Tödliches Labyrinth
sie zu packen und irgendwohin mitzunehmen, wo sie ungestört waren, damit er ihr zeigen konnte, wie es war, von einem Mann geliebt zu werden. Denn aus irgendeinem Grund konnte er spüren, dass sie sexuell noch völlig unerfahren war. Der Gedanke, ihr erster Mann zu sein, gefiel ihm.
Er wusste aber genau, dass sein Verlangen unmöglich gestillt werden konnte. Selbst wenn er jetzt nicht in den Kampf mit Skeeter verwickelt gewesen wäre, waren da immer noch die Eltern der jungen Frau, und die hatten nicht so ausgesehen, als würden sie die Entjungferung ihrer Tochter auf die leichte Schulter nehmen. Es wäre sogar denkbar, dass sie ihn angezeigen würden.
Mit großem Widerwillen hatte sich Hawk gezwungen, sich auf seinen Widersacher zu konzentrieren. Er wusste, dass er die Frau noch so sehr begehren konnte, doch sie lenkte ihn auf eine Weise ab, die er sich im Moment nicht leisten konnte. Wenn er nicht bei der Sache war, lief er Gefahr, sein Leben zu verlieren. Skeeter war ein gemeingefährlicher, boshafter Säufer, der schon vor dem Frühstück das erste Bier herunterkippte.
Er war sehr früh am Morgen bei Hawk aufgetaucht und hatte dessen Trailer mit Fäusten traktiert, während er herumgeschrien und geflucht hatte. Durch eines der Fenster hatte Hawk ihn angebrüllt, er solle sich endlich verziehen. Nachdem Skeeter noch ein paar Mal gegen die Tür getreten und sie ganz erheblich eingebeult hatte, war er dann endlich gegangen. Hawk wusste aber schon da, dass die Sache noch längst nicht erledigt war, und er wünschte sich, Phoebe hätte am Abend zuvor irgendwo anders Zuflucht gesucht, nur nicht bei ihm.
Ihm war klar gewesen, welche Konsequenzen es haben würde, wenn er sie in seinem Trailer übernachten ließ. Dennoch hatte er es nicht übers Herz gebracht, sie wegzuschicken, als sie heulend vor seinem Zuhause aufgetaucht war, mit einem blauen Auge und geschwollener, aufgeplatzter Lippe. Er konnte sich einfach nicht erklären, wieso Skeeter glaubte, dass jeder Mann im Umkreis von etlichen Meilen es auf seine Frau abgesehen hatte und dass sie diese Männer dazu ermutigte, sich an sie heranzumachen. Genau das war sein fadenscheiniger Vorwand gewesen, um sie zu schlagen.
In diesem Moment ging ihm durch den Kopf, dass er Phoebe nicht einmal für attraktiv hielt. Sie konnte niemals an diese junge Frau heranreichen, die nach wie vor auf der Veranda vor dem Geschäft stand.
Dieses
Gesicht und
dieser
Körper waren es wert, darum zu kämpfen! Wäre
sie
Skeeters Frau gewesen, dann hätte der zweifellos Grund gehabt, misstrauisch zu sein. Doch die arme Phoebe wurde, soweit Hawk wusste, so sehr unterdrückt, dass sie kaum einmal einen anderen Mann ansah. Und selbst wenn sie es tat, wäre das für Skeeter noch lange keine Rechtfertigung, sie zu schlagen.
“Ich weiß, dass du meine Frau gevögelt hast, Hawk”, rief der betrunkene Skeeter ihm zu, der Mühe hatte, die Worte klar auszusprechen, so wie es ihm schwer fiel, sich auf den Beinen zu halten, während er weiter seinen Gegner umkreiste. “Sie ist die ganze Nacht nicht heimgekommen. Sie war bei dir …
die ganze Nacht.
Was soll ich denn da anderes denken?"
“Beispielsweise, dass sie von zu Hause weggelaufen ist, weil du sie schlägst. Dass sie zu mir gekommen ist, weil sie einen Ort brauchte, an dem sie vor dir sicher ist”, erwiderte Hawk spöttisch. “Gibt dir das eigentlich das Gefühl, ein toller Kerl zu sein, Skeeter? Ein mächtiger Apachenkrieger, der seine Frau als Punchingball benutzt? Für mich bist du nur Abschaum, weiter nichts. Du bist noch weniger wert als eine Hand voll Dreck! Ein
richtiger
Mann muss nicht erst eine Frau verprügeln, um sich besser zu fühlen. Das ist nicht die Art eines Kriegers, sondern die einer Schlange, die auf dem Bauch über die Erde rutscht und wie ein Narr alles anzischt und angreift, das ihren Weg kreuzt!"
“Zum Teufel mit dir, Hawk!” Skeeter lief vor Wut rot an, da die sarkastischen Bemerkungen seines Gegenübers ihr Ziel nicht verfehlt hatten. “Du hältst dich für eine verdammt große Nummer. Du denkst, du bist besser als wir anderen, College-Boy! Aber das bist du nicht. Du nimmst dir auch alles, was du kriegen kannst, so wie jeder andere! Aber meine Phoebe kannst du nicht haben!"
“Ich will deine Phoebe überhaupt nicht. Sie ist nicht mal mein Typ, und wenn du mich wirklich kennen würdest, dann wüsstest du das auch”, erwiderte Hawk in kühlem Tonfall. Er kniff seine schwarzen Augen zusammen. “Sie tut mir nur
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