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Tödlicher Vatertag

Tödlicher Vatertag

Titel: Tödlicher Vatertag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Speisesaal war auch aus dieser relativ großen Entfernung gut zu erkennen. Ich blickte hindurch, die Kronleuchter ließen das Innere festlich erscheinen, und ich sah auch den Tisch, an dem ich gesessen hatte. Deutlich waren die drei Witwen zu erkennen. Wenn ein Zombie sie beobachtet hatte, dann konnte er sich sogar hier in der Dunkelheit verbergen.
    Tat sich etwas?
    Nein, noch blieb alles ruhig. Auch die Frauen waren von keiner Panik ergriffen worden, obwohl sie nicht mehr aßen und sich flüsternd unterhielten.
    Im Normalfall hätte ich nicht mehr weitergesucht und mir gesagt, daß sich die Frau getäuscht hatte. Aber ich hatte bereits Bekanntschaft mit den Untoten gemacht und ich wußte, daß sie gefährlich, raffiniert und auch clever waren.
    Vielleicht belauerten sie mich bereits, ohne daß ich es merkte. Ihnen traute ich alles zu.
    Der Tennisplatz lag so ziemlich am Ende des Grundstücks. Bisher hatte ich nur einen Teil des Geländes durchsuchen können, aber ich war ja noch nicht fertig!
    Ich schlug einen Bogen. An das Hotel schloß sich noch ein Anbau an. Dort lagen die Zimmer des Personals, und in der unteren Hälfte des Anbaus war ein Reitstall untergebracht. Soviel ich wußte, sollte es vier Pferde geben, die den Gästen auch zur Verfügung standen. So ein Stall eignet sich auch als Versteck. Wäre ich ein Zombie gewesen, hätte ich mich dorthin zurückgezogen.
    Bewußt vermied ich den Schein der Lichtinseln, bewegte mich im Dunkeln voran und kam mir selbst vor wie ein Schatten, der mit der düsteren Nacht verwachsen war.
    Auch der Himmel zeigte sich bewölkt. Weder Mond noch Sterne sah ich. Das war am Tag anders gewesen, aber in den Bergen wechselt das Wetter schnell.
    Ich erreichte den Anbau und schob mich in seinem Schatten näher an den Eingang des Stalls heran.
    Der Durchgang war schmal und hoch und wurde von einer Tür begrenzt, die nicht abgeschlossen war, wie ich feststellen konnte, als ich meine rechte Hand auf die eiserne Klinke legte.
    Behutsam zog ich die Tür auf. Sofort nahm ich den typischen Stallgeruch wahr, eine Mischung von Tierausdünstung, Heu und einem anderen Geruch, der noch alles andere überlagerte.
    Zunächst wußte ich nicht, was für ein Duft da in meine Nase gestiegen war. Es stank irgendwie süßlich, und ich spürte bereits den Geschmack auf der Zunge. Eine ekelhafte Sache.
    Rechts und links lagen die Boxen. Mauern so hoch, daß sie mir fast bis zur Brust reichten. Darüber waren sie bis zur Decke hin offen. Aus der rechts von mir liegenden Box drang der ungemein starke, so eklige Geruch.
    Pferde befanden sich wohl nicht im Stall. Jedenfalls hatte ich keine gesehen.
    Und dennoch war ein Tier vorhanden. Ich sah es, als ich meine kleine Lampe anknipste.
    Der dünne Strahl stach dem Boden entgegen und traf ein Ziel. Es war der Körper eines Pferdes.
    Das Tier lag verkrümmt am Boden. Und jetzt wußte ich auch, woher dieser widerliche Geruch stammte.
    Es war das dampfende Blut, das sich überall verteilt hatte. Jemand hatte das Pferd grausam getötet…
    ***
    Mir drehte sich fast der Magen um, als ich das sah. Gleichzeitig hatte ich auch den Beweis dafür bekommen, daß sich die Zombies in der Nähe aufhielten und den Hotelkomplex erreicht hatten.
    Ich spürte Fieber in mir aufsteigen, das eine Gänsehaut produzierte, die einfach nicht weichen wollte. Am liebsten wäre ich davongelaufen, statt dessen blieb ich und leuchtete, so gut es ging, die Box aus. Bis auf das getötete Tier war sie leer. Von einer lebenden Leiche entdeckte ich nichts. Sie hatte nur mehr ihre grausame blutige Spur hinterlassen.
    Ich ging einen Schritt zurück, ließ die Lampe eingeschaltet und blieb stehen, um zu lauschen. Vielleicht befanden sich die drei noch in der Nähe und warteten darauf, mich attackieren zu können. Möglicherweise machten sie sich auch bemerkbar. Wenn jemand ging, waren seine Schritte in der Stille zu hören. Ich vernahm nichts.
    Die Stille bekam schon einen gespenstischen Touch. Sie war einfach unnatürlich.
    Ich atmete nur durch die Nase. Die Sekunden flössen träge dahin. So ist es immer, wenn man auf irgend etwas wartet, das einfach nicht so recht eintreten will.
    Kein Zombie meldete sich.
    Um sicherzugehen, leuchtete ich noch einmal in die Runde. Nach links drehte ich mich und hörte aus der Box, der ich den Rücken zuwandte, ein schabendes Geräusch. Jemand schob sich hoch.
    Ich wollte herumwirbeln und die Beretta ziehen, als es schon zu spät war. Aus der Box hinter mir schob

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