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Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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mach’s für dich. Aber nur, wenn du dich jetzt heimfahren lässt und mir versprichst, dich bis morgen fest einzusperren.«
    » Versprochen.«
    » Willst du nicht für ein paar Tage zu mir ziehen? Ich hätte Platz«, bot Conny an.
    Das fehlte noch.
    » Das ist ganz lieb von dir, Conny«, säuselte Sarah. » Aber das bringt nichts. Der Typ beobachtet mich, und wenn ich zu dir ziehe, gefährde ich dich womöglich auch noch. Außerdem ist ja noch Chris da.«
    » Wenn er nicht gerade im Panorama hinter der Bar steht«, wandte Conny ein.
    » Ausdiskutiert«, beendete Gruber die Debatte. » Ich fahr dich jetzt heim, und morgen kommst du mit dem Taxi zur Arbeit.«
    » Ich kann sie auch mitnehmen«, erwiderte Conny.
    Gruber warf ihr einen Blick zu.
    Conny hob die Arme in die Luft und drehte die Handflächen nach oben.
    » War nur ein Angebot«, sagte sie schnippisch.
    Kunz nahm Conny am Arm und zog sie aus dem Büro. Sarah und Gruber blieben allein zurück. Damit schürte David die Gerüchteküche ordentlich. Denn eines war Sarah klar: Die Löwin würde sie, bei aller professionellen Arbeit, ungerührt vom Podest stoßen, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Einen Sonderstatus beim Chef zu haben, half Sarah garantiert nicht dabei, in Zukunft von den Kollegen ernst genommen zu werden. » Die hat sich doch nur hochgebumst«, war schnell unter die Leute gebracht.
    Zum ersten Mal, seit sie beim Wiener Boten arbeitete, fiel ihr auf, wie eng der Lift war. Normalerweise ging sie zu Fuß. Aber David war bei der Aufzugstür stehengeblieben, hatte den Knopf gedrückt, und sie waren eingestiegen, noch bevor Sarah etwas einwenden konnte. Maximal drei Personen fanden in der Kabine Platz, auch wenn er für vier zugelassen war.
    Übereinandergestapelt. Vielleicht.
    Die Tür schloss sich.
    » Ich wollte dir nur sagen, dass ich unglaublich stolz auf dich bin.« Er sah ihr fest in die Augen. Sarah spürte ein Kribbeln in der Magengegend. Er roch gut. Verlegen wandte sie ihren Blick ab und starrte zu Boden. Er sollte nicht sehen, dass sie leicht errötete. Gruber war ganz Gentleman, ließ die Spannung einfach im Raum stehen.
    » Was du innerhalb kürzester Zeit aus dir gemacht hast, ist beachtlich.«
    » Danke«, sagte sie und hoffte, dass er dieses Thema nicht vertiefen würde. Der Lift stoppte. Maria, eine Kollegin von der Kultur, presste sich in die Kabine. » Ah, David. Gut, dass ich dich noch treffe. Ich habe morgen ein Interview mit Anna Netrebko. Sie singt endlich wieder nach ihrer Babypause. Da wollte ich dich fragen, ob wir nicht mal eine Doppelseite Kultur machen können, dann hätte ich eine ganze Seite für die Diva.«
    Es schien, als überschlage er in Gedanken die nächsten Ausgaben. Konnte es wirklich sein, dass er die Seitenaufteilung im Kopf behielt?
    » Wann hast du das Interview?«
    » Um eins.«
    » Gut, dann ruf morgen früh bei mir durch. Wenn mich nicht alles täuscht, könnten wir in der Samstagsausgabe eine Doppelseite mehr drucken, ohne viel Mehraufwand.«
    » Die Samstagsausgabe? Das wäre toll!«, jubelte die Kulturredakteurin.
    Der Lift hielt an. Erster Stock. Maria stieg aus. Die Tür ging wieder zu, sie waren wieder allein.
    » Ich bin beeindruckt. Du hast tatsächlich die Ausgaben im Kopf«, sagte Sarah anerkennend.
    » Ich bin der Herausgeber.«
    Der Lift setzte sich wieder in Bewegung. Sarah hatte schon andere Herausgeber erlebt. Solche mit Koks in der Nase, die sich ohne das weiße Pulver nicht einmal den Namen ihrer Zeitung merken konnten.
    Die Tiefgarage war menschenleer. Grubers Wagen stand in der Nähe des Aufzugs.
    Die Autofahrt glich einem Spießrutenlauf. Betretene Stille wechselte sich ab mit krampfhafter Suche nach neutralen Themen. Sie versuchten beide die Anziehungskraft zueinander zu überspielen.
    Als sie den Yppenplatz erreichten, blieb er direkt vor ihrem Wohnhaus stehen.
    » Danke.«
    Sie meinte damit mehr, als sich nur dafür zu bedanken, dass er sie nach Hause gebracht hatte.
    » Bitte.«
    Sie warf die Autotür zu. Sie wussten beide, dass es noch zu früh für alles andere als eine Freundschaft war.
    Er wartete, bis sie in der Haustür verschwunden war.
    Niemand achtete auf den dunklen Kombi, der nur wenige Meter weiter weg parkte. Er stand gut getarnt auf der anderen Straßenseite zwischen einer Reihe von Autos. Drinnen saß ein Mann und beobachtete, bevor er sich etwas notierte.
    Mit dem Alleinsein kam die Angst.
    Sarahs Herz pochte wild, sie atmete flach und schnell. Sie stand im Schutz

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