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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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richtige Temperatur erreichte, während sie sich ihres Bademantels, des Nachthemds und ihres Slips entledigte. Sie bürstete rasch das lange Haar aus dem Gesicht und steckte es mit Haarnadeln hoch. Nachdem sie die Dose mit ihrer Gesichtscreme geöffnet hatte, verteilte sie die Emulsion großzügig auf ihrem Gesicht. Schließlich trat sie in die Dusche. Aus Erfahrung wusste sie, dass die Kombination aus Wärme und Creme ihr half, in der trockenen Wüstenluft ihre Haut feucht und elastisch zu halten.
    Normalerweise verbrachte Leah morgens viel Zeit unter der Dusche, da es für sie eine zwingende Notwendigkeit war, um den Tag zu beginnen. Jetzt dagegen reichte es allenfalls für eine oberflächliche Reinigung. Während sie sich sonst für gewöhnlich eine halbe Stunde gönnte, um ihren Körper mit Seife und Schwamm zu verwöhnen, war sie heute nach nur zehn Minuten fertig.
    Mit einem Waschlappen wischte sie die mittlerweile fast flüssig gewordene Creme aus ihrem Gesicht. Danach musste sie einige Augenblicke lang innehalten, bis ihre Hände nicht mehr zitterten und sie in der Lage war, ihr Make-up aufzulegen, ohne daraus ebenfalls eine mittlere Katastrophe zu machen. Auf ungleichmäßig gezogenen Lidstrich und verschmierten Lippenstift konnte sie gut verzichten.
    Das plötzliche Klopfen an der Badezimmertür ließ sie hochfahren.
    “Leah?” rief Hawk. “Leah, sind Sie da drin?"
    “Ja.” Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie splitternackt vor dem Badezimmerschrank stand. Hastig hob sie ihren Bademantel auf und zog ihn an, dann öffnete sie zögernd die Tür einen Spalt.
    “Oh, tut mir Leid”, entschuldigte er sich knapp, als er sie sah. “Ich wollte nicht einfach ins Schlafzimmer spazieren und Sie bei Ihrer Morgentoilette stören. Aber ich dachte, es würde Sie interessieren: Ich habe eben mit Cammie gesprochen. Ich konnte sie beruhigen, dass Sie bloß den Wecker vergessen und das Telefon abgestellt hatten. Und ich habe ihr mitgeteilt, dass Sie heute nicht ins Büro kommen werden und ich für den Rest des Tages ebenfalls nicht zu sprechen bin. Ich war so frei und habe alles aus dem Büro mitgebracht, was wir für unsere Arbeit heute Nachmittag brauchen. Mein Gefühl sagte mir, dass Sie wirklich nur verschlafen hatten. Sie müssen sich also nicht beeilen, und Sie können heute mal lässig gekleidet zur Arbeit erscheinen.”
    “Danke, das ist nett von Ihnen”, sagte Leah mit ehrlich gemeinter Dankbarkeit. “Dann darf ich annehmen, dass ich meinen Job bei MMI noch habe?"
    “Ja, natürlich haben Sie den noch. Wenn ich ganz ehrlich sein darf, Leah, hat es mich gewundert, wieso das nicht schon früher passiert ist. Außerdem nehme ich an, dass es eigentlich
meine
Schuld ist. Mir war in den letzten Wochen aufgefallen, wie erschöpft Sie gewirkt haben. Deshalb bin ich gestern auch mit Ihnen essen gegangen und habe Ihnen gesagt, dass der Rückstand so gut wie aufgeholt ist und dass Sie meine Erwartungen als meine Assistentin bei weitem übertroffen haben. Wie es scheint, habe ich das etwas zu lange hinausgezögert.”
    “O nein, nein, ich … ich habe letzte Nacht sehr schlecht geschlafen, das ist alles.” Leah würde ihm nicht sagen, dass sie bis in die frühen Morgenstunden die Datenbank des Our Lady of Mercy Hospital durchsucht und im Internet Spionageausrüstung bestellt hatte.
    “Na ja, aber ich weiß aus Erfahrung, wie schnell so etwas vorkommt, wenn man das Äußerste aus sich herausholt. Man ist dann so angespannt, dass man noch so erschöpft sein kann und trotzdem kein Auge zubekommt. Wenn es dann doch irgendwann klappt, schläft man wie ein Toter. Wahrscheinlich hätten Sie den Radiowecker und das Telefon sowieso nicht gehört, stimmts?"
    “Damit könnten Sie Recht haben”, räumte Leah widerwillig ein. Sie wusste, dass es stimmte, was er sagte. “Ich habe aber auch nicht vergessen, wie Sie zum Thema Pünktlichkeit im Büro stehen. Sie können also ganz sicher sein, dass es nicht wieder vorkommt.”
    “Vielleicht nicht”, stimmte er ihr lächelnd zu. “Trotzdem möchte ich, dass Sie sich darüber keine Gedanken machen. Nachdem wir jetzt so viele Wochen Seite an Seite gearbeitet haben, weiß ich, Sie sind ein Profi, und dies hier ist nichts weiter als ein außergewöhnlicher Zwischenfall. Wenn Sie nichts dagegen haben, dass ich Ihre Küche auf den Kopf stelle, dann würde ich uns gerne einen Kaffee und etwas zu essen zubereiten, während Sie sich in aller Ruhe fertig machen.”
    “Das ist doch

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