Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
Vom Netzwerk:
hier im Unternehmen zurechtkommen. Ich habe allerdings über die Jahre hinweg die Erfahrung gesammelt, dass sich manche von meinen Angestellten wie bei einem Verhör fühlen, wenn ich das Gespräch in meinem Büro führe. Darum erledige ich das seit längerer Zeit lieber bei einem Mittagessen. Die Atmosphäre ist dann nicht so förmlich, sondern viel … freundlicher, wenn Sie so wollen.” Hawk lächelte sie entwaffnend an.
    Beim Anblick seines Lächelns bemerkte Leah, dass ihr Herz förmlich einen Satz machte.
    Kein Mann sollte so verdammt gut aussehen! dachte sie enerviert und schluckte. Selbst unter normalen Umständen wäre es schwierig gewesen, sich nicht für Hawk zu interessieren. So aber musste sie alle Willenskraft aufbringen, um sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren und beste Leistungen zu erbringen. Und über allem durfte sie nicht aus den Augen verlieren, warum sie eigentlich zu MMI gekommen war.
    “Also, ich … nein … nein, ich habe noch nichts vor”, stammelte sie schließlich. Dann senkte sie den Kopf, um Hawks Blick zu meiden, von dem sie mittlerweile wusste, dass ihm einfach nichts zu entgehen schien, und begann, ihre ordentlich sortierten Unterlagen auf dem Schreibtisch zu durchwühlen. “An sich hatte ich vorgehabt, mir nur schnell unten an einem der Stände ein Sandwich zu holen und den Rest der Pause durchzuarbeiten.”
    “Leah, ich weiß, ich stelle sehr hohe Ansprüche.” Hawk, der von ihrer Erwiderung in keiner Weise beeindruckt war, grinste wieder. “Aber nicht mal
ich
bin ein solcher Sklaventreiber, dass ich Mitarbeiter während der Mittagspause an ihrem Arbeitsplatz anketten würde. Wenn ich mich nicht täusche, haben Sie durch Ihren unermüdlichen Einsatz inzwischen den Rückstand aufgeholt, der sich aufgebaut hat, solange ich keine Assistentin mehr hatte. Und selbst wenn Sie noch nicht so weit sein sollten, glaube ich, dass
ein
ruhiges Mittagessen Sie nicht um Tage zurückwerfen dürfte.”
    Er sprach zwar in charmantem Tonfall, dennoch würde er auf seine höflich geäußerte Einladung nichts anderes als ein Ja akzeptieren, so viel war Leah klar. So wie es aussah, würde sie es nicht vermeiden können, seine Einladung anzunehmen. Dabei war das Letzte, was sie wollte, mit Hawk Bladehunter in einer intimeren Atmosphäre zusammenzusitzen, als sie im Büro herrschte. Sie stöhnte innerlich auf.
    Um Himmels willen, Leah!
ermahnte sie ihr Gewissen.
Man könnte ja meinen, du wärst noch mal sechzehn. Du wirst ja richtig zappelig, nur weil ein gut aussehender Junge von dir Notiz genommen hat. Benimm dich gefälligst nicht wie ein Dummkopf. Denk dran, das ist die Gelegenheit, um deinen Chef besser kennen zu lernen. Auf die Weise kannst du wenigstens herausfinden, ob er einer von deinen Feinden ist!
    “Okay”, sagte sie schließlich zu Hawk und zwang sich, tief durchzuatmen, damit sich ihre flatternden Nerven wieder beruhigten. “Ich brauche nur noch ein paar Minuten, um auf dem Schreibtisch Ordnung zu schaffen und um mich frisch zu machen. Ich bin gleich fertig.”
    “Sehr schön.” Hawk nickte ihr zu, dann ging er in sein Büro zurück.
    Nachdem er verschwunden war, saß Leah einen Moment lang da, starrte auf ihren Schreibtisch und dachte, dass sie verrückt gewesen sein musste, seine Einladung anzunehmen, auch wenn sie eigentlich keine andere Alternative gehabt hatte.
    Seit sie bei MMI angefangen hatte, war sie darauf bedacht gewesen, sich allen gegenüber freundlich, zugleich jedoch ausreichend distanziert zu verhalten. Sie konnte es sich nicht erlauben, sich mit irgendjemandem anzufreunden, erst recht nicht mit ihrem Vorgesetzten. Persönlichere Beziehungen führten dazu, dass man dem anderen Dinge anvertraute, über die man nicht mit jedem sprach. Leah wusste, dass sie ihre wahre Identität noch so gut geheim halten konnte, doch in einer freundschaftlichen Unterhaltung bestand die Gefahr, dass sie unbeabsichtigt eine Bemerkung machte, die ihre Tarnung auffliegen lassen konnte.
    “Aber es ist ja nur ein Mittagessen”, murmelte sie in dem Versuch, sich Selbstvertrauen und Mut einzureden. “Wenn du ü
berhaupt kein
Risiko eingehen willst, dann wirst du dein wahres Ziel niemals erreichen!"
    Und doch wurde sie das Gefühl nicht los, sich auf ein Essen mit einem extrem gefährlichen Tiger einzulassen, der zwar schnurren und sich von seiner besten Seite zeigen mochte, der aber jeden Augenblick zur reißenden Bestie werden konnte.
    Nachdem sie aus der untersten Schublade des

Weitere Kostenlose Bücher