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Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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los, wandte sich um, ignorierte, dass sein Penis noch immer schlaff auf den Oberschenkeln lag.
    Ihr Arsch war nackt. Einziges Dekor waren die herunterhängenden Bänder der Schürze, die knapp über ihrem Po zu einer Masche gebunden waren. Mit langsamen Schritten entfernte sie sich vom Bett in Richtung Bad. Ihre Rückseite konnte sich für ihr Alter durchaus sehen lassen. Sie schaute über ihre Schulter. Ganz Profi, wenn man bedachte, dass sie diesen Job erst seit Kurzem machte. Er schenkte ihr einen Blick, der verriet, dass ihm gefiel, was er sah. Auch wenn sie um einige Jahre älter war als er.
    Katharina Mohn duschte immer vor und nach getaner Arbeit. So ließ sich das Ganze leichter ertragen, obwohl der Kerl im Schlafzimmer einigermaßen attraktiv, aber vor allem gepflegt schien. Sie blieb einige Sekunden unter dem heißen Wasserstrahl stehen, dann drehte sie ab, schüttelte etwas Wasser ab und betrat, ohne sich vorher abzutrocknen, den Raum.
    Den Ablauf hatte sie zuvor mit ihm am Telefon abgesprochen. Das tat sie immer so. Sie hasste es, ihre Freier kurz davor zu fragen, was und wie sie es gern hätten. Das war der Grundstein ihres Erfolges. Am Telefon das Geschäft und die reine Lust beim Treffen.
    Als er sie in der Tür sah, rollte er ein Kondom über seinen Penis. Ihr Körper war feucht, Wassertropfen rannen die Innenseite ihrer Schenkel hinunter, und sie duftete nach Sommer, Strand und Urlaub.
    Urlaub in der Stadt, die ihr nicht mehr viel zu bieten hatte.
    » Das wird wunderbar«, flüsterte er.
    *
    Wien war ein Dorf.
    Die Meldung von Hilde Jahns Tod hatte schnell die Runde gemacht. Nachdem die Pressemitteilung der Polizei über ihren Tod am späten Vormittag über die APA geschickt wurde, war in den Zeitungshäusern, Radio- und Fernsehstationen die Hölle los. Der Run auf die besten Interviews hatte bereits vorher begonnen, jetzt wurde gesendet und gedruckt. Aussagen von Nachbarn, von Restaurantbesitzern, bei denen Hilde irgendwann mal etwas gegessen hatte. Ehemalige Kollegen, die jetzt woanders arbeiteten, erzählten mit erstickter Stimme, dass Hilde Jahn immer ein Vorbild für sie gewesen war.
    Heuchler.
    Beim Bäcker, wo Sarah sich ein Sandwich kaufte, sprach die Verkäuferin mit einer Kundin darüber. » Sie war Enthüllungsjournalistin«, sagte die Frau hinter dem Tresen, als wäre das ein triftiger Grund, ermordet zu werden. Die Kundin nickte bestätigend. » Man hat ja schon so viel gelesen, über die Mafia und so.«
    Sarah bestellte ein Mozzarella-Tomaten-Sandwich und verließ fluchtartig das Geschäft. Mafia, so ein Schwachsinn. Wo die Leute das nur immer wieder hernahmen?
    In der Trafik, in der sie immer ihre Wochentickets für die öffentlichen Verkehrsmittel kaufte, wurde sie von der Trafikantin direkt angesprochen. » Ich hab gehört … Sie arbeiten doch bei dieser Zeitung …«
    » Wiener Bote«, half Sarah.
    » Genau. Eine eurer Journalistinnen wurde doch ermordet. Diese Dings … Na, wie heißt sie noch mal? Im Radio haben sie’s gesagt.« Die Gier nach einer Sensation stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sarah hatte nicht vor, Hildes Namen zu nennen. Schlimm genug, welche haarsträubenden Vermutungen sich die Kollegen vom Rundfunk inzwischen aus den Fingern saugten. Stein hatte sich bei der Pressemitteilung bedeckt gehalten, hatte nur bestätigt, was sowieso schon jeder wusste. Es handelte sich bei der Toten um die bekannte Journalistin Hilde Jahn, sie sei erstochen in einem leeren Gebäude aufgefunden worden. Zum Tathergang könne die Polizei beim derzeitigen Ermittlungsstand noch nichts sagen.
    » Ist ja auch egal«, gab die Trafikantin ihre Überlegungen bezüglich Hildes Namen auf. » Tragisch ist so was, tragisch. Und das bei uns. Wien ist auch nicht mehr das, was es mal war.«
    Sarah verkniff sich die Frage, was Wien denn einmal gewesen war, und antwortete nur: » Ja, tragisch«, zahlte ihr Ticket und verschwand, das zweite Mal innerhalb weniger Minuten, so schnell wie möglich.
    Nachdem Hildes Büro noch nicht freigegeben war, hatte sie beschlossen, sich das Haus mit der grauen Fassade gleich anzusehen. Die Laxenburger Straße war von der Mariahilfer Straße aus leicht zu erreichen. Sie stieg beim Café Ritter in den Bus und an der Haltestelle Laxenburger Straße im zehnten Bezirk wieder aus.
    Auf einem Stadtplan hatte sie sich den Punkt markiert. Allerdings war Sarah keine gute Stadtplanleserin und daher ein Stück in die falsche Richtung gegangen, sie musste umkehren und ging nun

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