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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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oder?«, sagte sie in Bergers Richtung. »Hab ich doch gesagt..
    »Wir müssen jetzt wirklich los«, meinte Hellmer ungeduldig, die Unterlagen für Richter unter den Arm geklemmt. »Es wird sonst immer später, und Richter hat bestimmt keine Lust, ewig … «
    »Ja, ja, bin schon unterwegs, aber ich würde gern noch auf die Fotos von heute warten, Richter sollte sie unbedingt sehen. Wo ist eigentlich Doris?«
    »Noch mal beim Arzt. Sie müsste jeden Moment kommen «, antwortete Kullmer, ohne eine weitere Erklärung abzugeben.
    Es klopfte, und fast gleichzeitig ging die Tür auf. Der Fotograf kam herein, legte die Bilder auf den Tisch und verschwand gleich wieder. Durant, Hellmer und Kullmer sahen sie sich wortlos an, Hellmer steckte sie in den Ordner, den er mit zu Richter nehmen würde.
    »Wenn was ist, wir … «
    »Raus«, sagte Berger und deutete demonstrativ auf die Tür.
    »Wann können wir mit einem Ergebnis der Videoanalyse rechnen?«
    »Frau Durant, ich kümmere mich um all das, und Sie machen jetzt, dass Sie endlich verschwinden.«
    Sein Telefon klingelte, er hob ab, hörte einen Moment zu, ohne eine Miene zu verziehen, und verabschiedete sich mit einem »Danke, gute Arbeit«.
    Durant und Hellmer waren bereits an der Tür, als er sagte: »Die andere Tote ist identifiziert. Ihr Name ist Alexandra Fischer, sie ist die Schwester. Ebenfalls Studentin, wohnhaft im selben Haus, nur zwei Etagen tiefer. Ich lass Sie wissen, wenn ich mehr Informationen habe.«
    »O Scheiße!«, entfuhr es Durant, die zum zweiten Mal an diesem Tag mit dem Wasser zu kämpfen hatte, das mit Macht aus ihren Augen wollte. Diesmal schaffte sie es, nicht zu weinen, auch wenn ihr danach zumute war.
    Ein andermal, vielleicht heute Abend schon, vielleicht nach dem Treffen mit Georg Meister. Sie hatte Angst davor, aber sie wollte Klarheit haben. Und sollte er sich von ihr trennen wollen so würde sie es hinnehmen müssen.
    »Benachrichtigen Sie die nächsten Angehörigen, sofern es welche gibt. Und machen Sie sich schon mal Gedanken über eine Soko, denn allein können wir das unmöglich schaffen. Er wird wieder zuschlagen, und zwar bald.«
    »Ich weiß«, murmelte Berger. »Ich werde noch fünf oder sechs Mann anheuern, auch wenn ich lieber dreißig oder vierzig hätte, was aber im Moment nicht drin ist. Aber was erzähl ich Ihnen da.«
    Durant nickte nur, drückte die Klinke herunter, ließ Hellmer, der die ganzen Unterlagen schleppte, an sich vorbeitreten, und machte die Tür leise hinter sich zu.

Freitag, 10.10 Uhr
    Auf dem Weg nach unten sagte Hellmer: »Ich bin ehrlich froh, dass ich vorhin nicht dabei war. Muss echt übel gewesen sein, so wie Berger das geschildert hat.«
    » Übel?! Für das, was ich vorhin gesehen hab, gibt es keine Beschreibung und auch kein Wort. Nach gestern glaub ich nicht, dass du das ausgehalten hättest, denn wenn sogar Andrea Tränen in den Augen hat, dann will das schon was heißen.«
    »Und wie hast du’s ausgehalten?«
    »Gar nicht. Ich hab die Bude durchsucht und jeden Blick auf die Tote vermieden, sofern es möglich war. Aber da war ja auch noch die Schwester, wie wir inzwischen wissen.«
    »Die den Täter offenbar gestört hat.«
    »Ich geh davon aus. Er hat sie nur umgebracht, aber sonst nichts mit ihr angestellt. Mein Gott, wie sich das anhört - er hat sie nur umgebracht! Schon fast zynisch.«
    »Das Ganze ist zynisch, pervers, menschenverachtend … «
    »Und doch muss es einen Grund geben. Ich bin erst zufrieden, wenn ich weiß, warum er das macht. Keiner begeht solche Morde aus lauter Jux und Tollerei. Da steckt eine Tragödie dahinter … «
    »Oder ein Durchgeknallter, so ein Irrer, der in die Klapse gehört, auf immer und ewig. Julia, so leid’s mir tut, aber immer Erklärungen zu suchen, bringt nichts. Was, wenn wir es mit einem zu tun haben, der einfach die Welt verbessern will und dabei Scheuklappen trägt? Ein religiöser Fanatiker oder einer, dem Huren einfach ein Dorn im Auge sind?«
    »Dann würde er doch aber nicht mit einer solch unbeschreiblichen Grausamkeit vorgehen. Wir schauen mal, was Richter zu sagen hat. Aber vorher bitte noch zu mir. Ich versprech auch, nicht länger als eine Viertelstunde zu brauchen, doch ich halt diesen Gestank nicht aus. Außerdem wohnt Richter ja praktisch um die Ecke.«
    »Du  brauchst dich nicht zu rechtfertigen, du stinkst wie eine Müllhalde«, sagte Hellmer grinsend.  
    »Richtig«, stimmte sie ihm zu. Sie holte trotz Bergers Angebot, sich um die

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