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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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von deinen Kompetenzen auch nur ein kleines Stück abzugeben. Jeder von uns hat die Polizeischule besucht, wir waren auf zig Fortbildungsseminaren, Peter, Doris, du und ich, wir sind Hauptkommissare, und wenn du auch die leitende Ermittlerin bist, so denke ich, dass wir trotzdem gleichberechtigt sind. Und ganz ehrlich in den letzten Monaten hab ich mehr als nur einmal daran gedacht, meinen Job hinzuschmeißen. Keiner würde sich mehr freuen als Nadine. Aber ich tu’s nicht und weißt du auch, warum? Weil ich meinen Job liebe, obwohl…« Er hielt inne und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus.
    »Obwohl was?«
    »Nichts. Red mit der Kessler, vielleicht hab ich mich ja auch in ihr getäuscht.«
    »Nein, ich will, dass du noch mal mit ihr sprichst. Und wenn’s dich noch so sehr nervt, aber mein Gefühl sagt mir, dass ihre Geschichte nicht ganz stimmig ist. Körber hat nämlich behauptet, dass die Martens keine Freunde im Kollegium hatte.«
    »Und wenn  er  sich irrt?«, fragte Hellmer ironisch.  
    »Oder bist du dir so sicher, dass er die Wahrheit sagt?«
    »Nein«, gab sie zu. Sie ließ ihr Gespräch mit Körber noch einmal Revue passieren und fand, dass er ein aalglatter und äußerst unzugänglicher Zyniker war. Mit einem Mal konnte sie sich vorstellen, dass er doch gerne etwas mit Svenja Martens angefangen hätte, obwohl er verheiratet war.
    »Ich hab übrigens nicht nur mit der Kessler gesprochen, sondern auch mit andern Lehrern, falls dir das aufgefallen ist… «
    »Mein Gott, ja, es ist mir aufgefallen, wir alle haben mit Lehrern gesprochen. Aber die Auswertung wollten wir doch gleich im Präsidium vornehmen. Noch mal, es tut mir leid, wenn du dich unter Wert behandelt fühlst… «
    »Julia, lass es einfach gut sein. Während der restlichen fünf Minuten schwiegen sie, schweigend fuhren sie mit dem Aufzug in den vierten Stock, wo die Büros vom K 11 lagen und wo sie von Berger, Kullmer und Seidel bereits ungeduldig erwartet wurden.
    »Hallo «, sagte Durant und setzte sich.
    »Ich habe schon auf Sie gewartet«, erwiderte Berger. »Die Spurensicherung hat eine interessante Entdeckung gemacht und mir auch was auf den Tisch gelegt. Hier«, er schob eine Videokassette über den Tisch. »Was ist da drauf?«
    »Haben Sie etwas gegessen?«
    »Ja, warum?«
    »Nur eine Frage. Legen Sie das Band mal ein. Platzeck von der Spusi hat’s gesehen und gemeint, dass das ziemlich harter Stoff ist. Er hat’s zusammen mit ein paar anderen Sachen herbringen lassen. Danach kann ich Ihnen noch ein wenig mehr berichten.«
    Kullmer legte die Kassette ein und drückte auf Start. Sie sahen von hinten eine Person, die einen weißen Anzug trug, ähnlich denen, die die Männer und Frauen der Spurensicherung und KTU verwendeten. In den folgenden Minuten wurden sie Augenzeugen eines Verbrechens, wie sie es so noch nie gesehen hatten. Die Person, deren Gesicht in keiner einzigen Einstellung zu erkennen war, schnitt mit einem großen Messer sehr sorgfältig den Bauch von Svenja Martens auf, entnahm die Fortpflanzungsorgane, wobei er ein Skalpell benutzte, und legte diese auf das Bett. Doris Seidel wandte sich einige Male entsetzt ab, selbst Hellmer und Kullmer schlössen ein paarmal die Augen. Im Büro herrschte absolute Stille, nur vom Gang hörte man Geräusche, die von den Anwesenden jedoch nicht wahrgenommen wurden.  Kullmer  ließ das Video mehrfach im Zeitraffer laufen. Nach knapp einer halben Stunde wurde der Bildschirm dunkel.  
    Durant steckte sich die mittlerweile dritte Zigarette seit dem Betreten des Büros an und blickte in die Runde. »Mein Gott!«, stieß sie hervor und schüttelte fassungslos den Kopf. Der Schock über das Gesehene war ihr deutlich anzumerken. »Was ist das für ein Kerl, der so was macht?«, sagte sie mit tonloser Stimme. »Das war so ziemlich das grauenvollste und Widerwärtigste, das ich jemals gesehen habe. Als ich die Martens vorhin da sitzen sah, das war was anderes, sie war tot, eine Leiche, wie ich schon viele gesehen habe. Aber dieser Kerl schreckt vor nichts zurück. Habt ihr bemerkt, wie ruhig der war? Als würde ihm das Spaß machen.«
    »Erstens, das ist kein Kerl, das ist eine gottverdammte Drecksau. Und zweitens, es hat ihm Spaß gemacht. Der hat das auch noch gefilmt, weil er wollte, dass wir das sehen. Wir sollen sehen, dass … Nein, ich weiß nicht, was wir sehen sollen … Augenblick, dann muss er ja eine Kamera dabeigehabt haben«, sagte Hellmer nachdenklich.
    »Nein, hat

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