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Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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hinterlassen.«
    » Und du meinst, das schützt sie vor einem Killer? Mein Gott, David! Wenn das wahr ist, was Hilde hier behauptet, haben wir ein echtes Problem.«
    » Seit wann zweifelst du an Hildes Rechercheergebnissen?«, fragte Kunz.
    » Natürlich zweifle ich nicht daran. Auch wenn es unwahrscheinlich klingt. Wir haben die Unterlagen genau geprüft … Ihr bekommt übrigens nur Kopien von mir. Wir haben keinerlei Hinweis auf einen Serientäter. Und in einem Fall war es sogar Selbstmord.«
    » Brigitte Hauser«, entfuhr es Sarah.
    » Woher wissen Sie …«, fragte Stein.
    » Eine Informantin hat mir den Namen genannt.«
    » Eine Informantin«, wiederholte Stein höhnisch. Der Inspektor kam näher, beugte sich leicht nach vorne, hielt sich rechts und links an der Lehne von Sarahs Stuhl fest. Er schaute ihr jetzt direkt in die Augen. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. » Und hat diese Dame auch einen Namen?«
    Automatisch rückte Sarah in ihrem Stuhl nach hinten, legte den Kopf leicht in den Nacken. Sie bereute, ihre Haare ausgerechnet heute zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst zu haben, sonst hätten Strähnen zumindest einen Teil ihres Gesichtes verborgen. So kam sie sich ausgeliefert vor. » Sie wissen, dass ich meine Informanten nicht preisgeben muss«, erwiderte sie unsicher.
    » Lernt man das auf der Journalistenakademie?« Er richtete sich wieder auf. » Ist auch egal. Ich kann mir schon denken, wer Ihnen diesen Floh ins Ohr gesetzt hat. Dann wissen Sie aber sicher auch, dass Katharina Mohn auf der Baumgartner Höhe in Behandlung war. Auf der Psychiatrie.«
    Sarah versuchte, sich ihre Überraschung nicht anmerken zu lassen. » Und deshalb ist sie unglaubwürdig?«
    Steins Gesichtsausdruck war Antwort genug. » Glauben Sie mir. Ich selbst habe Hildes Berichte gelesen. Nicht einmal mit viel Phantasie lassen sich da Zusammenhänge erahnen, von der Handschrift eines Serientäters mal ganz zu schweigen. Wir sind hier in Wien, nicht in Hollywood.«
    » Vielleicht ist diesmal alles anders, Martin. Vielleicht ist es ein Serientäter, der nicht von der üblichen Scheiße getrieben wird. Ein Killer, der die Polizei an der Nase herumführt. Vielleicht kommt er ja sogar aus euren eigenen Reihen. Wäre nicht das erste Mal.«
    Steins Kopf lief rot an. Jeder konnte ihm ansehen, dass er bemüht war, den aufsteigenden Ärger runterzuschlucken. » Ich wusste nicht, dass man die Sache auch trivialpsychologisch interpretieren kann. Wie hast du dir denn das vorgestellt? Ein Bulle dreht durch? Gäbe einen guten Titel für einen Kriminalfilm ab, was?«
    Niemand antwortete.
    » Mal angenommen, es stimmt, was diese beiden Frauen und Hilde da zusammenphantasieren.« Stein sah von einem zum anderen. » Dann haben wir ein Gegenüber, das wir weder kennen noch einschätzen können und von dem wir weder wissen, wo noch wann er wieder zuschlagen wird. Ich habe dir schon einmal gesagt: Am gefährlichsten sind die, deren Motiv wir nicht kennen. Und dem willst du deine Mitarbeiterin als Fraß vorwerfen?«
    Jetzt schluckte Sarah. Von der Seite hatte sie das noch nicht betrachtet. Sie fühlte sich plötzlich wie Schlachtvieh, dessen Schicksal von diesen drei Männern abhing. Sarah nahm das Kuvert zur Hand, das unbeachtet auf dem Tisch lag. In dem Umschlag waren mehrere Zeitungsartikel. Sie sah sie oberflächlich durch. Es war eine Ansammlung von Berichten über Frauen, die gewaltsam zu Tode gekommen waren. Alle auf unterschiedliche Art. Auch der Artikel über Brigitte Hauser lag dabei. Nichts, was Hilde macht, ist umsonst oder bedeutungslos, hämmerte der Satz von Kunz in ihrem Kopf.
    » Es ist Hildes ausdrücklicher Wunsch, dass wir dranbleiben«, sagte Gruber versöhnlich.
    » Hildes Wunsch«, wiederholte Stein. » Das kann nicht ihr Wunsch sein, dass noch jemand stirbt. Ich setze eine Polizistin an Frau Paulis Stelle. Wir geben sie als Hildes Nachfolgerin aus. Und wenn alles vorbei ist, kannst du deine Geschichte haben. Exklusiv. Versprochen. Ist doch ein Deal.« Er streckte Gruber die Hand hin. Aber David übersah sie ganz einfach.
    » Warum hast du uns den Brief dann gezeigt, wenn du uns gleichzeitig verbietest, an der Geschichte weiterzuarbeiten?«, fragte Kunz. Dieser Mann strahlte eine bewundernswerte Ruhe aus. Seine Art, Dinge auf den Punkt zu bringen, passte zu Anzug und Krawatte.
    Stein ließ die Hand sinken und wandte sich an den Chef vom Dienst.
    » Weil …« Er überlegte. » Also gut, weil Hilde es

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