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Tödlicher Vatertag

Tödlicher Vatertag

Titel: Tödlicher Vatertag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich ein bleicher Arm, bekam mich an der Schulter zu packen und schleuderte mich so wuchtig zurück, daß ich mit dem Rücken gegen den Mauerrand der Box krachte. Im nächsten Augenblick drückte der Unterarm wie eine harte Eisenstange gegen meine Kehle…
    ***
    Die drei Frauen waren allein zurückgeblieben und sahen John Sinclair in der Dunkelheit verschwinden.
    Brigitte Buchwald hob die Schultern, als würde sie frieren.
    »Was hast du?« fragte Silvie. »Wohl ist mir nicht.«
    »Hast du auch Angst?«
    »Sicher.«
    Thomas, der Ober, kam. »Darf ich den Damen noch etwas bringen?« fragte er freundlich lächelnd.
    »Nein, danke«, sagte Evelyn, »es war gut und reichlich.« Die anderen beiden nickten zustimmend.
    Thomas schüttelte den Kopf, so daß die Geste schon vorwurfsvoll wirkte.
    »Sie haben alle drei nicht viel gegessen.«
    »Woher wollen Sie das wissen?« fragte Silvie.
    »Als eine Art von Saalchef muß man seine Augen eben überall haben. Welches Dessert möchten Sie denn?«
    »Auch keines.«
    Thomas zog ein trauriges Gesicht. »Sie enttäuschen mich, meine Damen. Sonst waren Sie doch nicht so.«
    »Das stimmt schon, aber wir haben einfach keinen Appetit mehr. Außerdem müssen wir auf unsere Figur achten«, erklärte Mrs. Binussek bestimmt.
    Thomas hob bedauernd die Schultern. »Dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.« Er wies auf den leeren Stuhl. »Wo ist denn der Herr hingegangen? Schon auf seinem Zimmer?«
    »Nein, frische Luft schnappen.«
    Der Oberkellner schaute Brigitte Buchwald an. »Was? Hat es ihm nicht geschmeckt?«
    »Schon…« Brigitte wurde ein wenig unsicher, weil sie den fragenden Blick der Augen auf sich gerichtet sah. »Er wird gleich zurückkehren. Nur ein paar Minuten wollte er fortbleiben.«
    »Natürlich.« Thomas nickte, verbeugte sich kurz und ging wieder davon.
    Evelyn spielte mit ihrem Weinglas. »Ob er mehr weiß, als er zugeben will?« murmelte sie.
    »Bestimmt«, antwortete Silvie, und auch Brigitte Buchwald nickte heftig.
    »Aber er sagt nichts.«
    »Würdest du das Evelyn?« Silvie Woeber beugte sich vor.
    »Käme darauf an.«
    »Bei ihm sicherlich auch.«
    Mrs. Binussek bekam plötzlich eine Gänsehaut. »Ich habe ja keinen Beweis für meine Annahme«, sagte sie leise, »aber ich werde das Gefühl einfach nicht los, daß dieser Thomas mehr über unsere Männer weiß als wir. Der war eben zu oft mit ihnen zusammen. Schon zu ihrer Studentenzeit, als sie immer hierher fuhren.«
    »Das muß Sinclair übernehmen. Und wenn Thomas etwas weiß, muß er reden!« Silvie hatte sehr eindringlich gesprochen und schaute ihre Freundinnen mit dem entsprechenden Ernst in den Augen an. Niemand widersprach.
    Brigitte blickte auf ihre Uhr. »Mir kommt es vor, als wäre John Sinclair schon eine halbe Stunde überfällig.«
    »Das macht die Angst«, flüsterte Silvie. »Spürst du sie auch?«
    »Und wie.«
    »Ich komme mir ebenfalls beobachtet vor«, sagte Evelyn Binussek. »Es scheint so, als würden mich 1000 Augen ununterbrochen unter Kontrolle halten. Dieses Hotel macht mir Angst. Und dann die schrecklichen Umstände, die zu allem geführt haben! Was glaubt ihr, wie ich mich fühlte, als plötzlich vom Tonband die Stimme meines verstorbenen Mannes kam. Das war ein Wahnsinn, ich… ich bin überhaupt nicht zur Ruhe gekommen! Erst viel später fiel mir ein, daß ich etwas unternehmen mußte, um…«
    Silvie Woeber unterbrach die Freundin. »Ich kann dich verstehen, aber das ist nicht das Problem.«
    »Sondern?«
    »Wie kann es möglich sein, daß unsere drei Männer nach einem Jahr ihre Gräber verlassen haben? Darauf will ich eine Antwort. Ich… ich kann es einfach nicht fassen! Für mich gibt es keine Erklärung, kein Motiv, aber es muß etwas dahinterstecken, glaub mir. Von John Sinclair wissen wir, daß auch im Reich der Dämonen nichts geschieht, das irgendwie sinnlos ist, obwohl es uns Menschen so erscheint, weil wir nicht so denken. Die drei müssen etwas getan haben, das sie so hat reagieren lassen. Darüber müssen wir uns Gedanken machen.«
    »Ich glaube kaum, daß wir einen von ihnen fragen können«, warf Brigitte Buchwald ein. »Da hast du recht.«
    Und Evelyn Binussek nickte zu den Worten ihrer Freundin Silvie. »Ich tippe noch immer auf Thomas. Er war zwar nicht der vierte im Bunde, aber er kannte unsere Männer verdammt gut. Sie waren Vertraute. Ihn müssen wir zum Reden bringen.«
    Wenn man vom Teufel spricht, ist er nicht weit. So lautet das Sprichwort. Plötzlich stand

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