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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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eine SMS bei ihr eintraf. »Muss dich treffen. Heute. Georg.«
    Warum eine SMS? , dachte sie wütend und enttäuscht zugleich. Sie schrieb zurück: »Wann?« Sekunden später die Antwort: »Um acht bei unserm Italiener.. Durant: »Ruf mich bitte sofort an.«
    Sie wartete, während sie sich die Hände und das Gesicht wusch. Erst jetzt merkte sie, dass ihre Sachen den alles durchdringenden und sich in jeder Faser ihrer Kleidung und ihres Körpers festgesetzten Geruch aus der Wohnung angenommen hatten. Bevor sie zu Richter fuhren, musste sie nach Hause und sich umziehen. Am liebsten hätte sie geduscht und sich die Haare gewaschen und Parfum aufgelegt. Sie fühlte sich einfach schmutzig. Gerade wollte sie die Toilette verlassen, als ihr Handy klingelte. Georg.
    »Warum meldest du dich nicht mal?«, fragte sie vorwurfsvoll. »Wir sind seit beinahe einer Woche wieder zu Hause, und ich hör und seh nichts von dir.«
    »’tschuldigung, aber ich hatte dir deutlich erklärt, dass ich dringend meine Ruhe brauche. Doch lass uns nicht jetzt darüber reden, sondern heute Abend beim Essen.«
    »Es klingt irgendwie wichtig. Ist es wichtig?« Ja, aber nicht am Telefon. Um acht?«
    »Bis nachher, und denk dran, ich liebe dich«, sagte sie und legte auf. Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Am liebsten wäre sie zu ihm gefahren, um mit ihm zu sprechen. Sie war ungeduldig, wie immer. Doch eine innere Stimme oder ein Gefühl sagte ihr, dass es nicht angenehm war, was er ihr mitzuteilen hatte. »Julia«, sagte sie leise zu sich selbst, »was Männer angeht, wirst du immer auf der Verliererseite stehen. Aber du wirst damit klarkommen.«

Freitag, 9.40 Uhr
    »Hast du Richter erreicht?«, fragte sie Hellmer, als sie ins Büro trat.
    »Ich hab ihm gesagt, dass es etwas später werden könnte. Du siehst mitgenommen aus«, meinte er und kam hinter seinem Schreibtisch hervor, während Kullmer vor seinem Computer saß und wie gebannt auf den Bildschirm starrte. Durant hängte ihre Tasche über den Stuhl, roch an ihrer Jacke und schüttelte den Kopf.
    »Riechst du das?«, fragte sie Hellmer.
    »Hm.«
    »Können wir kurz bei mir vorbei, ich will mich schnell frisch machen. Die Zeit haben wir doch, oder?«
    »Logisch«, antwortete Hellmer, der merkte, dass etwas mit seiner Kollegin und Freundin nicht stimmte. Er schob es auf den unerfreulichen Morgen, auch wenn er nicht glaubte, dass dies die alleinige Ursache für ihren bedrückten Zustand war. Er hoffte, seine Vermutung würde sich nicht bewahrheiten, aber er würde sich hüten, sie auf Georg Meister anzusprechen. Stattdessen sagte er: »Ich hab schon gehört, was passiert ist. Du darfst das nicht zu nahe an dich ranlassen, sonst gehst du kaputt.«
    »Das weiß ich selbst«, erwiderte sie unwirsch. Im Moment brauchte sie alles, nur keine guten Ratschläge. »Können wir?«
    »Klar, Ich muss noch die Unterlagen einpacken.«
    »O shit, das Notebook und das Handy von der Fischer liegen noch im Auto … «
    »Kein Problem, das Notebook bringen wir gleich zu diesem netten Herrn Schreck … «
    »Verschwinden Sie«, sagte Berger, »ich kümmere mich um die Telefongespräche der Fischer und … «
    »Das ist der Hammer«, stieß Kullmer aufgeregt hervor. »Das müsst ihr euch anschauen. Hier gibt’s ‘ne ganze Website exklusiv über Jack the Ripper. Auf Deutsch und Englisch. Er hat ausschließlich Huren umgebracht, hat ihnen die Kehle durchgeschnitten und sie teilweise ausgeweidet. Und er hat tatsächlich über die Presse Kontakt mit der Polizei aufgenommen, indem er ihnen Briefe geschrieben hat, die hier alle nachzulesen sind. Und einem dieser Briefe hat er eine halbe Niere beigefügt und … «
    »Was? Eine halbe Niere?!« Durant stellte sich neben Kullmer, stützte sich mit einer Hand am Schreibtisch ab und las den Brief, der vor fast hundertzwanzig Jahren verfasst worden war, und einen neueren Kommentar dazu. »Die andere Hälfte hat er angeblich gebraten und gegessen. So was Ähnliches hat Andrea vorhin schon angedeutet. «
    »Kann mich mal einer aufklären?« Kullmer sah erst Durant, dann Berger ratlos an.
    »Weil bei der Fischer auch eine Niere fehlte. Ich hoffe, wir kriegen nicht auch so einen Brief mit einer halben Niere drin. Wenn, dann wissen wir endgültig, dass er den Ripper kopiert.«
    »Uups … «
    »Nix Uups. Druck alles über den Ripper aus, egal, wie viel das ist. Und tu mir bitte einen Gefallen, markier die entscheidenden Stellen, unser Boss wird dir bestimmt helfen. Stimmt doch

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