Tödliches Begehren - Mortal Desire: Soft-SM-Roman (German Edition)
sich Gabriel jedes Mal einen anderen Ort, um seine wichtigen und geheimen Informationen zu schützen.
»Hey, Mann, was brauchst du denn so lange?«, brummte der mit Namen Greg, als er am Ankleidezimmer vorbei ins Bad ging und dann fluchte: »Scheiße!«
Noch bevor Greg herumwirbelte, wiederholte Gabriel seine Prozedur auch bei ihm. Leider hatte sich Greg nicht so geräuschlos verhalten wie Will. Deshalb löschte Gabriel das Licht und schlich mit gezückter Pistole wieder zurück, bevor er das verräterische Klicken einer durchgeladenen Waffe vernahm.
»Ich habe dich unterschätzt, Noah!«, drang Stokes Stimme aus dem Wohnraum. »Wieder einmal bist du mir zuvorgekommen. Aber diesmal werde ich als Sieger hervorgehen!«
Gabriel schwieg, um seine Position nicht zu verraten, auch wenn er Stokes so vieles an den Kopf schmeißen wollte. Vor allem musste Gabriel seinen Zorn und die Ängste unterdrücken. Er wusste immer noch nicht, was mit Ethan war. In seiner Wohnung schien er nicht zu sein, er musste sich also noch im Van befinden. Gabriel hoffte inniglich, dass es Ethan den Umständen entsprechend gut ging, denn es bestand die Möglichkeit, dass Stokes ihn unterwegs getötet hatte.
»Zu feig, mir deine Visage zu zeigen, Noah?«, zischte Stokes. »Dein Schwanzlutscher-Freund war da viel kooperativer!«
In Gabriel brodelte die Wut. Er wusste, dass Stokes ihn provozieren wollte, damit er sich verriet, aber Gabriel vermutete stark, dass er tatsächlich nicht freundlich mit Ethan umgegangen war. Dafür würde er Stokes in die Hölle schicken!
Gabriel schielte zwischen dem Paravent hindurch, der sein Schlafzimmer abteilte, und nahm eine Bewegung hinter der Küchenzeile wahr. Dort hatte sich Stokes also verschanzt! Leider war Gabriel hinter dem dünnen Stoff nicht geschützt. Noch ehe er sich versah, zischte eine Kugel dicht an seinem Ohr vorbei. Einen Wimpernschlag lang starrte Gabriel auf das Loch in der Stoffbespannung, bevor er sich auf den Boden warf und hinter sein Fitnessgerät robbte.
In der Zwischenzeit schoss Stokes sein ganzes Magazin leer – alle fünfzehn Patronen. Gabriel zählte mit, während die Kugeln hart in sein Bett und die Wandverkleidung über ihm einschlugen. Er hatte einen Blick auf Stokes Beretta erhascht und hoffte, dass sein ehemaliger Partner nicht noch eine weitere Schusswaffe bei sich trug.
Gabriel nutzte den Augenblick, als Stokes ein neues Magazin nachschob, streifte sich die Schuhe ab und rannte lautlos um den Paravent herum auf die Couch zu, hinter der er sich flach auf den Bauch legte.
»Na, schon genug, Noah?«, rief Stokes hinter der Küchenzeile, aber Gabriel blieb stumm. Der schielte durch den schmalen Spalt zwischen Couch und Boden, um zu sehen, wann Stokes sein Versteck verließ.
»Dein süßer Freund ... wie hieß er noch gleich ... Na, die Schwuchtel eben ...« Stokes lachte böse. »Mann, dem ist ganz schön einer abgegangen, als wir ihn bearbeitet haben.«
Gabriel krallte seine Finger ins Parkett und versuchte, ruhig zu bleiben, während Stokes weitersprach: »Der hat ganz schön was verpackt, hätte ich dem Kerl gar nicht zugetraut.«
Unaufhaltsam kreisten Gabriels Gedanken um Ethan, seine Schläfen pochten wild. Was hatte dieses Schwein ihm angetan? Gabriel wollte auf der Stelle aufspringen und Stokes mit seinen Kugeln durchsieben, aber es stand mehr auf dem Spiel, als nur sein eigenes Leben.
»Noah?!« Plötzlich nahm Gabriel eine Bewegung wahr. »Hast du dir in die Hosen geschissen oder bist du schon abgekratzt?«
Gabriel sah, wie Stokes seinen Kopf neben der Küchenzeile hervorstreckte. Jeder Muskel in Gabriels Körper spannte sich an.
»Scheiße, hab ich den Wichser echt getroffen, oder was?«, murmelte Stokes und kam mit gezogener Waffe auf ihn zu.
Natürlich konnte d er Gabriel hinter der Couch nicht sehen. Stokes war nur noch ein paar Schritte von ihm entfernt und dachte wohl, dass sich Gabriel immer noch im Schlafraum befände. Gabriel machte sich bereit, diesen Mistkerl in die Hölle zu schicken. Er unterdrückte den Zwang aufzustehen, um Stokes abzuknallen, als der keinen halben Meter entfernt an der Couch vorbeiging. Mit einem Satz sprang Gabriel hervor und stürzte sich auf ihn.
»Verfluchte Sch...«, stieß Stokes aus. Gabriel landete hart auf seinem Brustkorb und drückte alle Luft aus Stokes Lungen.
Stokes versuchte, Gabriel in den Kopf zu schießen, doch der konnte gerade noch den Arm zur Seite drücken, sodass das Projektil in der Decke einschlug
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