Tödliches Begehren - Mortal Desire: Soft-SM-Roman (German Edition)
bei dem sein Herz dahinschmolz.
»Ich möchte, dass du nach Hause fährst«, unterbrach Gabriel ihr idyllisches Beisammensein. »Am besten, du fährst mit Elena für eine Weile weg, irgendwo Urlaub machen, bis sich die Wogen geglättet haben. An meiner Seite ist es viel zu gefährlich für dich. Ich hätte dich niemals in mein Leben lassen dürfen.«
»Hast du das denn?«, fragte Ethan leise, worauf Gabriel fragend die Brauen hob.
»Mich in dein Leben gelassen?«, vervollständigte Ethan den Satz.
Gabriel schlug die Augen nieder, aber Ethan war fest entschlossen, ein Teil von Gabriels Leben zu werden. »Ich bleibe bei dir«, sagte er deshalb und schob Gabriel ein Stück Apfel in den Mund, damit der ihm nicht widersprechen konnte. »Und Elena schicke ich zu Tante Ruth nach Kanada. Da wollte sie schon ewig mal hin.«
»Okay, dann bestelle ich sofort die Flugtickets«, erwiderte Gabriel mampfend und wollte sich erheben, aber Ethan hielt ihn fest.
» Ein Ticket, Gabriel. Nur eins für Elena. In meinem jetzigen Zustand kann ich sowieso nicht fliegen.«
»Okay, ein Ticket. Aber sobald es dir besser geht, fliegst du auch.«
»Danke«, hauchte Ethan und küsste seinen großzügigen Retter. Soeben hatte er eine Entscheidung getroffen: Er würde auf seine Story verzichten ...
***
»Ich kann es immer noch nicht glauben, dass wir wirklich hier sind. Wir beide!« Ethan strahlte Gabriel mit seinen grünen Augen an. »Was hast du denn im Kasino erzählt?«
»Dass ich krank bin«, erwiderte Gabriel schmunzelnd und trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. Das war zumindest die offizielle Version. Seinem Boss Rico hatte er mitgeteilt, er wäre heute »geschäftlich« unterwegs.
Ethan beugte sich zu ihm herüber, darauf achtend, das Getränk nicht umzuschubsen, das in der Mittelkonsole des Wagens stand, und fiel Gabriel um den Hals. »Du bist auch total ausgebrannt. Wirst sehen, wie gut dir Sonne, Salzwasser und Entspannung bekommen werden!«
Gabriel hatte den Roadster an der Strandpromenade von Long Beach geparkt und schloss gerade auf Knopfdruck das Verdeck, wobei sie sich zärtlich küssten. Es hatte Spaß gemacht, sich mit Ethan an seiner Seite den Wind durchs Haar wehen zu lassen, während sie die ganze Strecke von New York bis nach Long Island mit offenem Verdeck gefahren waren. Das hatte Gabriel schon ewig nicht mehr gemacht. Er vertiefte ihren Kuss und zog Ethan halb auf seinen Schoß , stets darauf bedacht, nicht die Blutergüsse und Prellungen zu drücken, die jetzt – ein paar Tage später – eine gelb-braune Färbung angenommen hatten.
Ethans Hand wanderte in seinen Schritt, was Gabriel ein Keuchen entlockte. »Hör auf damit, oder ich nehme dich gleich hier im Auto.«
»Das traust du dich doch gar nicht«, neckte Ethan ihn, während er über die wachsende Beule in Gabriels Jeans strich. Es war ungewohnt für Gabriel, mal wieder andere Hosen zu tragen als die zu seinen Anzügen. Er hatte total vergessen, wie eng es in einer Jeans werden konnte.
»Lass uns am Strand weitermachen, da ist es gemütlicher.« Seufzend riss sich Gabriel von Ethans weichen Lippen los. Nie hätte er gedacht, dass Küssen so schön sein konnte. Er hatte so viel verpasst, aber der Kleine öffnete ihm die Augen für das Wesentliche. Ethan würde ihm so unendlich fehlen ...
Nachdem sie ihre Badesachen und einen Sonnenschirm aus dem Kofferraum geholt hatten, schlenderten sie gemeinsam über den hölzernen Boardwalk bis zu dessen Ende, wo die Dünen begannen. Mitten im weißen Sand wählte Gabriel eine Stelle aus, die wenig überlaufen war, wo sie etwas abseits einer Gruppe Schulkinder und geschützt zwischen zwei Dünen den großen Sonnenschirm aufspannten. Hier würden sie ungestört sein.
Gabriel wollte, bevor der große Coup stattfand, noch ein paar wunderschöne Stunden mit Ethan verbringen. Die Sache musste endlich ein Ende haben.
Er beobachtete den jungen Mann, wie er die Kleidung ablegte, um sich dann lang auf einem Badetuch auszustrecken. Es schmerzte Gabriel, die zahlreichen Blutergüsse auf dem jungen Körper zu sehen. Das war allein seine Schuld. Gabriel musste ihn schützen. So etwas durfte nie wieder vorkommen!
Er zog sich selbst bis auf die Badeshorts aus und warf seine Sachen zu Ethans Wäsche auf den Haufen, der sich neben dem Schirmständer türmte. Tief sog er die leicht salzige Luft in die Lungen und schloss die Augen vor der grellen Sonne. Die sanfte Brise, die vom Meer herwehte, streichelte sein Gesicht.
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