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Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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Tod gefunden und die Presse würde endlich wieder über etwas anderes als den Mord an der Journalistin berichten.
    Die Medien setzten die schaurigsten Märchen in die Welt, stellten Verschwörungstheorien auf, nur um den Tod der Journalistin spektakulär erscheinen zu lassen. Am besten hatte ihm die Erfindung des Mannes gefallen, der seine Opfer unter einem Vorwand in leere Lagerhäuser lockt, um sie dort zu ermorden. Diese Meldung war zumindest nicht ganz gelogen und machte den Menschen Angst. Wann würde der Verführer erneut zuschlagen? Die Leute würden garantiert in Zukunft leer stehende Gebäude meiden, sogar die Straßenseite wechseln, wenn sie daran vorbeigehen mussten.
    Das amüsierte ihn, denn leider würde vor ihm persönlich niemals jemand Angst haben, auch würde niemand seine großen Taten mit seinem Namen in Zusammenhang bringen. Das war zwar ärgerlich, aber im Moment unumgänglich. Alles andere würde für seine Arbeit hinderlich sein.
    Sein nächstes Projekt stand also fest. Er würde mit Katharina Mohns Tod von Hilde Jahn ablenken. Die Reporterin war die einzige Abweichung von dem Plan, die einzige Kreuzung auf einer langen Straße. Und deshalb musste sie schnell aus den Schlagzeilen verschwinden. Sie störte das Gesamtbild. Auch wenn nur er es sehen konnte. Dennoch.
    Katharina Mohn musste früher sterben als geplant.
    Der Ablauf seines mörderischen Werkes war immer gleich. Jede Seite des Dossiers über sein Opfer wurde zuerst fein säuberlich in einzelne Teile zerrissen, diese wurden in eine Glasschüssel gelegt. Auch der Zettel, auf den er fein säuberlich den Namen des jeweils nächsten Opfers geschrieben hatte, kam dazu. Dieser Arbeit widmete er sehr viel Aufmerksamkeit.
    Die Kopfschmerzen wurden stärker. Das Aspirin hatte nicht geholfen. Er stand auf, suchte in den Schubladen nach stärkeren Tabletten, fand eine halbe Packung, schluckte gleich zwei Stück mit dem kalten Kaffee hinunter.
    Der Moderator im Radio sprach schon wieder darüber, dass die ganze Welt von der Krise betroffen sei. Verursacht durch die Millionenverluste der Banken. Massenarbeitslosigkeit stehe bevor. Was tun? Das war der Grundtenor der Regierungen. Niemand traute sich, das Problem ernsthaft anzugehen. Alles wurde schöngeredet, verlogene Hoffnungsbotschaften überwogen.
    Humbug. Warum setzten die Menschen nicht endlich ihr Gehirn ein? Wenn man nur ein bisschen nachdachte, kam man schnell auf die einzige sinnvolle Lösung.
    Eliminieren.
    Wie lange haben Sie bereits keine Arbeit mehr? Zwei Jahre? Tut mir leid, Sie werden eliminiert. Die Zeit der Gemütlichkeit war vorbei. Jeder hatte seinen Beitrag zu leisten. Sogar Studenten mussten heutzutage arbeiten, um zu überleben. Warum also sollte man Menschen erhalten, die für den Arbeitsprozess nicht mehr benötigt wurden?
    Einzige Ausnahme: Menschen mit Vermögen. Sie hatten die Möglichkeit, sich selbst zu erhalten.
    Er nahm Streichhölzer aus der Lade, rieb eines an und entzündete die Papierschnipsel in der Glasschüssel. Augenblicklich fraß das Feuer ein Stück nach dem anderen auf. Er öffnete das Küchenfenster, stellte die Schüssel aufs Fensterbrett.
    » Gute Reise«, flüsterte er dem Rauch zu, der gen Himmel zog.
    Wie ein liebender Mann, der soeben seine Geliebte verabschiedet hatte.
    Irgendwie tat er das ja auch.
    Danach trank er den Kaffee aus, räumte das Geschirr in den Geschirrspüler, streifte die Asche in einen leeren Joghurtbecher, wusch die Schüssel mit der Hand aus und ging ins Bad. Vielleicht würde eine Dusche seine Kopfschmerzen gänzlich vertreiben.
    Eine halbe Stunde später ließ er das Haustor hinter sich ins Schloss fallen. Die Sonne schien. Er setzte die Sonnenbrille auf, bevor er hinaus auf die Gasse trat.

13
    Sarah hatte nicht vorgehabt, sich mit Conny zu unterhalten. Aber nachdem Kunz den Spruch mit der Sonne losgelassen hatte, war er ganz schnell verschwunden. Noch bevor sie reagieren konnte, hatte sich die Löwin bei ihr untergehakt und Sarah mit in ihr Büro gezogen. Sissi war in freudiger Erwartung an ihrem Bein hochgesprungen. Vielleicht hatte sich Sarah aber auch gern mitziehen lassen, denn die Andeutung von Kunz und die Sache mit den Fotos, die nicht veröffentlicht werden durften, gehörten ihrer Meinung nach hinterfragt. Conny hatte ihr nebenbei erzählt, dass sie einige Fotos besaß, die Politikerhände auf fremden Ärschen zeigten. Waren das die Fotos, die sie nicht veröffentlichen durfte? War eine Politikerhand auf Hilde Jahns

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