Tödliches Begehren - Mortal Desire: Soft-SM-Roman (German Edition)
Gabriels Herz pumpte wie wild. Panik kam in ihm hoch – er hatte Angst, dass er den schwarzen Kleinbus nicht finden würde, immerhin besaß die Garage mehrere Etagen. Aber er hatte Glück: Er sah den Wagen vor den Aufzügen stehen. Gabriel wusste also doch noch, wie Stokes dachte: praktisch und effizient.
Mit quietschenden Reifen kam sein Roadster vor dem anderen Auto zum Stehen. Gabriel sprang heraus und riss die Tür zum Laderaum auf. Gott sei Dank war sie nicht abgeschlossen, aber als er eine reglose Person am Boden des Wageninneren liegen sah, stockte ihm der Atem. »Ethan!« Der junge Mann lag gefesselt und geknebelt da, ohne sich zu bewegen. Sofort stieg Gabriel in den Laderaum, löste die Verschnürungen und zog das Tuch von Ethans Augen.
Sie mussten Ethan stranguliert haben, damit er ihnen erzählte, was sie wissen wollten. Gabriel erkannte das an den Striemen an Ethans Hals. Er ließ seine Finger darübergleiten, um den Puls zu erspüren. Verdammt, er hätte dabei draufgehen können!, machte er sich Vorwürfe, war aber überglücklich, dass Ethan noch lebte.
»Ethan!« Gabriel rüttelte ihn vorsichtig an der Schulter. »Kleiner, wach auf!«
Ethan sah schrecklich aus. Geronnenes Blut klebte unter seiner Nase; die gesamte rechte Gesichtshälfte war rot und geschwollen. Das konnte nur Stokes Werk gewesen sein, denn der war Linkshänder. Gabriel hoffte, dass es Paul im Knast richtig dreckig ging und er mit dem zerschossenen Knie nie wieder normal laufen konnte. Stokes sollte für immer daran denken, dass man sich nicht mit ihm anlegte.
Ethan machte einen tiefen Atemzug und verzog dann vor Schmerzen das Gesicht. »Gabriel ...«
»Ich bin hier, Kleiner!« Gabriel streichelte ihm über den Kopf. »Ich bin hier!«
Langsam öffnete Ethan die Augen. »Du hast mich tatsächlich gerettet.« Tränen bahnten sich einen Weg über sein fleckiges Gesicht und Gabriel hätte sie ihm am liebsten alle weggeküsst, aber die Zeit rannte ihnen davon. Die Polizei war wahrscheinlich gerade dabei, in seine Wohnung einzudringen. Es war nur eine Frage von Minuten, bis sie auch in die Tiefgarage kamen. Gabriel musste sich beeilen!
»Kannst du laufen?«, fragte er Ethan.
»Ich weiß nicht ... bestimmt.« Als ihm Gabriel half, sich aufzusetzen, schlossen sich Ethans Lider wieder. Eins davon war stark geschwollen. Dafür sollte Stokes, der Bastard, in der Hölle schmoren!
Kurzerhand hob Gabriel den jungen Mann auf seine Arme und lief mit ihm zum Pontiac, wo er Ethan vorsichtig in den Sessel half.
»Gabriel, es tut mir leid, aber ich habe ihnen die Verstecke verraten, wo du ...«
»Keine Sorge, Kleiner. Sie haben nichts gefunden«, schnitt Gabriel ihm das Wort ab und stieg ebenfalls ein.
»Ich bin so froh, dass du hier bist«, sagte Ethan noch einmal leise.
»Natürlich, was dachtest du denn. Ich ...« Gabriel blickte Ethan fest in die Augen, bevor er sich zu ihm hinüberbeugte und ihn küsste. Tief, fordernd und besitzergreifend, aber dennoch so vorsichtig, dass er Ethans geschwollene Wange nicht berührte. Dann startete er den Wagen und fuhr hinaus in die Nacht.
***
»Es geht schon, ich kann allein laufen«, mokierte sich Ethan, dessen Füße immer wieder wegknickten. »Verdammt!« Gabriel legte einen Arm um Ethans Hüften, um ihn zu stützen.
»Ich wollte ihnen nichts sagen, Gabriel, ich schwöre es«, krächzte Ethan, wobei er ebenfalls einen Arm um Gabriels Hüften schlang, als dieser ihn durch den Hintereingang ins Starlight-Kasino brachte.
»Hör auf, dir deswegen Vorwürfe zu machen.« Gabriel war extrem glücklich, dass Ethan noch lebte. Alles andere war im Moment nicht so wichtig.
Unte rwegs passierten sie einige Sicherheitsschleusen und fuhren anschließend mit einem Aufzug nach oben. »Wie hast du mich gefunden?« Schwer lehnte sich Ethan gegen Gabriel und dieser hielt in fest.
»Ich hab dein Handy orten lassen und bin dann dem Wagen gefolgt.«
Die Lifttüren öffneten sich fast geräuschlos, der Fahrstuhl hatte die beiden direkt in Gabriels Suite gebracht.
»Sie wissen jetzt, wo du wohnst ...«, sagte Ethan und ließ sich von Gabriel hineinführen.
»Schon okay, Kleiner. Ich habe ja noch die Wohnung hier im Kasino.«
»Aber sie wissen doch, dass du dort arbeitest. Lass uns zu mir nach Hause fahren!«, drängte Ethan. Anscheinend hatte er Angst, dass ihn Stokes aufspürte.
»Und deine Schwester in Gefahr bringen? Niemals, Kleiner. Es reicht schon, dass ich dich in Gefahr gebracht habe. Meine Suite hier
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