Tödliches Lachen
Diesmal gibt es eine Verbindung.«
»Wurden an dem Abend Video aufnahmen gemacht oder noch mehr Fotos?«, wollte Durant wissen. »Bestimmt. Aber da sollten Sie lieber Kantauer fragen.
Ich geb Ihnen seine Adresse, doch Sie werden ihn nicht erreichen, er ist bis Ende Januar auf einer Reise durch Südamerika. Ohne Handy oder andere Kommunikationsmittel. Sorry.«
»Existiert eine Gästeliste ?«
»Wie ich Kantauer kenne, nein. Er hat zwar Einladungen verschickt, aber er ist ein Künstler, ein total abgedrehter Typ, der nichts von Organisation hält.«
»Cut, dann wenden wir uns an Herrn Rösner, den Geliebten von Frau Fischer. Er wird ja wohl nicht auch auf Weltreise sein, oder?«, fragte Durant spitz, die sich ärgerte, dass Viola und Hellmer über eine halbe Stunde weggeblieben waren.
»Unwahrscheinlich. Brauchen Sie seine Telefonnummer?«
»Nein, danke, die haben wir schon. Könnte ich noch kurz mit Ihrem Mann unter vier Augen sprechen?«
»Selbstverständlich. Herr Hellmer, gehen wir doch in die Bibliothek und trinken etwas.«
Nachdem sie die Tür geschlossen hatten, sagte Durant: »Professor, halten Sie es für abwegig, dass sich unser Mann noch weitere Opfer von dieser Party holt?« , »Ich halte es nicht für ausgeschlossen. Allerdings würde ich an Ihrer Stelle erst einmal versuchen herauszufinden, ob die Martens und die Fischer sich kannten. Und mich würde interessieren, welche Rolle Alexandra Fischer gespielt hat. Und ich möchte Sie nicht Ihrer Illusionen berauben, aber so intelligent; wie der Täter ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass er auf dieser Party war. Verstehen Sie, was ich meine?«
»Nein, nicht ganz.«
»Es gibt Luxushuren, die auf jeder Promiparty erscheinen und dabei ihren Kundenstamm erweitern. Die Martens und die Fischer zählten offensichtlich dazu. Fragen Sie Rösner, fühlen Sie ihm ruhig kräftig auf den Zahn, er kann’s vertragen. Aber seien Sie trotzdem vorsichtig, er hat eine Menge Einfluss und noch viel mehr Freunde in exponierten Positionen. Im Notfall lässt er Sie über die Klinge springen … «
»Keine Sorge, wir haben das Handy von Caro, er hat zwischen gestern Abend und heute Morgen viermal versucht, sie zu erreichen. Dazu dieses herrliche Foto, das ihn in eindeutiger Pose mit Caro zeigt.« Sie lachte auf und fuhr fort: »Der wird sich hüten, auch nur einmal zu zucken. Wie ist seine Frau?«
»Nett, für ihr Alter recht attraktiv, aber etwas langweilig, wie ich ehrlich zugeben muss. Doch sie hält ihre Familie zusammen und ist extrem traditionsbewusst.«
»Genau das wollte ich hören. Ach ja, wann können wir mit einer ersten Analyse rechnen?«
»Geben Sie mir das Wochenende, auch wenn ich eigentlich etwas ganz anderes vorhatte. Viola wird sich zwar mal wieder ärgern aber sie wird verstehen, dass das hier Vorrang hat.«
»Danke für Ihre Hilfe und die Zeit, die Sie sich genommen haben.«
»Danken Sie mir nicht zu früh. Außerdem gibt das eine gepfefferte Rechnung.«
»Mit der hab ich nichts zu tun«, entgegnete Durant lachend.
»Ihr Glück. Warten Sie, ich bring Sie noch zur Tür,« Hellmer kam mit Viola Richter aus der Bibliothek. »Fertig? «, fragte er.
»]a. Ach, wo hat dieser Rösner sein Büro?«
»Ich notier’s Ihnen«, sagte Viola Richter, schrieb die Adresse auf einen Zettel und reichte ihn Durant. »Im Messeturm! Die Kanzlei scheint zu florieren.«
»Tschüs«, verabschiedete sich Hellmer von Viola Richter, die mit an die Tür kam und ihm einen ihrer unwiderstehlichen Blicke mit auf den Weg gab.
»Machen Sie’s gut«, sagte Richter zu Durant und Hellmer, »und ein schönes Wochenende.«
Richter ging zurück ins Haus, während Viola in der Tür stehen blieb und wartete, bis Hellmer gewendet hatte. Ein paar Sekunden lang sagte Durant nichts, dann platzte es aus ihr heraus: »Sag mal, jetzt fängst du an zu spinnen, oder?«
»Was meinst du?«, fragte er mit Unschuldsmiene.
»Du hast mich fast die ganze Zeit mit Richter allein gelassen und dich mit deiner Traumfrau amüsiert!«
»Halt mal schön den Ball flach, okay. Erstens, wir haben uns nicht amüsiert, und zweitens, meine Traumfrau wohnt in Hattersheim-Okriftel und ist mit mir verheiratet. Klar?«
»Frank, ich hab Augen im Kopf… «
»Lass mich zufrieden… «
»Nein, nur den einen Satz noch. Bau keinen Scheiß, bitte. Um die Ehe der Richters ist es nicht gerade gut bestellt, das hab nicht nur ich, sondern mit Sicherheit auch du gemerkt. Und dass sie auf dich steht, das sieht
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