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Toedliches Verlangen

Toedliches Verlangen

Titel: Toedliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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los, aber ein paar Stammgäste waren immer da. Sie kannte die Cops in der Sitzecke, natürlich allesamt Staatsdiener der alten Schule, der personifizierte Rückschritt aus der guten, alten Zeit, in denen Frauen noch Empfangsdamen und keine Detectives waren.
    Aus irgendeinem verrückten Grund war es ihr egal. Jedenfalls heute Nacht. Im Moment sehnte sie sich danach, am Abgrund zu tanzen – loszulassen und zur Abwechslung mal wild und gefährlich zu leben. Mit dem Blonden neben ihr würde sie genau das bekommen. Das wusste sie so sicher, wie die Eiswürfel ihres Drinks kalt waren. Er war Gelegenheit in Fleisch und Blut. Eine Gelegenheit, die sie nicht verstreichen lassen sollte – zumindest nicht ohne Kostprobe. Nur ein, zwei Stunden.
    Angela stellte ihr Glas auf der feuchten Serviette ab und drehte sich auf dem Barhocker herum. Knie an Knie musterte sie ihn, betrachtete seine markanten Gesichtszüge und das helle Blau seiner Iris. Hmmm, seine Augen waren unglaublich, hatten die Farbe von Eis … wie die sauberen Gletscher, die sie im National Geographic gesehen hatte. Frostig und doch warm. Noch ein Paradoxon. Das ihr Interesse an ihm nur noch verstärkte.
    Sie streckte die Hand aus. »Angela.«
    »Rikar.« Er starrte ihre Hand an.
    Ein Herzschlag verstrich, bevor er die eigene hob. Als seine Handfläche die ihre berührte, durchfuhr sie ein kribbelnder Schauer, der ihren Sexualhormonpegel in die Höhe schießen ließ und allen Verstand beiseiteschob. Er sog scharf die Luft ein und ließ sie los, zog seine Hand zurück. In dem Moment, in dem sie seine Haut nicht mehr spüren konnte, wollte sie das Gefühl zurück.
    Ein wenig atemlos von der Berührung fragte sie: »Kein Nachname?«
    »Heute nicht.« Er rutschte von seinem Barhocker und deutete mit dem Kinn auf die Billardtische. »Aber vielleicht morgen.«
    Angela unterdrückte ein Lächeln. Er zog sie auf. Setzte eine Hinhaltetaktik ein, die ihre Neugier nicht nur entfachen, sondern zum Dauerbrenner werden lassen sollte. Aus irgendeinem Grund war sie nicht überrascht. Rikar war ein Spieler, ein Mann, der sich in feinen Nuancen verstand. Sollte ihr recht sein. Sie war am Zug und kontrollierte das Spielfeld. Nein hieß schließlich Nein, und ihr Instinkt sagte ihr, Rikar würde ihre Entscheidung akzeptieren … egal wie sie ausfiel.
    Sie ließ sich vom Stuhl gleiten und folgte ihm, genoss seinen Anblick von hinten. Himmel, der Kerl konnte sich bewegen, Kraft und Männlichkeit lagen in jedem Schritt. Sie begann zu überlegen, wie sich wohl seine Lippen auf den ihren anfühlen würden, seine nackte Haut auf ihrer.
    Herrje. Dachte sie daran gerade wirklich? Überlegte, ob sie Rikar mit nach Hause nehmen sollte? Nach armseligen fünfzehn Minuten Blickwechsel und dreißig Sekunden Unterhaltung? Himmel. Sie musste ihr Hirn untersuchen lassen. Aber noch während sie sich das sagte, lockte die Versuchung, drängte sie zu antworten. Wie lange war sie schon nicht mehr mit einem Mann im Bett gewesen? Fast zwei Jahre? Nicht aus einem Mangel an Interesse, aber aus einem Mangel an Zeit … und Vertrauen. Abgesehen von Mac lebten Männer und Vertrauen für sie in zwei verschiedenen Welten. Und nein, unter keinen Umständen würde sie mit ihrem Partner schlafen. Für Mac empfand sie etwas anderes.
    Aber Rikar?
    Angela stieß einen langen Atemzug aus. Ja, er war perfekt. Mit seinen hellen Augen, dem kurz geschorenen blonden Haar und diesem muskulösen Körper stand er ganz oben auf der Liste aller Dummheiten, die sie an einem Freitagabend begehen wollte.
    Angela wischte sich die feuchten Handflächen an den dunklen Jeans ab und begutachtete die Queues im Wandständer. Sie machte eine Show daraus, schindete Zeit, um sich zu sammeln. Der Kerl, der schweigend in ihrem Schatten stand, brachte sie weitaus mehr durcheinander, als sie sich eingestehen wollte. Und ganz ehrlich? Sich wie eine Idiotin zu benehmen stand bei minus zweitausend auf ihrer persönlichen Richterskala.
    Die Kugeln stießen klackend aneinander, als Rikar sie über den Tisch rollte, während sie ihre Waffe wählte, einen schönen, dunklen Stock mit hellen Holzintarsien. Als sie sich umdrehte, richtete Rikar die Kugeln auf dem weißen Punkt aus, hob die Triangel hoch und hinterließ ein perfektes Dreieck auf dem Tisch.
    Er deutete mit dem Kinn in ihre Richtung. »Du fängst an.«
    »Wie großherzig von dir.« Sie rieb die Spitze ihres Queues mit Kreide ein.
    »Vielleicht will ich einfach nur sehen, wie du dich

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