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Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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so wollte. Zufrieden?«
    » Ist das nicht ein Argument, das für den Wiener Boten spricht, Martin?«, fragte Kunz weiter.
    » Wie wär’s, wenn auch mal jemand mit mir reden würde?«, unterbrach Sarah. Ruckartig drehten die drei Männer die Köpfe in ihre Richtung, so als hätten sie inzwischen vergessen, dass sie auch noch im Raum war. Sarah schoss das Blut in den Kopf. Sie versuchte ruhig zu bleiben, sich an Kunz ein Vorbild zu nehmen. Emotionen brachten sie hier nicht weiter, nur sachliche Argumente zählten. » Hilde Jahn wollte, dass ich die Geschichte zu Ende bringe, und das werde ich tun«, sagte sie in Steins Richtung. » Und ob und wann ich ein Kindermädchen brauche, bestimme ich selbst.« Das ging an Gruber. » Ich bin Journalistin und weiß, worauf ich mich einlasse«, sagte sie. Hoffe ich jedenfalls, fügte sie in Gedanken hinzu.
    » Tun Sie, was Sie nicht lassen können«, sagte Stein. » Ich werde Sie dann wiedersehen, wenn Ihre Leiche gefunden wurde. Nur, dass wir beide uns dann nicht mehr darüber unterhalten können, was schiefgelaufen ist.«
    » Ich bewundere immer wieder deine Feinfühligkeit, Martin«, sagte Kunz.
    » Feinfühligkeit gewöhnst du dir in meinem Job ab. Die hilft meinen Kunden nicht mehr viel.« Er wandte sich wieder an Sarah. » Nachdem Sie wahrscheinlich der gleiche Sturkopf sind wie diese beiden Idioten hier«, Stein zeigte auf Kunz und Gruber, » und es ausdrücklich Hildes Wunsch war, was ich normalerweise nicht berücksichtige, aber in diesem Fall …« Er machte eine abfällige Handbewegung. » Egal! Ich gebe Ihnen jetzt ein paar Anweisungen, die Sie befolgen werden. Wenn nicht, lass ich mir etwas einfallen, um Sie von der Straße runterzuholen. Und glauben Sie mir, ich bluffe nicht.« Er holte tief Luft und fuhr sich mit der Hand über seinen kahl geschorenen Kopf. » Sie werden nur mit dem Material, das Hilde bis jetzt gesammelt hat, an Ihrem verdammten Artikel arbeiten! Sie werden auf gar keinen Fall etwas unternehmen, das Sie gefährden könnte. Keine heimlichen Treffen mit möglichen Informanten. Sobald Sie das Gefühl haben, beobachtet oder verfolgt zu werden, melden Sie sich umgehend bei mir.« Er überreichte Sarah seine Visitenkarte. » Und spielen Sie um Gottes willen nicht die Heldin und gehen auf die Jagd nach dem möglichen Killer. Verstanden?«
    » Verstanden«, bestätigte Sarah. Sie hätte ihm gern gesagt, dass sie nicht halb so viel Mut hatte wie Hilde Jahn, und auch ihr Ehrgeiz hielt sich bei dieser Geschichte in Grenzen. Sie wollte nur eine gut recherchierte Story schreiben. Aber sie hielt den Mund, denn im Grunde ihres Herzens wusste sie, dass sie sich ab sofort auf gefährliches Terrain begab. Eine großartige Journalistin war bereits gestorben, und wenn sie nicht aufpasste, würde sie die nächste sein. Aber das würde all dem widersprechen, was sie bisher gesagt hatte. Ein italienisches Sprichwort fiel ihr ein. Ihre Großmutter hatte es ihr beigebracht: » La strada dell’inferno è lastricata die buone intenzioni.« Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.
    Sie hatte den Sinn dahinter nie verstanden.
    Und noch etwas ging ihr durch den Kopf. » Die Dinos«, eine amerikanische Fernsehserie. Im Mittelpunkt stand eine menschenähnliche Saurierfamilie. In einer der Folgen ging es um ein System, das Altersproblem in den Griff zu bekommen. Alle Dinosaurier mussten an ihrem 70. Geburtstag in den Vulkan springen. Es war ihr großer Tag.
    Chris hatte sich die Serie ab und zu angesehen, vor Jahren, wenn ihm der Kopf vom vielen Lernen geraucht hatte. Warum fiel ihr das jetzt ein? Die Opfer waren zwischen 40 und 45, nicht 70 Jahre alt. Auch gab es in Wien keinen Vulkan, aber Hochhäuser mit offenen Gangfenstern, leer stehende Gebäude und einsame Straßen. Allein der Gedanke jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Wahrscheinlich würde sie jeder Profiler auslachen ob ihrer Hausfrauenpsychologie. Aber auch wenn sie manchmal das Gefühl beschlich zu phantasieren, gab es irgendwo in ihrem Kopf eine Stelle, die ihr Recht gab.
    » Dann ist ja alles klar.«
    Gruber kam hinter seinem Schreibtisch hervor. » Martin und ich müssen noch etwas besprechen.«
    » Kann ich die Unterlagen mitnehmen?«, fragte Sarah.
    Gruber und Stein nickten gleichzeitig.
    » Kann ich die Fotos sehen, die noch auf der Kamera waren?«
    » Ist das wichtig?«, fragte Stein.
    » Keine Ahnung. Kann ich erst sagen, wenn ich sie gesehen habe.«
    » Gut. Kommen Sie morgen früh

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