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Tödlicher Vatertag

Tödlicher Vatertag

Titel: Tödlicher Vatertag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an ihren Tisch für mich einen Platz reserviert hatten.
    »Darf ich Sie zu ihnen führen?« fragte er.
    Ich nickte.
    Der dunkelhaarige Ober ging vor. Nicht einmal die Hälfte der Tische waren besetzt, da die Saison noch bevorstand. Wir schritten in den hinteren Teil des Speisesaals und bewegten uns auf die große Fensterfront zu, wo die drei Frauen an einem runden Tisch saßen. Evelyn Binussek winkte mir zu. »Kommen Sie, Mr. Sinclair, hier ist Ihr Platz!«
    Ich begrüßte die Frauen, der Ober rückte mir den Stuhl zurecht, dann setzte ich mich zwischen Evelyn Binussek und Silvie Woeber. Blaß sahen meine drei Tischnachbarinnen aus, trotz der Schminke, die sie aufgelegt hatten. Sie hatten sich auch umgezogen, trugen elegante Kleider in den schon modischen Farben des nahen Sommers. Mint, rosa und weiß herrschten bei ihnen vor. Evelyn Binussek hatte sich über ihre Leinenbluse noch eine Strickweste gestreift. Als Getränk wählte ich Mineralwasser, schaute mir die Menükarte an und fragte mich, wer das alles essen sollte. Ich konnte unter mehreren Vorspeisen wählen, aber auch alle zugleich nehmen. Es war tatsächlich unwahrscheinlich, was hier aufgetischt wurde.
    Alles war irgendwie vornehm, aber doch ungezwungen und auf gewisse Art und Weise nett.
    Lautlos wurde von einem der Ober ein Vorspeisenwagen herbeigerollt. Ich entschied mich für süßsaure Heringe, die es neben anderen Dingen noch gab. Die Damen nahmen nichts. Auch keine Suppe. Sie wirkten sehr verkrampft und nervös. Kein Wunder.
    Ich schaute nach draußen. Im Garten brannten einige Laternen. Sie gaben nur wenig Licht, der größte Teil der Anlage lag eingepackt in der dichten Dunkelheit.
    »Heute ist Vatertag«, sagte Brigitte Buchwald plötzlich. »Noch fünf Stunden…«
    Ich tupfte mir mit der Serviette die Lippen ab. »Wie meinen Sie das?«
    »Daß wir sie vielleicht noch sehen werden.«
    »Mich wundert nur, daß dieser Vatertag von Ihren Männern vorgelegt worden ist. Normalerweise ist er doch ein paar Wochen später.«
    »Das ist auch so eine Sache«, erklärte Silvie Woeber. »Unsere Männer sind etwas Besonderes. Sie hockten schon als Studenten zusammen, und sie sind auch stets in dieses Hotel hier gefahren. Hier haben sie gefeiert, getrunken, vielleicht auch geliebt, wer weiß…« Sie hob die Schultern, »und sie haben hier ihre Touren gemacht und ihr Treffen kurzerhand Vatertag genannt.«
    »Dann spielt das Hotel eine besondere Rolle für sie.«
    »So ist es«, sagte Brigitte Buchwald und stellte mir eine Frage. »Wer hat Sie im Speiseraum begrüßt? War es ein dunkelhaariger Ober um die dreißig?«
    »Ja.«
    »Er heißt Thomas und war ein Freund unserer Männer. Sie haben viel gemeinsam unternommen, vor allem Bergwanderungen. Da war Thomas ein guter Führer, er kennt die Gegend wie seine Westentasche. Er ist übrigens Deutscher.«
    »Weiß er auch etwas über den rätselhaften Tod der Drei?«
    Brigitte Buchwald schob ihre Brille hoch. »Das nehmen wir sehr stark an. Nur hat er nie darüber gesprochen.«
    Ich trank einen Schluck Mineralwasser. »Haben Sie ihn denn danach gefragt?«
    »Ja, nur keine Antwort bekommen. Er behauptete stets, daß er nichts wüßte.«
    »Wahrscheinlich werde ich ihn fragen müssen«, erklärte ich und schaute zu, wie mein Vorspeisenteller abgeräumt wurde. Unter den angebotenen drei Hauptgerichten hatte ich mich für die Grilladen entschieden. Das gleiche bekamen auch meine Tischnachbarinnen, die mit fortschreitender Uhrzeit immer nervöser wurden und immer häufiger in den Garten schauten.
    »Es ist nichts«, sagte ich lächelnd, da mir ihre forschenden Blicke nicht entgangen waren.
    »Wir warten darauf«, erklärte Evelyn Binussek.
    »Es ist möglich, daß uns die drei Gestalten bereits beobachten. Dann aber aus größerer Entfernung, weil wir ja gut am Fenster zu sehen sind!«
    »Man könnte uns also erschießen«, stellte Silvie Woeber sehr sachlich fest.
    »Ja.«
    »Dann ist der Platz aber falsch!« flüsterte Mrs. Binussek.
    »Das würde ich nicht sagen. Die Zombies schießen nicht so leicht. Sie haben andere Methoden.«
    »Auf Sie hat man doch…«
    »Bei mir war das etwas anderes. Sie müssen irgendwie gespürt haben, daß ich ihnen gefährlich werden konnte. Wie dem auch sei, lassen Sie sich jetzt keine grauen Haare wachsen! Essen Sie ruhig! Reißen Sie sich zusammen! Wenn sie kommen, ist noch immer Zeit genug, etwas gegen sie zu unternehmen.«
    »Dann rechnen Sie auch damit, Mr. Sinclair?« fragte Silvie

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