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Tödliches Rätsel

Tödliches Rätsel

Titel: Tödliches Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul C. Doherty
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gehorchte, schärfte seinen Federkiel und strich den Pergamentbogen mit seinem Bimsstein glatt. Er seufzte verdrossen, als er feststellte, daß sein Tintenhorn fast leer war, aber der Wirt konnte ihm eines vermieten.
    »Ich bin bereit, Sir John.«
    Der Coroner stellte seinen Humpen hin.
    »Primo.«
    Athelstan begann zu schreiben.
    »Master Drayton, ein habgieriger Geldverleiher, wird brutal ermordet in seinem Kontor aufgefunden. Der Beutel mit Silber, den er dem Regenten übergeben wollte, ist gestohlen.« Cranston überlegte. »Dazu andere Gegenstände, etwa die zwei Goldstücke, die Master Alcest angeblich hat wechseln lassen. Secundo: Draytons Leichnam wird in einem verschlossenen Raum aufgefunden. Die Tür ist von innen verriegelt. Es gibt keine geheimen Eingänge. Wie also hat der Mörder ihn mit einer Armbrust erschießen und das Silber stehlen können? Tertio: Das Haus wurde verschlossen und verriegelt vorgefunden, abgesehen von einem Fenster, das die Schreiber am folgenden Morgen aufgebrochen hatten. Quarto: Die Schreiber Flinstead und Stablegate haben bei diesem Schurkenstück die Hand im Spiel, aber sie können beweisen, daß sie woanders waren. Selbst wenn wir in aller Form Anklage erheben wollten, könnten wir nicht erklären, wie die Mordtat durchgeführt worden sein soll. Sonst noch etwas, Athelstan?«
    »Quinto«, ergänzte der Ordensbruder, »Alcest hat Drayton wenige Tage vor seinem Tod besucht, um Gold gegen Silber zu wechseln. Wir wissen, daß eine Beziehung zwischen Alcest und Drayton besteht, aber sie ist unbestimmt, und die Erklärung des Schreibers ist nicht überzeugend. Ich glaube, daß Alcest die Goldstücke zum Vorwand nahm, den Geldverleiher zu besuchen, aber wir hatten ganz recht, die Angelegenheit nicht weiter zu verfolgen. Wir haben keinen Beweis für das Gegenteil, und Drayton ist tot.«
    »Da ist die Frage nach dem Gold.«
    »Das stimmt, Sir John, aber der Besitz von zwei Goldstücken ist kein Verbrechen für einen Schreiber vom Grünen Wachs. Alcest behauptet, er sei mit dem Bezahlen an der Reihe gewesen. Die anderen werden das bestätigen, und seine Erklärung leuchtet ein; die jungen Damen mußten bezahlt werden, vom Wirt des >Tanzenden Schwein< nicht zu reden.« Athelstan legte den Federkiel aus der Hand und rieb sich die Finger. »Bis jetzt, Sir John, haben wir nur einen handfesten Verdacht: Die hintere Wand des Kontors könnte einen Hinweis darauf liefern, wie der brutale Mord an unserem Geldverleiher vollbracht wurde.« Er seufzte. »Aber vielleicht greife ich da nach Strohhalmen.«
    Cranstons Gesicht wurde düster. »Wie es aussieht, Bruder, werden wir unsere Mörder nicht verhaften, und der Regent wird sein Silber nicht bekommen. Wenden wir uns den Schreibern zu.« Niedergeschlagen wedelte er mit der Hand. »Zähle du auf, was wir wissen.«
    Athelstan lehnte sich zurück. »Erstens wissen wir, daß Chapler nach Sonnenuntergang ermordet wurde. Er war in der Kapelle von St. Thomas à Becket auf der London Bridge. Der Mörder wußte, daß er dort sein würde. Er schlug Chapler den Schädel ein und warf den Leichnam in die Themse, wo der Menschenfischer ihn fand. Zweitens, alle diejenigen, die Chapler kannten, scheinen sich anderswo aufgehalten zu haben. Die Schreiber feierten im >Tanzenden Schwein<. Master Lesures war nicht bei ihnen, aber ich bezweifle, daß unser edler Dokumentenmeister stark genug wäre, jemanden zu erschlagen oder gar den Leichnam eines jungen Mannes über das Geländer der London Bridge zu werfen. Der einzige andere Mensch, der Chapler kannte, war seine Schwester Alison. Sie war in Epping und stand im Begriff, nach London zu fahren, weil sie sich Sorgen um ihren Bruder machte. Drittens...«
    »Drittens«, fiel Cranston ihm ins Wort, »haben wir den Tod Pesleps. Er wurde auf dem Abort ermordet. Wir wissen, daß ihm dieser mysteriöse junge Mann gefolgt war, der Mantel, Kapuze und Sporen trug. Viertens«, fuhr der Coroner fort, »haben wir Ollertons Tod.« Cranston hob die Hand. »Es war bekannt, daß Chapler gern die Kapelle von St. Thomas à Becket besuchte, daß Peslep stets um diese Zeit in diesem Gasthof frühstückte und daß die Schreiber vom Grünen Wachs die Gewohnheit hatten, am späten Nachmittag einen Becher Malvasier zu trinken. Wer immer diese drei Männer ermordet hat, war mit ihren Gewohnheiten und Bräuchen auf das beste vertraut.«
    »Das denke ich auch«, antwortete Athelstan. »Dazu kommt die Frage der Rätsel. Alcest und seine Kollegen

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