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Tödliches Lachen

Tödliches Lachen

Titel: Tödliches Lachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Sprünge, die Morde zwischen Januar und März, den Opfern wurde doch auch die Kehle durchgeschnitten, so weit ich mich erinnern kann?«
    »Weiland, Frey und Heuer wurden erstochen, und ihnen wurde die Halsschlagader durchtrennt. Bei der Kröger war’s nur Erstechen, keine sonstigen Verletzungen. Der Frey wurde zudem der Bauch zum Teil aufgeschlitzt, aber es wurden keine Organe entnommen. Meine Fragen sind: Handelt es sich um ein und denselben Täter, oder haben wir es mit zwei Tätern zu tun? Wenn es sich um einen handelt, warum hat er acht Monate verstreichen lassen, bis er wieder angefangen hat? Und was bringt ihn dazu, mit einem Mal seine Opfer auszuweiden? Kopiert er vielleicht einen andern Serienkiller?«
    Nach dem letzten Satz beobachtete sie Richters Reaktion, ob er überhaupt darauf einging. Noch zeigte sich keine Regung in seinem Gesicht, seine Mimik war unergründlich wie fast immer, wenn es ernst wurde und er nachdachte.
    Er hatte sich die Fragen notiert, stopfte sich die Pfeife neu und zündete den Tabak an. Richter überlegte, stand auf, die rechte Hand in der Hosentasche, in der linken die Pfeife, und wandelte lautlos in dem großen Raum umher, in dem nur das leise Plätschern des Wassers zu vernehmen war. Mittlerweile war mehr als eine Viertelstunde vergangen, und Hellmer war noch immer nicht zurück.
    Nach einer schier endlosen Zeit sagte Richter: »Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um zwei Täter handelt, ist verschwindend gering. Ich würde behaupten, sie liegt im Promillebereich. Es ist einer, da lege ich mich einfach fest. Am schwersten dürfte die Frage zu beantworten sein, warum er so lange stillgehalten hat. Ich muss diese Frage und auch die Antwort zurückstellen. Zu Frage drei, warum er mit einem Mal ‘seine Opfer ausweidet. Blutrausch mag eine entscheidende Rolle spielen. Aber es könnte auch eine Art Bestrafung sein. Was mich etwas irritiert, ist die Art der Aufbahrung, die er jetzt erst zelebriert. Er setzt seine Opfer auf einen Stuhl, fesselt sie … Womit eigentlich? Es ist auf den Fotos nicht zu erkennen.«
    »Mit ihren eigenen Strümpfen, auch der Knebel ist ein Strumpf-»Sehr interessant. Und er schminkt sie sehr grell. Dazu die Schrift an der Wand, Huren sterben einsam. Aber die meisten von ihnen leben auch einsam. Von meiner Frau wissen wir, dass Caro Fischer wohl eher lebenslustig war. Welche Berufe übten Frau Martens und Frau Fischer aus?«
    »Frau Martens war Oberstufenlehrerin am Brecht-Gymnasium, Frau Fischer studierte Psychologie.«
    »Hm. Und was noch? Wenn ich meine Frau vorhin recht verstanden habe, dann hat Frau Fischer sich offensichtlich aushalten lassen und dafür eine entsprechende Gegenleistung erbracht. Welche das gewesen sein könnte, dürfte nach den ziemlich eindeutigen Schilderungen unschwer zu erraten sein. Aber was ist mit Frau Martens?«
    »Sie auch. Sie hat ein Haus bewohnt, das sie sich von ihrem normalen Gehalt niemals hätte leisten können, und auch die Einrichtung entspricht einem eher luxuriösen Standard. Sie fuhr einen BMW und zwei Motorräder der absoluten Luxusklasse, wie Herr Hellmer feststellte. Und auch die Schrift an der Wand deutet auf ein Doppelleben hin.«
    »Es ist davon auszugehen … «
    »Ach ja, die Martens verfügte zudem über ein beträchtliches Barvermögen. Wir überprüfen gerade, ob sie auch noch Wertpapiere oder Immobilien hatte.«
    Eltern?«
    »Vater verschollen, die ‘Mutter lebt in einem Pflegeheim.« Richter ließ ein paar Sekunden verstreichen, bevor er sagte: »Frau Durant, die Frage ist doch, wie lernte der Täter seine Opfer kennen? Die beiden Damen führten ein nach außen normales Leben, aber unbemerkt von Freunden, Bekannten und Verwandten auch noch ein zweites, weniger  I  akzeptables. Es könnte sich um einen verschmähten Liebhaber handeln oder einfach einen, dem nicht gefiel, was sie trieben. Gibt es irgendeine Verbindung zwischen den Frauen, das Fest bei Kantauer einmal ausgenommen?«
    »Nicht, so weit uns bekannt ist. Es gab ja auch keine bei den Wintermorden. Die Opfer wiesen keine äußerlichen Ähnlichkeiten auf, eine war Langzeitarbeitslose, eine andere Akademikerin, dazu noch eine Hure und eine Hausfrau, wobei ich nicht glaube, dass die angeblich so biedere Hausfrau wirklich so bieder war. Für mich sah es bis vorgestern noch so aus, als würde er sich seine Opfer wahllos aussuchen, aber mittlerweile bin ich überzeugt, dass er gezielt vorgeht. Und ebenso bin ich überzeugt, dass er weitermachen

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