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Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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tatsächlich sagen, welches Foto sie wann geschossen hat?«
    » Nicht nur das. Auch welche Blende sie verwendet hat und …«
    Sarah hob abwehrend die Hand. » Bitte keine unnötigen Details. Mir ist schon jetzt ganz schwindelig.«
    » Ich kann dir sogar zeigen, welchen Weg Hilde gegangen ist und von welcher Position aus sie die Aufnahme gemacht hat. Nehmen wir zum Beispiel das hier.« Auf dem Foto war ein sechsstöckiges Haus mit grauer Fassade zu sehen. 1960er-Jahre-Stil. Simon klickte erneut mit schnellen Bewegungen über den Bildschirm. » Über Google Map hol ich mir die Standposition rein. Schau mal!« Eine Landkarte erschien auf dem Bildschirm. Klick Klick. Wien. Straßen. » Der blaue Strich markiert den Weg, den Hilde genommen hat, und dieser Pfeil hier«, er zeigte auf eine markierte Stelle, » zeigt, wo Hilde stand, als sie auf den Auslöser gedrückt hat.«
    » Unglaublich.« Sarahs Augen klebten förmlich auf dem Schirm. Sie hatte so etwas vorher noch nicht gesehen. » Und kannst du mir auch sagen, welches Foto sie zuletzt gemacht hat?«
    » Ich kann dir sagen, welches sie zuletzt auf dem Computer abgespeichert hat. Wenn wir die Kamera hätten, wüssten wir, welche Aufnahme sie zuletzt gemacht hat.«
    Die Kamera, schoss es Sarah durch den Kopf. Jeder Redakteur hatte seine eigene Kamera, für den Fall, dass einmal kein Fotograf zur Verfügung stand, aber auch als Einsparungsmaßnahme. Zu kleineren Veranstaltungen wurden keine Fotografen mehr geschickt, dort mussten die Redakteure selbst fotografieren. » Ist Hildes Kamera im Haus?«, fragte sie.
    » Das musst du jemand anders fragen. Ich bin nur für den Computer zuständig. Aber meiner Meinung nach ist das Hildes Privatkamera. Der Wiener Bote verteilt garantiert keine Alpha 700 mit GPS-System an seine Redakteure.«
    » Wieso?«
    Simon zuckte die Achseln. » Die kostet so um die 1000 Euro.«
    Sarah schluckte. 1000 Euro. Er hatte Recht. Das konnte unmöglich eine Kamera vom Wiener Boten sein. Wo konnte Hilde die Kamera gelassen haben? Im Büro war sie nicht. Vielleicht hatte ja Gruber … als er bei ihr in der Wohnung war? Sie musste sich eine Notiz machen. Sarah sah sich nach Schreibmaterial um und griff nach einem Stift, der neben dem Computer lag. » Hast du auch Papier?«
    Ohne den Bildschirm aus den Augen zu lassen, zog Simon mit der linken Hand eine Lade auf, holte ein Blatt heraus, während er mit der rechten Hand ein Foto nach dem anderen öffnete und die Angaben verglich.
    » Hey, so ein Zufall. Das Haus war das letzte Foto, das sie abgespeichert hat.«
    Wieder klickte Simon einige Male auf dem Bildschirm hin und her. Noch einmal erschien das Haus mit der grauen Fassade vor ihren Augen. Am unteren Bildschirmrand erschienen die gewünschten Daten.
    » Es wurde am 2. April um 14.30 Uhr aufgenommen. Willst du auch noch die Breiten- und Längengrade oder die Blende wissen?«
    Sarah schüttelte den Kopf. » Du immer mit deiner Blende. Das Datum und die Uhrzeit reichen mir schon.«
    Sie tippte mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm, was ihr von Simon einen strafenden Blick einbrachte. » Und was bitte ist das da für ein Gebäude?«
    » Keine Ahnung. Aber wart mal.« Wieder klickte er einige Male hin und her, und plötzlich hatten sie einen Bildausschnitt mit einem Straßenschild auf dem Bildschirm. » Laxenburger Straße.«
    » Was zum Teufel ist das für ein Haus?«

10
    Das Haus sah von außen wesentlich besser aus als von innen. Der Eingangsbereich war mit dunklem Holz vertäfelt, eine abgesessene Couch stand auf einem Granitboden neben dem Stiegenaufgang. Darauf saß ein alter Mann. Er hatte einen Hörapparat im linken Ohr und las Zeitung. Ihm steckte man schweigend das Geld zu. Danach erhielt man einen Schlüssel und verschwand wieder. Keine Registrierung, kein Name, keine Fragen.
    Nur ein Schlüssel und ein alter Mann.
    Auf dem Weg hierher hatte er Radio gehört, um nur ja keine Nachricht über die tote Journalistin zu versäumen. Inzwischen wurde stündlich berichtet. Auch im Teletext und in der Mittagssendung der Zeit im Bild wurde es gebracht. Der Tod von Hilde Jahn dominierte die Medienlandschaft. Morgen würden die Zeitungen nachziehen. Allen voran der Wiener Bote.
    Albo war überrascht, wie schnell die Polizei sie gefunden hatte. Wer zum Teufel hatte diesen verfluchten Arbeitern den Auftrag gegeben, die Halle zu renovieren? Das war in seinem Plan nicht vorgesehen gewesen. Er hatte gehofft, ein oder zwei Wochen Vorsprung zu gewinnen. Eine

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