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Toedlicher Wind

Toedlicher Wind

Titel: Toedlicher Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Planitz
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die Augen wieder auf. Sally stellte sie wieder
auf die Füße. „Lass es ja nicht nochmal soweit kommen! Wenn man schon
Fähigkeiten hat, sollte man sie auch einsetzen! Nerd, Sänger! Wo zur Hölle habt
ihr Koko gelassen?“, fragte sie dann und schaute sich um. In dem Moment kam
Koko aber schon zu ihnen auf die Lichtung getreten. Sie zog ihren
Baseballschläger hinter sich her, keuchte und grinste ihnen entgegen. Ihre
Sachen waren ebenfalls zerrissen, Bisswunden an Armen und Beinen hatte sie.
Ihre Kleidung war voller Blut. „Zwei Wildkatzen, drei Hasen, ein Paar Vögel und
ein Wolf. Was habt ihr zu verbuchen?“, fragte sie und grinste Sally zu. Sally
grinste zurück. „Das nenn ich mal Kampftalent junge Frau! Du gefällst mir“,
sagte sie und klopfte Koko anerkennend auf die Schulter. „Wie könnt ihr stolz
drauf sein all die Tiere getötet zu haben?“, fragte Emily fassungslos und
schaute traurig auf die am Boden liegenden Fledermausleichen. „Wie kannst du es
nicht sein? Immerhin sind wir die Guten!“, entgegnete Sally und schaute auf die
Karte, die sie Dascha aus der Hand genommen hatte. „Sind ja nur noch ein paar
Meter. In diese Richtung dort, dann sind wir in wenigen Minuten schon da.“
Sally zeigte Richtung Osten und ging diesmal voran.
    Sie
erreichten die große Lichtung ohne weitere Zwischenfälle. Auf der anderen Seite
der Lichtung lag der Eingang zur Höhle. Er befand sich in einem kleinen Hügel,
der von Gras und Moos überwuchert war. Der Eingang sah aus wie ein großes,
gähnendes Maul. Als sie auf der Lichtung eintrafen, trat Tara heraus, gefolgt
von einem Tiger. Sally trat vor. „Nimm deine Schoßkatze und geh zur Seite,
Abschaum!“, sagte sie in Befehlston und erhob ihre Pistole. Die anderen standen
in einer Reihe hinter ihr. Tara schaute sie traurig an und seufzte. „Das kann
ich leider nicht. Geht wieder nach Hause, bevor euch dieser Tiger zerreißt“,
sagte sie und lies die Leine los, an der sie den Tiger geführt hatte. Es war
ein weißer Tiger, auch er hatte wie die anderen knallrote Augen. Sally fluchte
und schoss. Sie feuerte ihr gesamtes Magazin in den Kopf des Tigers, bis dieser
regungslos zu Boden ging. Sie grinste ihr übliches Überhebliches grinsen und
steckte ihre Pistole wieder weg. Tara schaute auf den am Boden liegenden Tiger
und seufzte erneut. „Das arme Tier“, sagte sie dann und schaute Sally
vorwurfsvoll an. „Schwing keine reden, Missgeburt. Führ uns lieber zu deiner
Herrin, wir fordern den Kampf um die Seele von Kira!“ Tara ließ ihren Blick
über Sally, Dascha, Emily, Kyle und Koko wandern. Dann nickte sie und ging
wieder zurück in die Höhle. Sally folgte ihr, die anderen zögerten. Doch jetzt
wo sie schon so weit gekommen waren, konnten sie nicht wieder umkehren. Also
schauten sie sich kurz an, nickten sich zu und folgten dann auch.

Kapitel 6: Trauriges Spiel
     
    Tara führte
sie durch mehrere Gänge und Abzweigungen immer weiter in die Höhle hinein. Der
Boden war abfallend, der große Teil der Höhle lag also unter der Erde. „Tara,
warum arbeitest du für diese Freiya?“, fragte Emily nach einer Weile. Tara
blieb kurz stehen, schaute Emily über die Schulter hinweg mit ihren großen
traurigen Augen an und ging dann weiter. „Ich muss. Freiya kam damals in das
Dorf, in dem ich und meine Familie lebten. Meine Mutter, meinen Vater und meine
beiden kleinen Schwestern wollte sie die Seele rauben. Ich habe sie angefleht
uns in Ruhe zu lassen, doch sie hat mich nur ausgelacht. Dann hat sie auf
einmal nachgedacht und meinte dann zu mir sie lässt meine Familie in Ruhe, wenn
ich ihr freiwillig als Sklave folgen würde. Nun ja, ich habe zugestimmt. Sie
ließ mich ihr Blut trinken, ich wurde zu einem Vampir. Seitdem folge ich ihr
überall hin und bringe ihr regelmäßig neue Seelen. Das werde ich tun müssen bis
sie genug Kämpfe – sie nennt es Spiele – verloren hat und zu Staub zerfällt.
Dann werden auch alle ihre Abkömmlinge befreit von dem Fluch. Wenn es soweit
ist, kann ich endlich meine Familie wiedersehen“, erklärte Tara ohne sie
anzuschauen. „Was für ein grenzenloser Egoismus! Du hast es verdient zu
sterben, genau wie deine Herrin!“, sagte Sally wütend. Die anderen schauten sie
erstaunt an, Tara ließ den Kopf sinken. „Du hast recht Jägerin, das hab ich.
Ich dachte damals, ich würde das Richtige tun, aber ich habe mehr Seelen in die
Hölle geschickt, als ich gerettet habe. Viel mehr“, sagte sie leise. „Erzähl
uns über

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