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Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous

Titel: Tödliches Rendezvous - Maxian, B: Tödliches Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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eigentlich über so etwas? Immerhin macht Ihnen jemand wie Wallner ziemlich viel Arbeit.«
    Brenneis sah sie von der Seite an. » Und was wollen Sie mir damit sagen?«
    » Ich meine halt nur … eigentlich weiß ich selbst nicht so genau, wie ich das meine«, ergänzte Sarah. » Aber Sie wollten ohnehin mit mir über den Artikel reden.«
    » Genau, der Artikel«, sagte Brenneis, so als erinnerte er sich gerade eben wieder daran. » Also, die Behauptungen in diesem Artikel sind doch etwas an den Haaren herbeigezogen, Frau Pauli.«
    » Glaube ich nicht«, erwiderte Sarah. » Aus den Unterlagen von Hilde Jahn geht das eindeutig hervor«, behauptete sie.
    » Aus den Unterlagen?«, fragte er überrascht.
    » Die Polizei hat Aufzeichnungen im Safe ihrer Wohnung gefunden.«
    » So so«, sagte Brenneis. » Und was genau steht in diesen Unterlagen?«
    » Wieso wollen Sie das wissen?«
    » Weil Frau Jahn und ich gemeinsam an einem Projekt gearbeitet haben.«
    » Projekt? An was für einem Projekt?«, fragte Sarah.
    Er räusperte sich. » Wie soll ich sagen … es ist eine etwas delikate Angelegenheit.«
    Sarah fiel das Foto ein. » Meinen Sie vielleicht die Sache mit den Geheimprostituierten in der Laxenburger Straße?«
    » Genau die«, sagte Brenneis, sichtlich erleichtert darüber, dass sie Bescheid wusste und er somit nicht viel erklären musste.
    » Was wissen Sie darüber?«
    Sie waren vor dem Medienhaus angekommen. Er stoppte seinen Wagen vor dem Eingang. » Einiges. Hilde Jahn wusste, dass dort sehr prominente Personen ein- und ausgehen. Nicht nur Leute wie Wallner, denen man so etwas zutraut. Auch Menschen, die einen sehr großen Einfluss haben in diesem Land.«
    » Mir wurde gesagt, dass Hilde eine Geschichte über Geheimprostitution in Wien plante.«
    » Sicher. Das wäre sozusagen ihr Beiwerk gewesen. Oder glauben Sie, dass Hilde lediglich an einigen armen Frauen interessiert war, die ihren Körper verkaufen, um ein paar Euro zu verdienen? Nein. Sie wollte eine große Nummer daraus machen.«
    Hilde Jahn, die mächtige Enthüllungsjournalistin, als Stimme für eine sozial benachteiligte Schicht. So richtig hatte Sarah nie daran geglaubt.
    » Die Freier sind allesamt Männer aus der besseren Gesellschaft. Anwälte, Großunternehmer, Politiker. Alles Männer, die in der Öffentlichkeit über Gerechtigkeit, über das reiche Österreich und unser großartiges Netz für sozial Schwächere reden. Genau die gehen nach getaner Arbeit hierher, um sich zu vergnügen.«
    » Das mag moralisch bedenklich oder gar verwerflich sein, aber nicht strafbar.«
    » Wenn Hilde mit ihnen fertig gewesen wäre, hätte sich die Frage womöglich nicht mehr gestellt.«
    Die Ampel vor ihnen sprang auf Rot. Brenneis hielt an.
    » Wie meinen Sie das?«, fragte Sarah.
    Brenneis sah sie direkt an. » Ich meine, dass das hier keine Frage von Moral ist, sondern eine Frage der Glaubwürdigkeit. Und genau darum ging es Hilde.«
    Sie starrte Brenneis sekundenlang schweigend an, registrierte auch, dass er zum ersten Mal Hilde Jahn nur beim Vornamen nannte. Die Ampel zeigte Grün. Sie fuhren weiter.
    » Und noch etwas weiß ich. Hildes Theorie über den Serientäter.«
    Sarahs Mund klappte nach unten. » Und warum haben Sie mir nichts davon gesagt?«
    » Ich kannte Sie nicht, Frau Pauli, wusste also nicht, ob ich mit Ihnen über Hildes Vorhaben reden konnte, ob Sie stark genug sind, die Sache zu Ende zu bringen.«
    » Und jetzt wissen Sie’s?«
    Er bewegte seinen Kopf langsam hin und her, als müsse er noch einmal über seine Entscheidung, ihr zu vertrauen, nachdenken.
    » Wissen Sie auch, wer es ist?«, hakte Sarah nach. Plötzlich fröstelte sie. Der Stress der letzten Tage und die Aufregung begannen ihr den Rücken hinaufzukriechen.
    Er schüttelte den Kopf. » Nicht jetzt. Nicht hier. Schauen Sie, Frau Pauli. Mit diesem Artikel … oder sagen wir lieber so … dadurch, dass Sie die Sache veröffentlicht und damit publik gemacht haben, haben Sie bewiesen, dass Sie inzwischen ähnlich denken wie Hilde. Sie sind die Richtige dafür. Deshalb komme ich jetzt zu Ihnen.«
    » Glauben Sie, dass es Wallner war?«, stieß sie hervor.
    Er gab ihr keine Antwort. » Ich kann Ihnen die Namen der Personen geben, die dort ein- und ausgehen.«
    Deshalb stand er auf dem Foto vor dem Haus, dachte Sarah. Sie lächelte innerlich. Hilde Jahn und ihre Spione. Hätte einen guten Titel für eine schwarze Komödie abgegeben.
    » Und warum gehen Sie damit nicht zur

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