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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Komm, Liebling, wir fahren nach Hause. Aber ich fahre, denn du bist mir nicht nüchtern genug.«
    Georg beglich die Rechnung und ging mit Marlene nach draußen. Durant stand an einer dunklen Stelle und beobachtete das ungleiche Paar, bis es außer Sichtweite war.
    Sie stieg in ihren Corsa, den sie in der Hochstraße geparkt hatte, und stellte die Musik auf volle Lautstärke. Vor ihren Augen bildeten sich Nebel, die sie wegwischte, die sich aber nicht vertreiben ließen.
    Zu Hause warf sie ihre Handtasche auf den Sessel, holte sich eine Dose Bier aus dem Kühlschrank und trank sie ex. Sie fühlte sich hundsmiserabel, vergrub ihr Gesicht in einem der Sofakissen und heulte wie seit Ewigkeiten nicht mehr.
    Es war fast Mitternacht, als sie ins Bad ging, sich bis auf die Dessous, die sie sich extra für Georg gekauft hatte, auszog, ihr verheultes Gesicht kurz im Spiegel ansah und nur den Kopf schüttelte und wieder einen Heulkrampf bekam.
    Sie wollte ins Bett gehen, doch sie wusste, sie würde nicht schlafen können. Sie nahm den Telefonhörer und dachte an ihren Vater. Sie brauchte jemanden, dem sie ihr Leid klagen konnte und der ihr einfach nur zuhörte. Und er hatte gesagt, dass sie ihn jederzeit anrufen könne. Das Leben war ungerecht. Das Leben war sogar verdammt ungerecht. Warum trifft es immer mich? Warum?

Freitag, 20.30 Uhr
    Mike kam pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt. Er sah Barbara am Eingang zur Stadthalle stehen. Sie war mittelgroß und schlank, hatte sehr dunkle Haare und ebensolche Augen und einen Blick, mit dem sie ihn in Sekundenschnelle abtastete und offenbar für gut befand. Sie hatte ein erwartungsvolles Lächeln auf den Lippen, als er sich ihr vorstellte. In natura sah sie um einiges besser aus als auf dem Foto, auf jeden Fall wesentlich jünger als dreiundvierzig, und in ihren Augen war jener laszive Glanz, den er schon zu oft gesehen hatte.
    »Hi, ich bin Mike«, sagte er und reichte ihr die Hand, die sich angenehm weich und warm anfühlte, obwohl die Temperatur auf unter fünf Grad gesunken war. »Schön, dich zu sehen. Wollen wir was essen gehen?«
    »Nein, aber ich könnte vorher einen Wein vertragen«, sagte sie mit einer sündig verruchten Stimme, die irgendwie nicht zu ihr passte. »Ich kenne da ein Weinlokal gleich um die Ecke.«
    »Um ganz ehrlich zu sein, ich mag Wein nicht besonders. Können wir nicht woanders hingehen?«
    »Okay, Mike, wir beide wissen, warum wir uns treffen. Fahren wir also gleich zu mir. Du siehst sehr stark aus - das kannst du auslegen, wie du möchtest. Und ich stehe auf junge und starke Männer. Sehr starke Männer.: Sie sagte das so, dass keiner der vorbeigehenden Passanten es hören konnte, und es waren auch nicht viele unterwegs. »Ich park dort vorne.« Sie deutete zum Parkplatz. »Fahr mir einfach nach.«
    Der Wetterbericht in HR3 wurde gerade verlesen, als sie vor dem Haus hielten. Er stoppte direkt hinter ihrem Porsche an der Zufahrt zur Garage, nahm seinen Koffer und wollte aussteigen, als sie zu ihm kam und sagte: »Ich fahr in die Garage, lass deinen Wagen am besten hier stehen.«
    »Okay.«
    »Was hast du da drin?«, fragte sie und deutete auf den Koffer.
    »Arbeit. Ich darf das Zeug unter keinen Umständen im Auto lassen. Wenn das wegkommt, bin ich meinen Job los.«
    »Warst du bis eben im Büro?«
    »Ja.«
    »Ach so. Aber hier kommt nichts weg, das ist eine ruhige und recht sichere Gegend, auch wenn’s hier einiges zu holen gäbe. Ich wohn hier schon seit beinahe zehn Jahren, und da ist noch nie irgendwas passiert.«
    »Irgendwann ist immer das erste Mal, und ich möchte nicht, dass es ausgerechnet mich trifft«, erwiderte Mike lachend.
    »Kann ich verstehen.«
    Sie fuhr in die Garage, in der noch ein zweites Auto stand, ein Mercedes, kam wieder heraus und gab Mike ein Zeichen, ihr zur Haustür zu folgen.
    »Komm rein«, sagte sie und warf noch einen Blick zur Straße hin, die wie ausgestorben war. Seit sie angekommen waren, war kein Auto die Straße entlanggefahren, war kein Mensch zu sehen gewesen, nicht einmal eine Katze.
    Die weit auseinanderstehenden Straßenlaternen tauchten die Umgebung in ein unwirkliches Licht, die Häuser waren von teils hohen Hecken und Zäunen verdeckt, vor vielen Fenstern waren Gitter angebracht, die Rollläden waren heruntergelassen - eine noble Wohngegend, wie Mike sie nur zu gut kannte. Hier kümmerte sich keiner um den andern, hier hatte sich jeder sein eigenes Refugium geschaffen, das man verließ, um entweder zur

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