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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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auch sie nach und nach ihre Pforten schließen würden.
    »Wo wohnst du?«, fragte er draußen.
    Sie schürzte die Lippen und meinte: »Ach übrigens, bevor ich’s vergesse, ein Abend mit mir kostet vierhundert Euro. Zwei Stunden der Extraklasse.«
    »Ich versteh nicht«, erwiderte er, obgleich er sie sehr wohl verstand, und zog die Stirn in Falten.
    »Was gibt’s da nicht zu verstehen? Ich garantiere dir, du wirst diesen Abend nie vergessen. Das Exklusive bekommst du nicht beim Sozialamt. Wie schaut’s aus? Ich kann auch allein nach Hause fahren, aber du siehst nicht aus, als würdest du dir eine gute Gelegenheit entgehen lassen..
    »Ich denke, du bist Lehrerin.«
    »Bin ich auch, aber von dem mickrigen Gehalt kann man sich nicht viel leisten. Es ist deine Entscheidung.«
    Er überlegte einen Moment und sagte: »Einverstanden, aber ich muss noch schnell an den Geldautomaten, so viel hab ich nicht bei mir.«
    »Kein Problem, ich warte.«
    Er zog das Geld, wobei er peinlich darauf achtete, sein Gesicht bedeckt zu halten, denn er wusste genau, wo bei den Automaten die Kameras angebracht waren. Er ging zurück zu Svenja und sah sie an.
    »Und wohin jetzt?«
    »Fahr mir einfach nach, ich wohne nicht weit von hier«, sagte sie und begab sich zu ihrem blauen BMW 325i, den sie auf der anderen Straßenseite direkt vor einem Buchclub geparkt hatte.
    »Moment, mein Wagen steht dort vorne.« Er deutete auf seinen Golf in etwa hundert Meter Entfernung.
    Er folgte ihr ungefähr fünf Minuten, bis sie vor Svenjas Haus in einer Wohnsiedlung in Unterliederbach hielten. Fast überall waren die Rollläden heruntergelassen oder, bei den älteren Häusern, die Fensterläden geschlossen, nur bei einigen wenigen Fenstern konnte man bis fast in die Zimmer blicken. Kein Mensch befand sich auf der Straße, es war kalt und nass und kein Abend für einen gemütlichen Spaziergang. Eben ein typischer Novemberabend. Er stellte sich etwa zwei Meter vor die Garage, in die Svenja gefahren war und die zu einem Einfamilienhaus gehörte, das sie allein bewohnte. Sie stieg aus, drückte auf die Funkfernbedienung, und sofort senkte sich das automatische Tor beinahe geräuschlos, so leise jedenfalls, dass keiner der Nachbarn es hören konnte.
    »Da sind wir«, sagte sie lächelnd, nachdem er ausgestiegen war, den Koffer in der Hand, und ging vor ihm ins Haus. Er bemerkte mit geübtem Blick die nicht für jeden gleich sichtbare Kamera der Überwachungsanlage über dem Eingang und machte die Tür hinter sich zu. Ein leicht süßlicher, ihm bekannter Geruch hing in der Luft.
    »Was möchtest du trinken?«, fragte sie und zog ihre Jacke aus. »Ich habe alles, was das Herz begehrt. Oder sagen wir, fast alles. Auch was Weißes, wenn du verstehst. Allerbester Stoff. Eine Line ist im Preis inbegriffen.«
    »Was nimmst du?« Er sah sich im Wohnzimmer um, das modern und elegant eingerichtet war. Helle Farben bestimmten das Bild, angefangen bei der weißen Ledergarnitur bis hin zu dem riesigen Plasma-Fernseher und der Hifi-Anlage, die allein ein Vermögen wert sein musste und die er sich nie hätte leisten können. Und Svenja von ihrem Gehalt als Lehrerin mit Sicherheit auch nicht, dafür bedurfte es eines lukrativen Nebenverdienstes, eines sehr lukrativen Nebenverdienstes.
    »Whisky on the rocks.«
    »Okay, ich auch.«
    Sie öffnete das Barfach, in dem sich zahlreiche Flaschen befanden, holte einen schottischen Whisky heraus, gab Eis in die Gläser und schenkte ein. Svenja kam auf ihn zu und reichte ihm das Glas.
    »Cheers und auf einen schönen Abend. Willst du dich erst noch setzen, oder wollen wir gleich aufs Zimmer gehen?«
    »Warum lange warten?«, meinte er und trank sein Glas leer.
    »Du hast recht. Leg das Geld einfach auf den Tisch«, sagte sie geschäftsmäßig und sah zu, wie er die vierhundert Euro aus der Tasche zog und in die Mitte des großen Rauchglastisches legte. Dann ging sie in den ersten Stock, öffnete eine Tür und ließ ihn an sich vorbeireiten. Sie betätigte einen Schalter, indirektes Licht verbreitete eine angenehme, beinahe gemütliche Atmosphäre. Ein riesiges Bett, eher eine Spielwiese für ausgefallene Spiele, füllte nahezu die Hälfte des Zimmers, in dem sich außerdem ein Spiegelschrank, Spiegel an der Decke, zwei Sessel und ein kleiner Tisch mit zwei Gläsern darauf befanden.
    »Du hättest deinen Koffer auch unten stehen lassen können, hier kommt nichts weg.«
    »Ist nur so ‘ne Angewohnheit von mir.«
    »Willst du zuerst

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