenn man gezeigt bekommt, wo es langgeht.«
    Das merkte er auch bei der Aufnahme der Bestellung, was sogar die Kellnerin verwirrte. Die Spesenrechnung würde saftig sein, die drei aßen mehr, als er in einer Woche zu sich nahm. Entsprechend lange zog sich das Festmahl hin.
    Als sie das Lokal verließen, war es später Nachmittag geworden, die Sonnenstrahlen gelangten nicht mehr bis ins Tal. Georg begleitete seine Helfer zu ihren Maschinen.
    »Ich habe den besten Wohnwagen auf dem Platz reservieren lassen, selbstverständlich unter deinem Namen, Pepe.«
    »Gehört sich auch so. Noch ’ne Frage zu den beiden Toten«, sagte Ritze mit einer Stimme so rau wie Vierziger-Schleifpapier. »Albers und Menges? Einer ist ertrunken, der andere abgestürzt. Korrekt? Beides können Unfälle sein, beides aber auch Mord – auch korrekt?«
    »Absolut …«
    »Bei beiden keine Zeugen, keine Verdächtigen?«
    »Von möglichen Zeugen wissen wir nichts.«
    »Was sagen die Bullen?«
    »Im ersten Fall wissen sie nichts, es gibt zumindest keinen Verdacht, von dem ich wüsste. Ich habe eine Anfrage laufen, ob der ermittelnde Kommissar korrekt ist.«
    »Wo du überall deine Finger drinhast … machst du einen auf Geheimagent?«
    Georg ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. »Im zweiten Fall wollen oder dürfen sie nichts wissen, wenn es Mord war.«
    »Wieso das?«, wollte Keule wissen.
    »Weil es politisch ist, du Pappnase«, sagte Pepe, »wegen der Brücke, da war er der Vorsitzende. Die Pappnasen bauen heute nur noch, um zu bauen, brauchen tut das keiner, und für unsere kaputten Straßen haben sie kein Geld.«
    »Das brauchen die für sich und ihre Freunde«, wusste Ritze. »Ich würde es genauso machen.«
    »Deshalb wählt dich auch keiner«, frotzelte Keule.
    »Es gibt bestimmt einige, die anders sind«, sagte Georg, obwohl er selbst kaum daran glaubte.
    Keule winkte ab. »Zeig mir einen.«
    Pepe war der gleichen Ansicht. »Was du mir von den Grünen hier erzählt hast, widerlegt dich; Surfer sind das, die Surfen auf der grünen Welle, mit grün angepinseltem Surfbrett, der grünen Stromrechnung …«
    »Und für dich ist die Kohle, damit du Hartz IV kriegst, bis zur Rente. Falls du dann nicht an einem Brückenpfeiler klebst.« Das war an Pepe gerichtet, Keule war grimmig gestimmt. »Der fährt wie ein Geisteskranker. Wir sind kaum mitgekommen. Man konnte glauben, du schwebst in Lebensgefahr.« Er meinte Georg. »Also – wo fangen wir an?«
    »Auf dem Campingplatz.« Georg erzählte von Klaus und davon, was er über die möglichen Schläger von der Baufirma berichtet hatte. »Ich muss wissen, was Tille vorhat, welche Rolle dieser Manfred spielt, ich halte ihn für einen Provokateur, vielleicht von den Bullen bezahlt, vielleicht von einer Baufirma. Und ihr müsst auf Klaus aufpassen, der Junge ist zu vorwitzig.« Er zeigte die von allen Beteiligten mit dem neuen Mobiltelefon gemachten Fotos. »Ich überspiele sie nachher auf eure Mobiltelefone. Außerdem brauche ich jemandem, der mir den Rücken frei hält, falls wieder jemand von COS auftaucht, ich dachte an dich, Pepe, mit deiner Erfahrung als Kindermädchen.«
    »Die Flasche muss ich dir aber nicht mehr geben?«
    »Kommt darauf an, was drin ist. Im Kofferraum habe ich zwei Kartons Wein.«
    »Ist da Pfand auf den Flaschen?« Besonders Keule wirkte interessiert.
    »Auf Weinflaschen nicht, du Dummschädel.«
    Keule lachte keckernd. »Ritze fällt auch auf jeden Scheiß rein, du nimmst das Leben zu ernst.« Er tätschelte dessen Wange, Ritze schlug spielerisch zurück. Er war schnell. Hätteer es ernst gemeint, wäre ein Arztbesuch unvermeidlich gewesen.
    »COS – ist das dein ehemaliger Arbeitgeber? Was wollen die von dir?« Ritze musste alles genau wissen.
    »Sie glauben, dass ich etwas habe, was ihnen schaden könnte.«
    »Und – ist es so?«
    »Frag nicht so blöd«, meinte Pepe, »sie würden keinen Trouble machen, wenn er’s nicht hätte –

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