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Toedliches Fieber

Toedliches Fieber

Titel: Toedliches Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
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schlecht. Sie hatte gerade genau die gleichen Worte benutzt wie Livia auf dem Forum. Nahm sie ihnen nicht schon genug weg? Er hatte sich gewaschen, umgezogen und alles in seiner Macht Stehende getan, um sich vor der Begegnung mit seinem geliebten Mädchen von Flavia zu reinigen – und jetzt war alles befleckt.
    Ihm war übel vor Scham und Ekel. Seth löste sich von Flavia und lehnte sich stöhnend an die Wand.
    »Was ist los, Sethos?«, fragte sie. »Bist du krank?«
    Er nickte stumm und legte einen Arm über die Augen. Dann sank er an der Wand entlang zu Boden und vergrub den Kopf in den Händen.
    »Vibia«, rief Flavia. »Schnell, ruf den Arzt!«
    Vibia kam in Seths Zimmer und entdeckte ihn am Boden. »Sofort, Herrin«, sagte sie. »Oh … der Herr ist gerade nach Hause gekommen und fragt, ob du bereit bist?«
    »Wozu?«
    »Für den Besuch bei deiner Schwester.«
    Flavia erschrak. In ihrer Besessenheit für ihren neuen Liebhaber hatte sie das vollkommen vergessen. Sie eilte hinaus.
    Vibia beugte sich über Sethos. »Brauchst du immer noch einen Arzt?«
    Er schüttelte langsam den Kopf.
    Sobald Flavia und Domitus das Haus verlassen hatten, half Vibia Seth mit dem Umhang. »Heute brauchst du keine Toga. Es ist schon fast dunkel. Und nun geh!«
    Seth schlich durch den Garten und verließ das Anwesen. Er kannte den Weg zum Apollotempel. Unterwegs hielt er den Kopf gesenkt, sah niemanden an und wählte, wenn möglich, die schmaleren, wenig belebten Straßen.
    Nach einer Viertelstunde passierte er den Tempel und schlich durch die Bäume an den Rand der Lichtung. Vibia hatte vorgeschlagen, dass sie sich am besten am Stamm einer riesigen Eiche treffen sollten. Die böte ihnen eine gute Deckung. Jetzt lehnte sich Sethos an den Baum und betete zu den Göttern. Er hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, dass Livia noch kam.
    Doch dann war sie da, sie lief durch die Bäume auf ihn zu. Er rannte ihr entgegen und taumelnd fielen sie sich in die Arme. »Livia«, seufzte er und vergrub das Gesicht in ihrem duftenden Haar. »Meine Livia.«
    Sie umschlang ihn unter dem Umhang, schloss die Augenund genoss seinen Geruch. »Oh, Sethos, ich habe dich so vermisst … und wir haben nur wenige Minuten Zeit, dann …«
    Er unterbrach sie mit einem Kuss. Die Tage der Sehnsucht und der Trauer, der Angst und Enttäuschung verschmolzen zu einem Augenblick der Seligkeit. Während sie sich küssten, streichelte er ihren schönen langen Hals und ihren Rücken. Er wollte sie ganz in sich aufnehmen und überall liebkosen. Er bedeckte ihren Hals mit Küssen und verweilte mit den Lippen am Rand ihrer bestickten Seidentunika. Er hasste diese Tunika, weil sie sich zwischen sie schob. Dann zog er Livia sanft auf den Boden, löste die Schnalle seines Umhangs und breitete ihn unter ihnen aus. Er nahm sie in die Arme und küsste sie, blickte in ihre schönen Augen, um sie im Gedächtnis zu behalten und so die Zeit bis zu ihrem nächsten heimlichen Treffen zu überbrücken.
    »Sethos«, murmelte sie, als sie kurz Luft holten. »Ich muss dir etwas erzählen. Übermorgen reist Cassius geschäftlich mit den meisten seiner Wächter nach Camulodunum.«
    »Dann ist das der richtige Zeitpunkt, um zu fliehen. Ich werde einen Weg finden, mein Geld aus der Kaserne zu holen. Außerdem hätte ich noch einige Edelsteine zur Bestechung von …«
    »Nein, Sethos, das kann ich nicht von dir verlangen. Es ist viel zu gefährlich. Wenn ich allein fliehe, ist es sicherer. Ich habe ganz andere Möglichkeiten als du. Wenn man uns entdeckt, wird du ausgepeitscht und hingerichtet. Ich kann nicht zulassen, dass du dein Leben für mich riskierst.«
    »Livia … du bist mein Leben. Ohne dich bedeutet es mir nichts. Ich würde es nicht wollen.«
    »Denk nach, Sethos. In ein, zwei Jahren könntest du frei sein. Du hast Geld gespart. Damit könntest du nach Korinth zurückkehren, Land kaufen und dir ein schönes Leben machen. Ich kann dir doch nicht deine Zukunft rauben.«
    »Du bist meine Gegenwart und meine Zukunft, Livia. Und jetzt wollen wir unsere kostbare Zeit nicht mehr mit Streiten verschwenden. Schicke Sabina mit einer Nachricht zu mir, sobald Cassius die Stadt verlässt. Am besten treffen wir uns in der Dunkelheit am Hafen und versuchen, auf ein Handelsschiff nach Norden zu kommen. Ich werde mich danach erkundigen.«
    »Sabina hat am Hafen auch viele Freunde … Sethos …«
    »Was ist? Hast du etwas gesehen?«
    »Sabina hat mir das Zeichen gegeben. Ich muss gehen.« Livia

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