Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
Vom Netzwerk:
aufgefunden.
    “Auch wenn ich zugeben muss, dass die Vorstellung einen gewissen Reiz hat, ist es wirklich nicht meine Absicht, Sie zu Boden zu werfen und über Sie herzufallen, Leah.” Hawks sinnliche Lippen verzogen sich zu einem leicht spöttischen Lächeln, als hätte er ihre Gedanken gelesen und sei über ihre Befürchtungen amüsiert.
    “Das … das habe ich auch gar nicht gedacht.” Sie zwang sich, ihre Lüge so ruhig auszusprechen, dass es nach der Wahrheit klang. “Ich bin vielmehr besorgt, Sie könnten mich feuern wollen.”
    “Die Gefahr besteht natürlich immer”, stimmte er mit nüchterner Stimme zu und nickte. “Doch ich sagte ja bereits, dass ich zwar ein anspruchsvoller, dafür aber auch gerechter Vorgesetzter bin. Es ist nicht meine Art, hervorragende Angestellte zu entlassen, nur weil sie einmal einen Fehler gemacht haben. Wollen Sie das
wirklich
hier vor der Tür besprechen, Leah? Das war kein Scherz, als ich sagte, Cammie würde die Polizei informieren. Sie sind seit dem ersten Tag jeden Morgen so früh im Büro gewesen, dass sie fest davon überzeugt ist, Sie sind entweder todkrank oder haben von einem Einbrecher eins auf den Schädel bekommen.”
    “Ja, bitte, dann kommen Sie doch herein.” Sie machte die Tür ganz auf und trat zur Seite, um Hawk in ihr Haus zu lassen. Unwillkürlich fragte sie sich, ob sie sich möglicherweise wie ein einfältiger Hirte verhielt, der dem Wolf Einlass in seinen Schafstall gewährte.
    Ihr schauderte bei diesem Gedanken, doch zum Glück hatte ihr Chef ihr in dem Moment den Rücken zugewandt, so dass er von ihrer unbeabsichtigten Reaktion nichts mitbekam.
    “Schönes Haus”, sagte er höflich, während er sich interessiert, aber zurückhaltend umsah.
    Hawk war mit dem Stadtviertel vertraut und wusste, dass das Haus über fünfzig Jahre alt sein musste. Dennoch war es gut in Schuss, und Leah hatte es geschmackvoll mit einer bunten Mischung aus neuen Möbeln und antiken Stücken eingerichtet. Im Wohnzimmer, in das sie Hawk führte, stand eine gepolsterte Couch, die mit mittelblauem Samt bezogen war, dazu zwei passende Sessel mit abgestimmten gestreiften Bezügen. Ein Schrank und passende Tische aus dunklem Holz hoben sich glänzend von den weiß verputzten Wänden ab, an denen Bilder von Künstlern aus der Region hingen, wie Hawk sofort erkannte. Vor den Fenstern befanden sich weiße Läden, und auf dem dunklen Holzboden lag ein Aubusson-Teppich.
    “Setzen Sie sich doch bitte.” Leah deutete auf die Couch. “Ich gehe mich nur schnell anziehen.”
    “Ich muss erst Cammie anrufen”, erinnerte Hawk sie. “Wenn Sie mir sagen könnten, wo ich das Telefon finde …"
    “Natürlich. Dumm von mir, das zu vergessen. Das ist heute wirklich nicht mein Tag”, stellte sie kleinlaut fest, während er ihr durch den Flur ins Esszimmer und von dort durch eine Schwingtür in die helle, freundlich eingerichtete Küche folgte. “Das Telefon ist da drüben.” Sie zeigte auf die Wand, an der der Apparat hing. “Wenn Sie mich dann entschuldigen würden, ich werde mir etwas anderes anziehen.”
    “Verzeihen Sie, wenn ich das sage, aber eigentlich gefällt mir, was Sie im Moment anhaben.” Hawk grinste sie frech an, als er nach dem Hörer griff.
    Leah versuchte gar nicht erst, darauf etwas zu antworten. Sie wusste, dass ihre Wangen rot wurden, da sie die Hitze spürte, die sie ausstrahlten, also wandte sie sich rasch von Hawk ab und verließ fluchtartig die Küche.
    O Gott, hat es jemals einen katastrophaleren Tag gegeben? fragte sie sich zutiefst aufgewühlt, während sie durch den Flur in Richtung Schlafzimmer lief. Auch wenn ihr Chef vorhin versichert hatte, es würde ihr nichts passieren, war sie jetzt sicher, dass sie nach diesem Vorfall nur mit Glück ihren Job behalten konnte! Wenn er sie feuerte, dann wären all ihre Pläne und die jahrelange harte Arbeit vergebens gewesen. Was würden ihre Eltern dazu sagen? Lieber wäre sie tot, anstatt sie zu enttäuschen, nachdem sie sich so viele Jahre lang alle erdenkliche Mühe gegeben und ein Leben im Verborgenen geführt hatten, damit sie, Leah, in Sicherheit war.
    Wie
konnte
sie nur vergessen, vor dem Zu-Bett-Gehen den Wecker zu stellen? Und wieso war sie nicht von selbst zur gewohnten Zeit aufgewacht? Dann wäre so etwas nicht passiert! Sie musste erschöpfter sein, als sie sich selbst eingestand, wenn sie so lange durchgeschlafen hatte.
    Im Badezimmer drehte Leah die Hähne der Dusche auf, damit das Wasser die

Weitere Kostenlose Bücher