Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:
und überflog die Zeilen. Das ist es, dachte sie, das ist es!
    Sie wollte gerade zum Hörer greifen, als es an der Tür klopfte und Schreck hereinkam. Er machte ein entschuldigendes Gesicht und legte einen ganzen Stapel bedrucktes Papier auf den Tisch.
    »Wir haben auch auf den Geräten von Frau Hentschel Adressbücher und Terminplaner gefunden. Ich hab sie - gleich mit ausgedruckt.«
    »Na dann, vielen Dank. Wer sind Sie? Mike eins oder Mike zwo?«, fragte sie grinsend. »Mike eins. Wir heißen beide Michael, aber ich war zuerst da. Und da wir uns bei Michael immer gleichzeitig angesprochen fühlen, hat man uns einfach Mike eins und Mike zwo getauft. So wissen wir immer, wer gemeint ist.«
    »Verstehe, Mike eins, wenn ich Sie so nennen darf. Kann ich auf noch mehr Unterlagen hoffen?«
    »Wir schauen mal«, sagte Schreck und sah die Kommissarin lange und aufmerksam an, während sie sich bereits den Ausdrucken widmete. »Kann ich Ihnen irgend wie helfen? Das Zeug ist manchmal für Laien nicht leicht zu überblicken.« Er stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch und sah in den Ausschnitt von Durant. Sie spürte seinen Blick, war amüsiert und gleichzeitig angenehm berührt, dass offenbar auch wesentlich jüngere Männer sie attraktiv fanden. So viele Komplimente wie heute hatte sie schon lange nicht mehr bekommen, auch wenn es zum Teil unausgesprochene waren. »Hier«, sagte Schreck und deutete auf das erste Blatt, »das ist das Adress- und Telefonverzeichnis von Frau Martens. Und«, er blätterte die Seiten durch, »hier hat sie ihre Termine eingetragen. Sie hatte den ganzen Kram verschlüsselt, das heißt, man konnte es nur mit einem Passwort öffnen. Aber so was ist für uns ein Kinderspiel. Die Seiten dahinter sind interessant, weil sie über fast jeden, den sie kannte, eine Art Tagebuch geführt hat. Und auch ein Kassenbuch, in dem sie ihre Einkünfte verzeichnet hat. Sie werden einige Zeit brauchen, um das alles zu lesen.«
    »Und was ist mit den PCs der Fischers?«, fragte sie und beugte sich noch ein wenig weiter nach vorn, bis ein Großteil ihres Busens zu sehen war. Sie wollte Schreck nicht die Freude verderben.
    »Ist alles dabei. Bei denen werden Sie aber nicht viel finden, es sind nur ein paar wenige Seiten. Bei Frau Hentschel ist es ähnlich wie bei Frau Martens. Ich hab nur ein paar Zeilen gelesen, aber die muss ein ziemlich wildes Leben geführt haben.«
    »Das ist vertraulich, das wissen Sie«, sagte Durant und sah Schreck an, der mit einem Mal knallrot wurde, weil er seinen Blick nicht so schnell von dem Dekolleté losreißen konnte.
    »Sssicher«, stammelte er und stellte sich fast kerzengerade hin.
    »Gut. Wie lange sind Sie heute noch im Büro?«
    »Ich wollte eigentlich gleich gehen, ich bin schon seit sieben hier.«
    »Dann ein schönes Wochenende und danke für die gute Arbeit.«
    »]a, Ihnen auch. Tschüs.«
    Sie wartete, bis Schreck die Tür hinter sich zugemacht hatte, und musste noch einmal schmunzeln, weil sie sich vorstellen konnte, was in seinem Kopf vorging. Ich wirke eben doch auf Männer, zumindest äußerlich. Und ich werde mich nicht unterkriegen lassen.
    Sie wählte Richters Nummer und wartete geduldig, bis er abnahm.
    »Hier Durant noch mal. Haben Sie einen Moment Zeit?«
    »Schießen Sie los.«
    »Ich bin allein im Büro und hatte Zeit, mir Gedanken über unsere Sitzung vorhin zu machen. Sie haben doch von einem ausgeprägten Sexualtrieb des Täters gesprochen. Wie kommen Sie zu der Annahme?«
    »Ich dachte, das hätte ich zum Ausdruck gebracht … «
    »Nein, Sie haben es nur in ein paar Punkten angeschnitten. Ich zitiere, weil ich mitgeschrieben habe: - Erlittene Demütigungen, vermutlich über einen längeren Zeitraum hinweg … Erfahrene Lieblosigkeit, was in der Regel schon in der frühesten Kindheit beginnt … Keine Freunde und schon r keine Freundinnen … Stark ausgeprägter Sexualtrieb, der jedoch nicht ausgelebt werden kann … Isolation von der Außenwelt, dadurch die Flucht in eine virtuelle Welt, in der keine Grenzen gibt … - Und dann hat einer meiner Kollegen bemerkt, dass die Schlachtfeste aber keine virtuelle Welt sind. Darauf haben Sie geantwortet: - Nein, dort entlädt sich eine Wut. Er ist ungeheuer wütend, zornig, aber er kann diese Wut und diesen Zorn nur schwer oder gar nicht zeigen, weil er diese Gefühle nie zeigen durfte … - Die nächste Frage lautete, was es mit den Huren auf sich habe? Ihre Antwort: - Er hat meiner Ansicht nach einschlägige

Weitere Kostenlose Bücher