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Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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Situation als die, dass ihr gemeinsam den Grund für meinen Tod sucht, käme da gelegener?
    Also, überleg nicht lange, sondern tu es einfach! Sei nicht so stur!
    Sarah sah vom Papier auf. Gruber stand noch immer mit dem Rücken zu ihr. Nur hatte er jetzt ein Taschentuch in der Hand. Sie las weiter.
    Er soll eine gute Journalistin an meine Stelle setzen, eine, die das Zeug hat, die Geschichte zu Ende zu bringen. Sarah Pauli. David wird Augen machen, dass ich ausgerechnet » unsere« Freie vorschlage und keinen von den Kollegen, die sich die Story, zugegeben, auch verdient hätten. Aber ich will die Pauli. In den letzten Wochen habe ich sie beobachtet. Sie ist hartnäckig, ehrgeizig, sie recherchiert ordentlich und schreibt gut. Und, das ist das Wichtigste, sie ist unverbraucht, trägt die Euphorie des Neuen in sich. Sind wir doch ehrlich. Wir alten Hasen werden irgendwann mal träge. Das Rad des Alltags hat uns im Laufe der Jahre den Wind aus den Segeln genommen.
    Gib ihr die Chance, David! Sag ihr aber auch, dass es gefährlich wird. Sehr gefährlich. Ich kann euch leider noch nicht viele Informationen liefern.
    Als Gabi mir das Foto ihrer Mutter und den Zeitungsausschnitt zeigte, wusste ich bereits, dass Brigitte Hauser das Opfer eines Serientäters geworden war. Ich weiß nicht, nach welchem Muster er vorgeht, auch nicht, wer die Nächste sein wird oder wann er wieder zuschlagen wird. Ich weiß nur, dass er es tut. Der einzige Hinweis, den ich euch geben kann, ist dieser: Die Opfer waren bisher ausschließlich arbeitslose Frauen über 40 (Recherchematerial im Kuvert).
    Sarah, wende dich an Harald Brenneis vom AMS. Er war mir all die Jahre eine wichtige Ansprechperson, wenn es um derartige Belange ging. Er wird dir sicher eine Liste mit den gefährdeten Frauen geben. Martin, sorg dafür, dass sie gewarnt werden.
    Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich weiß nur, dass ich tot sein muss, wenn ihr diesen Brief lest, und dass er nicht aufhört, die Liste abzuarbeiten. Er sucht sie meiner Meinung nach willkürlich aus.
    Sarah, lass dich von deinem Instinkt leiten. Da draußen läuft ein Monster herum.
    Bringt es zu Ende!
    David, Martin! Trauert nicht um mich, das ist etwas für Schwächlinge. Und vertragt euch endlich. Das ist mein letzter Wille. Lebt wohl!
    Ich liebe euch,
    Hilde
    PS: Sucht nach Albo! Ich bin sicher, dass der Name ein Deckname ist und irgendeine Bedeutung hat.
    Sarah ließ den Brief auf ihren Schoß sinken und starrte durch die Glaswand des Büros ins Freie. Damit hätte sie niemals gerechnet. Hilde Jahn hatte sie beobachtet, sie als ihre Nachfolgerin vorgeschlagen. » Sie schreibt gut.« Sarah war sprachlos und bedauerte, die Journalistin nicht näher kennen gelernt zu haben.
    » Ich verbiete Ihnen, die Geschichte weiterzuverfolgen«, riss Martin Stein sie aus ihren Gedanken. » Das hier ist eine Sache der Polizei. Wir haben schon Maßnahmen getroffen.« Er nahm ihr den Brief aus der Hand, wedelte damit vor ihren Augen herum. » Sie werden nicht tun, worum Hilde in diesem Brief bittet. Verstanden, Frau Pauli? Verstanden?«
    » Es ist aber Hildes Wunsch, dass wir dranbleiben, Martin. Du kannst uns unsere Arbeit nicht verbieten«, erwiderte Gruber.
    » Eure Arbeit«, spuckte er Gruber vor die Füße. » Ich scheiß auf eure Arbeit. Was willst du, David?« Er sprang vom Sofa hoch und stellte sich neben den Herausgeber. » Was du willst, hab ich dich gefragt? Noch eine tote Journalistin?«
    Gruber drehte sich um, ging zu seinem Schreibtisch, setzte sich. Stein wandte sich ihm zu, blieb aber beim Fenster stehen.
    Sarahs Blick wanderte zu ihrem Chef. Sein Gesicht verriet, was er dachte: Wenn es sein muss. Aber er sagte: » Natürlich nicht. Wir werden Sarah im Auge behalten.«
    » Pah! Im Auge behalten. Das ist der totale Schwachsinn, David«, brauste Stein auf.
    Gruber hörte ihn gar nicht. » Hast du verstanden, Sarah? Martin und Herbert werden ab sofort jeden deiner Schritte verfolgen. Ich will, dass du sie informierst. Sie müssen jederzeit wissen, wo du bist, mit wem du dich triffst und mit wem du sprichst.«
    » Ich kann doch nicht Kindermädchen für deine Leute spielen«, blaffte der Kriminalinspektor.
    » Wieso? In Hildes Nähe hast du dich doch auch gern aufgehalten«, bemerkte Gruber zynisch.
    Stein schnaubte verächtlich.
    » Sarah soll dich doch nur auf dem Laufenden halten. Du musst sie nicht begleiten. Und wenn du unterwegs bist, kann sie eine Nachricht bei deiner Sekretärin

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