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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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Endlich war John befreit von dieser Hölle. Wo er auch sein mochte, wohin er auch gekommen war – es konnte nicht schlimmer sein als hier.
    Dann hörte sie Helens elektronische, aufgeregte Stimme. Wie oft hatte Helen sie schon gerufen? „Susan, Susan!“
    Und dann auch Rachel: „Susan! Schnell!“
    Sie ging in den Aufenthaltsraum hinüber. Helen sah verzweifelt aus. „Susan, beeile dich, bevor man erfährt, dass er gestorben ist, bevor jemand kommt.“
    „Vielleicht, um diesmal dich zu holen“, zischte Rachel.
    „John behauptete, dass er das Kennwort gefunden hätte“, sagte Helen.
    „Unmittelbar bevor er hinübergegangen ist.“ Das war Annette. „Er sagte, dass die Sache irgendeinen Haken hat. Irgendetwas mit einem Anagramm.“
    Alle drei sprachen nun völlig unkontrolliert und durcheinander. In ihrer Verzweiflung dachten sie gar nicht an die Abhöranlage.
    „Versuch es herauszufinden, Susan. Es ist auf seinem Terminal. Schnell.“
    Und dann Rachel: „Zu spät. Man hat uns gehört.“
    Ihre Konsole stand dem Beobachtungsfenster gegenüber. Susan folgte ihrem Blick und sah, dass der Pfleger aufgestanden war und in offensichtlicher Eile zum neurometrischen Labor hinüber lief. Die Türen der Bakterienschleuse schlugen dumpf zu, dann hörte man einen verhaltenen Schrei. Der Pfleger tauchte neben Susan auf.
    „Wann ist es geschehen?“
    Der Pfleger wartete nicht auf die Antwort. Er ging wieder in den Beobachtungsraum, trat an seinen Schreibtisch und griff nach dem Telefon.
    „Schnell, Susan. Steh nicht hier herum.“
    „Bevor sie kommen und dich nicht mehr dran lassen.“
    Susan ging wieder in das winzige Labor zu John hinüber. Plötzlich schien ihr alles wie ein Traum. Es war unwirklich. Der Kopf auf der Konsole war nicht Johns Kopf, sondern bloß irgendeine Wachsattrappe. John war groß und schlank, er legte gern die Beine auf den Tischund kämmte fast nie sein dichtes, wirres Haar. Und er machte beißende, zynische Bemerkungen und liebte Susan und Percival und die ganze Menschheit. Sie drehte den Hauptschalter seiner Konsole auf „Aus“.
    Sofort wurde es unheimlich still. Wie lange würde es dauern, bis der Pfleger merkte, dass es ein ernstliches Problem gab?
    Susan zögerte ein wenig, als sie zu dem Terminal trat, auf „Recall“ drückte und Johns letzte Eingabe abfragte.
    Wie von Zauberhand erschienen grüne Buchstaben auf dem Bildschirm: „Überprüfen: TRIBYSADUN …“
    Susan war wie gebannt. Die EGs hatten recht. Hier war es.
    Johns mörderische Arbeit, das Schlüsselwort. Aber was für ein seltsames Wort, wenn es überhaupt ein Wort war! Es bedeutete nichts. Zuerst musste sie es wohl nachprüfen. Sie tippte ein: „Bitte Überprüfung durchführen.“
    Der Terminal antwortete sofort: „TRIBYSADUN ist richtig.“
    Fast im selben Augenblick sah sie das Anagramm, von dem Annette behauptet hatte, dass John es entdeckt hatte. TRIBYSADUN bedeutete einfach BRAIN STUDY oder Gehirnforschung. Susan kannte die Datensatznummer, die John seinem Memorandum im Zentralspeicher gegeben hatte. Sie brauchte sie bloß abzurufen, das Kennwort hinzuzufügen und der Zentraleinheit zu befehlen, die Daten zu übertragen.
    Sie war fürchterlich aufgeregt und verspürte unaussprechliche Erleichterung. Aber welches war nun das Kennwort? Das Anagramm von BRAIN STUDY? Oder war BRAIN STUDY das Anagramm?
    Eines von beiden – sie musste es versuchen.
    Susan tippte ein: „Übertrage 19479B an TELENET,TRIBYSADUN.“ Sie lehnte sich zurück. Wieder erschienen grüne Buchstaben.
    „Ungültig“.
    Gut, dann war es also BRAIN STUDY. Sie gab einen neuen Befehl und wartete.
    „Ungültig“.
    Ungültig? Panik drohte Susan zu überwältigen, aber sie kämpfte sie nieder. Sie musste ruhig bleiben, es weiter versuchen. Und sie musste den Tatsachen ins Auge sehen und zum Kern der Sache kommen. Susan tippte ein: „Ist TRIBYSADUN Kennwort?“
    „Nein.“
    Sie zögerte, holte tief Atem und schrieb: „Ist BRAIN STUDY Kennwort?“
    Die Antwort musste „Ja“ lauten. Aber das war nicht der Fall. Sofort erschienen grüne Buchstaben: „Nein.“
    Susan starrte ungläubig auf den Bildschirm. Es war unmöglich. John hatte TRIBYSADUN entdeckt. Er hatte gesagt, dass er das Kennwort gefunden hatte. John hatte sich noch nie geirrt.
    Nie. Und was war mit dem Anagramm? BRAIN STUDY konnte doch kein bloßer Zufall sein! Es wirkte zu echt, zu einfach.
    Susan verfiel in Panik, sie zitterte am ganzen Körper, ihr Verstand setzte aus. Durch die

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