Toedlicher Wind
könnt gehen. Verliert ihr gehören eure Seelen mir. Ich werde
mir für euch ganz besonders viel Mühe geben. Jetzt möchte ich euch bitten, erst
mal eure Waffen abzulegen und euch dann auf die Tische zu begeben. Mit Waffen
wird es dort bestimmt unbequem“, sagte die Vampirin grinsend und öffnete den
Deckel ihres Sarges. Sally legte ihre Waffen ab, die anderen taten es ihr
zögernd nach. „Hast du Angst Kindchen? Du musst das nicht tun. Du kannst auch
einfach wieder gehen“, sagte Freiya und legte der vor Angst zitternden Dascha
einen Finger unters Kinn. „Ich denke gar nicht dran. Ich bleibe bei meinen
Freunden“, stotterte Dascha und schielte zum blutüberströmten Körper von Kira
herüber, neben dem inzwischen Koko stand. Schweigend schaute Koko auf ihre
Freundin herab und begab sich dann zu dem Tisch neben ihr. Sie legt sich hin
und schloss die Augen. Emily ging zu Tara. „Wir werden euch erlösen, dann könnt
ihr endlich in Frieden ruhen“, flüsterte sie der traurig dreinblickenden
Vampirin zu. Ein flüchtiges Lächeln huschte über Taras Gesicht und in ihren
Augen funkelte kurz Hoffnung auf. Sie schaute Emily nach, als diese sich
hinlegte und ihre Hände über der Brust faltete. Sally legte sich neben sie.
Dascha und Kyle gaben sich einen Kuss, dann ließen sie sich schweren Herzens
los und legten sich ebenfalls. Freiya ging einmal an jeden Tisch und legte
ihnen metallene Fesseln an, damit sie nicht fliehen konnten. „Solltet ihr
Gewinnen lösen sich die Fesseln übrigens automatisch. Sie sind mit meiner Magie
versiegelt. Wenn ihr verliert, ist es ja eh egal“, sagte sie lachend, dann
stellte sie sich in die Mitte der Höhle. „Na kommt meine Kinder! Macht eure
Arbeit!“, rief sie. Die Fledermäuse lösten sich von der Decke und stürzten sich
auf Sally und die anderen. Die Fledermäuse bissen ihnen solange kleine
Stückchen aus der Haut, bis ihre Opfer keine Schmerzschreie mehr von sich
gaben. Fasziniert beobachtete Freiya, wie das Blut die Tische herunterlief.
Kapitel 7: Erster Versuch
Mit einem
Aufschrei kam Kyle zu sich. Verstört schaute er an sich herab. Er war
unversehrt und trug sein Hawaiihemd und seine Jeans. Verwirrt schaute er sich
um. Er saß auf einer Holzbank an einem kleinen Bahnhof. Alles war hölzern und
wirkte wie aus einem Western. Der Bahnhof war überdacht, die Holzbalken liefen
zu einem Spitzdach zusammen. Links und rechts von ihm war die Halle offen. Auf
der einen Seite hing eine riesige Uhr, sie stand jedoch still. Sie zeigte
Mittag um zwölf an. Auf dem Bahnsteig, auf dem er saß, tummelte sich eine
Gruppe junger Leute, die andere Seite war menschenleer. Keiner beachtete ihn,
also musterte er die Gruppe genauer. Es waren Jungen und Mädchen, die etwa in
seinem Alter waren. Zwischen ihnen standen eine ältere Frau und ein älterer
Mann. Die Mädchen waren in alte lange Kleider gekleidet, die Jungen trugen
helle Leinenkleidung. Alle hatten Reisetaschen dabei. Er lauschte eine Weile
und hörte so heraus das es sich wohl um eine Schulklasse auf dem Weg zu einem
Ausflug handelte. Er stand auf und schaute sich genauer in der Halle um. Eine
Tür führte hinaus, so wie er erkennen konnte in eine kleinere Vorhalle. Er
hielt Ausschau nach Falltüren oder Ähnlichem, es war aber nichts zu sehen außer
ein paar vergitterten Fenstern, der Tür und den Gleisen, hinter denen nichts
als Wüste zu sehen war. Also trat er durch die Tür in eine kleine Vorhalle.
Auch hier gab es nichts außer ein paar Bänken, Fenstern und einem geschlossenen
Verkaufshäuschen. Er schaute durch ein kleines Fenster hinein, doch außer einem
Stuhl, einer alten Registrierkasse und ein paar Papieren auf einem kleinen
Holztisch war dort ebenfalls nichts. Plötzlich ertönte vom Bahnsteig her
lautes, aufgeregtes Rufen. Kyle zuckte erschrocken zusammen und sein Blick fiel
durch eines der Fenster. Erst sah er nur den kleinen Ort, der vor ihm lag. Dann
jedoch wurden seine Augen groß vor Schreck. Am Horizont bildeten sich Tornados.
Er schluckte. Die Tornados kamen aus dem Nichts und es wurden immer mehr. In
weniger als einer Minute war der gesamte Horizont von ihnen bedeckt. Aus der
bis eben hell scheinenden Sonne war ein unheimliches Dämmerlicht geworden. Sein
erster Impuls war rennen. Zu irgendeinem Ort, wo er sich verstecken konnte.
Doch er konnte sich zum Stehen bleiben zwingen. „Denk nach Kyle, denk nach.
Öffentliche Plätze sollst du absuchen“, sagte er zu sich selbst, da wurde
hinter ihm die Tür
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