Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
Vom Netzwerk:
vermisste Journalistin hätte nicht so viel Staub aufgewirbelt wie eine tote. Noch dazu eine bekannte.
    Egal. Sein nächstes Opfer würde auf eine andere Art und an einem anderen Ort sterben. Kein roter Faden, kein Muster, keine Zusammenhänge. Individualität, das Geheimnis seines Erfolges.
    Er hatte bereits ein Dossier über sie angelegt. Katharina Mohn. Er hatte sie vorgereiht. Eigentlich stand Sabine Bender als Nächste auf seiner Liste. Aber Singles waren leichter zu töten als verheiratete Frauen. Ihr Privatleben war überschaubar. Freunde, Liebhaber, Geschwister, Eltern. Katharina Mohn hatte all dies nicht mehr.
    Sie hatte ihm viel über sich erzählt. Ihre Angst vor der Zukunft. Mit der Zeit waren ihre Freunde weniger geworden. Aber das hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Sie hatte sich allmählich zurückgezogen. Tage, Wochen, Monate waren vergangen. Ihre Freunde hatten angerufen, sie eingeladen, doch sie hatte nicht zurückgerufen, sie wollte nicht sagen müssen, dass sie sich das Leben nicht mehr leisten konnte. Dass die Zeit der lustigen gemeinsamen Kochabende oder die langen Nächte in ihrem Stammlokal der Vergangenheit angehörten. Dass sie ab sofort von 500 Euro und Kartoffeln im Monat leben musste. Sie schämte sich. » Das ist ganz normal«, hatte man ihr erklärt. » Die meisten Menschen schämen sich, wenn sie arbeitslos werden. Aber das legt sich mit der Zeit.« Auf diese Zeit wartete sie seitdem vergebens. Stattdessen stahl sie sich wie ein Verbrecher in die Billigläden in der Hoffnung, keine Bekannten zu treffen.
    Nur den Teil, dass sie als Geheimprostituierte arbeitete, hatte sie ausgelassen. Er wusste es trotzdem. Er wusste einfach alles über sie.
    Ihr Tod war ein Kinderspiel.
    Tür 23.
    Er klopfte.
    Katharina Mohn öffnete lächelnd, trug ihre Arbeitskleidung: Strapse und eine kurze weiße Schürze mit Spitzeneinfassung. Ein Überbleibsel aus ihrer Zeit als Kellnerin. So hatte er sie bestellt, wie man ein Schnitzel bestellte. Mit Beilage. Sie fasste ihn am Arm, zog ihn sanft in den kleinen Vorraum, umgarnte ihn wie eine rollige Katze, die ihren Kater gefunden hatte.
    Die Tür zum Schlafzimmer stand offen. Der Raum war alt und bieder eingerichtet. Dicke Brokatvorhänge verdunkelten das Zimmer. Ein roter Schal hing über dem Lampenschirm, leise schwebten jazzige Klänge aus einem Rekorder durch den Raum. Auch das hatte er bestellt.
    Nach Sandelholz duftende Räucherstäbchen versprühten einen Hauch Orient. Eine rot überzogene Decke lag zurückgeschlagen auf dem Bett.
    Das Laken war aus schwarzer Seide. Alles zusammen sollte für eine erotische Atmosphäre sorgen. Eine Flasche Sekt stand auf dem Nachtkästchen, daneben lagen mehrere einzeln verpackte Kondome. Ein Service des Hauses. Sie ließ von ihm ab, öffnete die Flasche, die er bereits bezahlt hatte. Unten bei dem alten Mann. Eine Flasche Sekt war Usus wie die Diskretion des Hauses. Nur wenige wussten, was sich wirklich hinter der biederen Fassade abspielte.
    Albo legte den Mantel ab.
    » Wie viel Zeit hast du, mein Schatz?«, fragte Katharina verführerisch. Ihr Blick wanderte zum Radiowecker auf dem Nachtkästchen neben dem Bett.
    Zeit war Geld.
    Das war das Geschäft.
    Wie viele Freier sie wohl heute schon bedient hat?, grübelte er kurz und bemerkte, dass ihn der Gedanke daran erregte.
    » Eine Stunde«, antwortete er und nestelte verlegen an seiner Hose herum. Er benahm sich wie ein Mann, der gleich seine Frau betrügen würde. Ein Mann, der nicht viel Erfahrung mit Nutten hatte. Ihre Hilfe brauchte.
    Das war das Spiel.
    Sanft schob sie seine Hände zur Seite, öffnete mit langsamen Bewegungen zuerst den Gürtel, danach den Knopf und Reißverschluss der Hose, während er sich seiner Oberbekleidung entledigte. Er hätte es jetzt sofort erledigen können. Lust dazu hatte er, spürte, wie es ihn in den Fingern juckte, einfach seine Hände um ihren schlanken Hals zu legen und zuzudrücken.
    Aber damit würde er sich einer angenehmen Erinnerung berauben.
    » Eine Stunde«, flötete sie. » Das ist doch wunderbar. Da haben wir mächtig viel Zeit.« Die Hose fiel zu Boden. » Weißt du was?« Sie leckte ihren Zeigefinger ab und fuhr sanft über die Spitze seines Penis. » Du legst dich jetzt hin, entspannst dich, und ich komme gleich wieder«, schlug sie vor, während sie ihn mit sanfter Gewalt aufs Bett drückte. Mit einem Ruck entledigte sie ihn seiner Unterwäsche, nahm die Spitze seines Gliedes in den Mund, saugte, dann ließ sie ihn

Weitere Kostenlose Bücher