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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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Zentraleinheit nach einer vorher festgelegten Norm klassifiziert werden musste; der Computer übersetzte auch sie in eine Reihe verarbeitbarer Zahlen und speicherte die Ergebnisse für weitere Untersuchungen.
    Susan saß vor dem Mikrocomputer und gab Zahlen ein. Als sie ihren Blick von der Uhr abwandte, sah sie, dass John sie mit einem schwachen Lächeln anstarrte.
    Wie aus heiterem Himmel sagte er plötzlich: „Weißt du, wir sollten wirklich über dein Verhältnis mit Michael sprechen. Es macht mir nichts aus, dass du eines hast, natürlich nicht, wie denn auch? Aber ich kann deutlich sehen, dass es dich sehr belastet.“
    Es traf sie völlig unvorbereitet. Sie begann zu beteuern, zu stammeln, aber er unterbrach sie, und seine gleichgültige, monotone elektronische Stimme ließ das, was er sagte, noch schärfer klingen. „Susan. Dies ist einer der Augenblicke, in denen ein Kopf sein Leben dafür geben würde, einen Körper zu besitzen. Ich möchte meine Hand ausstrecken und die deine ergreifen. Besser als Worte würde das ausdrücken, dass alles in Ordnung ist, dass du die Sache mit Michael nicht vor mir verbergen musst.“
    Als sie es fertigbrachte, ihn anzublicken, sah sie ihn kaum, ihre Augen waren mit Tränen gefüllt. „Es tut mir leid, John.“
    Er schien plötzlich wieder der John aus längst vergangener Zeit zu sein. „Leid? Warum, zum Teufel? Er ist attraktiv, wenn auch nicht ganz mein Fall. Du bist eine sinnliche, lebenshungrige, junge Frau.“ Er lächelte zynisch und gleichzeitig belustigt. „Du könntest wohl kaum ein Abenteuer mit mir haben, nicht wahr? Also, komm, weg mit den Gewissensbissen und vergiss es.“
    „Ich fürchte, es ist nicht so einfach.“
    „Hm?“
    Susan sah ihn prüfend an. Er wirkte gleichgültig, objektiv. Offenbar schien er sich selbst nicht leid zu tun. Sie überlegte, wie viel sie ihm erzählen konnte, und stellte fest, dass es nicht viel war. Nicht, dass sie sich plötzlich wie eine Ehebrecherin fühlte. Sie wollte unter keinen Umständen ihre Furcht auf ihn übertragen. Sie sagte: „Ich weiß nicht mehr, was ich für ihn empfinde.“
    „Meinetwegen?“
    „Natürlich.“
    „Meine Existenz sollte damit nichts zu tun haben. Als du dich für ihn zu interessieren begannst, war ich tot. Erinnerst du dich?“
    „Ich werde nicht damit fertig, dass er mir nicht die Wahrheit gesagt hat.“
    „Unter diesen Umständen bin ich auch nicht sicher, ob ich es getan hätte. Und damit meine Chancen zerstört hätte, dich zu kriegen. Auch er ist ein Mensch, Susan, ob du es glaubst oder nicht.“
    John wollte anständig sein. Impulsiv strich Susan ihm mit ihrer behandschuhten Hand über die Stirn. Die Schutzhaube war im Weg, aber es war das, was einem Kuss am nächsten kam.
    „Ich liebe dich, John“, sagte sie. „Bitte vergiss das nie. Das war immer so und wird immer so bleiben.“
    „Was du auch tust, Susan, hüte dich vor Katherine. Hüte dich vor den Furien der Hölle.“
    „Was meinst du?“
    Seine Augen weiteten sich. „Was alle über sie und Michael wissen, außer dir offensichtlich.“
    Da verstand sie und alles wurde plötzlich sonnenklar: Katherines merkwürdig feindseliger Blick, als sie einander zum ersten Mal begegnet waren; ihr eigener Instinkt, Katherine aus dem Weg zu gehen; Katherines Freundlichkeit und Herzlichkeit an jenem Abend, an dem sie sie in Wirklichkeit doch hätte verabscheuen müssen. Warum hatte ihr Michael nicht gesagt, dass Katherine Blair momentan die Frau in seinem Leben war? Natürlich hatte Katherine sie belügen müssen und das bestätigte ihren schlimmen Verdacht gegenüber Michael. Es war ihr, als fiele eine Tür krachend ins Schloss, aber ihr bliebkeine Zeit weiterzudenken. Sie sah ein Zucken in Johns Augen. Gleichzeitig hörte sie ein leises Stöhnen aus dem Aufenthaltsraum nebenan.
    John sagte rasch: „Du solltest jetzt gehen.“
    Es war zu spät. Das Stöhnen wurde lauter und klang nun wie das Kreischen einer verletzten Katze, unmenschlich und entsetzlich.
    Susan drehte sich um.
    „Susan, nein!“
    Aber sie lief bereits in den Aufenthaltsraum.
    Ihr Blick fiel sofort auf Peggy, das jüngste der EGs. Peggys Gesicht war zu einer grauenhaften Grimasse verzerrt. Sie rollte die Augen. Die Schneidezähne bissen in die Unterlippe. Blut floss. Sie war eher einem Nagetier ähnlich als einem Menschen.
    Der grauenvolle Ton brach immer wieder aus ihrem Mund hervor. Helens elektronische Stimme übertönte das Kreischen. „Peggy, ist schon gut. Wir

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