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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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dass es am besten war zu sterben; sich durch Willenskraft in den endgültigen Frieden der letzten Finsternis zu versetzen. An diesem Punkt hatte Katherine nicht weiter gewusst und Michael herbeigeholt. Die oberste Gottheit. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Wie allmächtig du dich heute fühlst, Gott, weil ich mich anschicke, von hier wegzugehen. Da fühlt man sich so richtig herausgefordert, nicht wahr?
    Und dann all die alten Klischees. Wie glücklich er doch sein könnte, noch am Leben zu sein, jetzt, da erendlich seine Alternativbereichstheorien zum Erfolg führen könnte.
    „Tut mir leid, Michael. Es ist zu spät. Du hast mit einem Traum begonnen und du bist ihm erlegen. Du warst nicht aufrecht genug und bist im Flugsand versackt. Zum Teufel mit all dem schönen Gerede, die Menschheit weiterzubringen! Die Qualität des Lebens kann nicht nach seiner Quantität beurteilt werden. Wenn man auch nur eine Person einsperrt oder tötet, selbst um Millionen anderen zu helfen, hat man das angestrebte Ziel verfehlt. Ich lasse mich nicht gemeinsam mit dir hinabziehen.“
    Und dann hatte Michael gesagt, dass Susan hier arbeitete. Gerade in diesem Augenblick saß sie eine Etage unter ihnen.
    „John, ich habe sie vor drei Wochen als Palmers Assistentin angestellt. Aus einleuchtenden Gründen glaubt sie, dass deine Arbeit von ihm stammt, aber ich könnte ihr leicht die Augen öffnen.“ Ein beiläufiges triumphierendes Lächeln.
    „Aber ich glaube nicht, John, dass sie es aushalten würde, dich ein zweites Mal sterben zu sehen; ob ich sie also hierherbringe und dich ihr zeige, hängt von deiner Entscheidung ab.“
    So war es gewesen. Der schlimmste Alptraum war Wirklichkeit geworden. Natürlich, Susan! Wer sonst konnte seine Gedanken weiterführen, wenn er aufgab und seine Arbeit beendete, wenn er wahnsinnig wurde oder starb?
    Sie hatten ihn wieder alleingelassen. Die Deckenbeleuchtung in seinem Zimmer war schwächer geworden und erzeugte nur mehr ein Dämmerlicht. Ein Choral von Beethoven ertönte leise aus Stereolautsprechern. Er hatte verloren. Durch eine einzige niederschmetternde Enthüllung war er vom Frieden und Vergessen, die derTod bot, gewaltsam wieder in die Qualen des Lebens zurückversetzt worden. Und in einen neuen und noch entsetzlicheren Alptraum, denn nun war er nicht mehr allein; nun war Susan da. Er musste sie aus der Sache heraushalten. Irgendwie. Sie schwebte in tödlicher Gefahr, da war er sicher. Es musste so sein. Zum Teufel damit, dass sie Michaels Geliebte war, zum Teufel die schrecklichen Qualen, die er gelitten hatte, als er nach Michaels mehrmaligem Besuch im Labor ein seltsames Unbehagen an Susan bemerkt und zu verstehen begonnen hatte. Es stand viel mehr auf dem Spiel als seine Gefühle, es konnte um Susans Leben gehen! Er musste sie also ermutigen, ihre Beziehung zu Michael fortzusetzen, so, wie er es bereits versucht hatte. Sie sollte einen Liebhaber und gleichzeitig einen Beschützer haben, und das konnte nur Michael sein. Er hatte in Katherines Augen gesehen, dass von ihr Gefahr drohte. Da war nicht bloß Eifersucht gewesen, sondern auch Ehrgeiz und die Notwendigkeit, Michael für ihre Zwecke zu benutzen. Wenn der Tag kam, an dem er weggebracht würde und Susan ihre Stellung hier kündigen wollte, würde Katherine alles daransetzen, um sie zurückzuhalten. Sie würde versuchen, Susan zu benutzen, um das Projekt für Michael und auch für sich erfolgreich abzuschließen. Und gleichzeitig würde sie sich rächen.
    Während die Stimmen des Chores mit erhabenem Klang Beethovens Genie huldigten, leitete John die ersten Schritte einer Rettungsaktion ein. Er nahm ein Saug-Blas-Röhrchen in den Mund und wies den Terminal an, sich an die „Eclipse“ Zentraleinheit anzuschließen. – Aber nicht, um die neurometrischen Arbeiten fortzusetzen. Seinetwegen konnte die Alternativbereichsentwicklung auf direktem Wege zur Hölle fahren!
    Irgendwann hatte jemand einen besonderen Code in das ungeheure, aus Silizium bestehende Labyrinth der Zentraleinheit einprogrammiert. Dieser Code, das „Kennwort“, stand nun auf einer von hunderten Speicherplatten, von denen jede Millionen an Informationseinheiten enthielt. Das Kennwort bildete den Schlüssel zum Sicherheitsschloss des Computers. Ohne dieses Schlüsselwort war die Zentraleinheit im Borg-Harrison Gebäude von der Außenwelt abgeschlossen. Es konnte eine Art „Falltür“ ins TELENET öffnen, das nationale Computernetz, an dessen Schaltkreis

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