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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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nichts passieren, Faith”, sagte Jim und strich beruhigend über den Arm seiner Frau.
    Erst da merkte Leah, wie kreidebleich ihre Mutter geworden war. Sie sah stur geradeaus, und die Hände hatte sie so fest geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten. Als sie das sah, verspürte auch Leah immer stärker werdende Angst. So hatte sie ihre Mutter noch nie erlebt. Faith war immer diejenige, die in einer Krisensituation unerschütterlich blieb und die Nerven behielt. Sie hätte
Jim
Mut zusprechen müssen, nicht umgekehrt.
    “Keine Sorge, Mom. Dad fährt doch schon langsamer und hat dem Kerl Platz gemacht.” Doch Leahs Worte bewirkten so wenig wie die Beschwichtigungsversuche ihres Vaters. Faith saß weiter wie erstarrt da und stieß leise unzusammenhängende Klagelaute aus. Zunächst glaubte Leah, ihre Mutter würde beten, doch das Einzige, was sie verstehen konnte, war “mein Baby". Das ergab aber keinen Sinn, also vermutete sie, dass sie sich verhört hatte.
    Dann wurde die Stimme ihrer Mutter von dem unablässigen Hupen des anderen Wagens übertönt, der zu ihnen aufgeschlossen hatte und sie fast rammte. Als Leah aus dem Rückfenster sah, erkannte sie zu ihrem Entsetzen das hässliche, pockennarbige Gesicht des Fahrers: Skeeter!
    Bei dem Anblick wurde ihre Angst noch größer. Sie wusste, dass Skeeter bereits betrunken und wutentbrannt vom Parkplatz in der Stadt abgefahren war. Sie erinnerte sich an die Flasche Tequila, aus der er beim Abfahren getrunken hatte. Während sie wieder nach hinten blickte, sah sie, dass er soeben den letzten Rest aus der Flasche geschluckt hatte, die er aus dem offenen Seitenfenster achtlos auf die Straße warf.
    Wieder hupte er wie ein Verrückter, dann scherte er nach links aus und steuerte den Truck neben sie. Sein Radio war so weit aufgedreht, dass Leah die Heavy-Metal-Musik nicht nur hören konnte, sondern die Bässe auch in ihrem Magen dröhnen spürte.
    Gehässig grinsend brüllte Skeeter ihnen irgendetwas zu, doch verstehen konnte Leah kein Wort. Dann trat er das Gaspedal abrupt durch, woraufhin der Truck einen Satz nach vorn machte und zu schlingern begann. Zu Leahs Entsetzen geriet der Wagen dabei so weit außer Kontrolle, dass er den Pick-up rammte.
    Der Aufprall riss sie in ihrem Gurt umher und schleuderte sie gegen die Beifahrertür. Ihr Vater bremste noch stärker ab, während er gleichzeitig mit aller Kraft versuchte, den Wagen auf der Straße zu halten. Doch bevor Skeeter endlich davonfuhr, rammte er sie ein weiteres Mal und ließ sie dann von einer Staubwolke umgeben hinter sich.
    Leah hörte einen Knall, der so laut war, als wäre unter dem Pick-up eine Bombe hochgegangen. Faith schrie auf. Der Wagen kam von der Fahrbahn ab und blieb dann so abrupt stehen, dass Leah brutal nach vorn geschleudert wurde. Allein der Sicherheitsgurt verhinderte, dass sie mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe prallte. Ihrem Vater hatte der Unfall am meisten zu schaffen gemacht, trotzdem hielt er seinen Arm weiterhin ausgestreckt vor Faith, um sie zu beschützen. Seine Hand lag um Leahs Schulter.
    “Alles in Ordnung? Geht es euch beiden gut?” fragte Jim ängstlich.
    “Ja … ich glaube schon, Dad”, sagte Leah mit bebender Stimme. “Mom … bist du okay, Mom?” Faith nickte nur, ihr Gesicht war noch immer schneeweiß, sie atmete flach und schnell. “Was ist passiert? Was hat sich da angehört wie eine Explosion, Dad? Hat Skeeter eine Flasche oder irgendwas anderes nach uns geworfen?"
    “Skeeter? Leah, willst du sagen, dass du diesen Verrückten kennst?” fragte ihr Vater mit schneidendem Tonfall.
    “Nein.” Sie schüttelte nachdrücklich den Kopf. “Ich habe ihn am Geschäft in der Stadt gesehen. Er war betrunken und hat sich auf dem Parkplatz geprügelt. Die anderen nannten ihn Skeeter. Ich bin sicher, er ist einer der jungen Halbstarken aus dem Reservat.”
    “Das würde mich nicht wundern”, gab Jim zurück. Jetzt, da die Gefahr vorüber war und er wusste, dass seine Frau und seine Tochter unversehrt waren, ergriff Wut von ihm Besitz. “Ich steige mal aus und sehe mir den Schaden an. Wir werden mindestens einen Platten haben. Das war der Knall, den du gehört hast. Ein Glück, dass wir so langsam gefahren sind, sonst hätten wir uns überschlagen können. Faith … Faith, Sweetheart, ist wirklich alles in Ordnung?” Er nahm ihre Hand und hielt sie beschützend fest.
    Wieder nickte Faith, die noch immer schnell und flach atmete. Wenigstens hatte ihr Gesicht schon

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